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Harte Arbeit mit Jakob

Zu Beginn wird gerannt. Es folgen Hüpfen, Krebsgang, Liegestütz... Übungen, die nicht jedem Spaß machen. Doch was Jakob Kunert auch vorgibt, das Team spurt. Der 24-Jährige ist neu im Trainerstab der Itzehoe Eagles und zuständig für die Athletik – aber nicht nur.

Der Itzehoer studierte im niederländischen Groningen Sport, Gesundheit und Management, arbeitet seitdem an der Hamburger Universität im Hochschulsport und organisiert Events wie Meisterschaften oder Kongresse, zudem übernimmt er Aufgaben als Projektmanager. Ein Master-Studium im schwedischen Malmö hat Kunert im September begonnen, allerdings dank Corona erst einmal online. Das Fach heißt Sport & Society, was er mit Sportsoziologie übersetzt. Seine Zukunft sieht er im Sportmanagement-Bereich, als Athletik-Trainer eher nicht.

Für sein Engagement bei den Itzehoe Eagles ergriff Kunert selbst die Initiative. „In Itzehoe gibt es nicht so viel zu tun“, da lag es für ihn auf der Hand, mit seinem Wissen das Eagles-Team in der BARMER 2. Basketball Bundesliga weiter voranzubringen. Und zwar ehrenamtlich und nicht mit Blick auf den eigenen Lebenslauf: „Ich habe vorher schon andere Menschen trainiert einfach aus Leidenschaft“, sagt der Itzehoer. „Es ist wichtig, dass mehr Leute solche Arbeit machen“ – Zeit hätten viele dafür genug.

Seine Wahl des Studienfachs sei nur logisch gewesen: „Ich habe mein Leben lang Sport gemacht.“ Und zwar quer durch die Sportarten von Handball und Badminton über Schwimmen bis zu Breakdance, Boxen und Capoeira. Davon profitiert er jetzt: „Jeder Coach hat seine Trainingsphilosophie. Es ist ganz wichtig, dass man aus verschiedenen Sportarten verschiedene Dinge nimmt und zusammenfügt.“ Deshalb sind auch Frisbee-Spiele oder Völkerball Bestandteil des Trainings.

So will Kunert die Ziele bei den Eagles-Spielern erreichen: mehr Beweglichkeit und Koordination, eine starke Physik für ihre Position, Schnelligkeit, auch in den Reaktionen. Bewegungsschulung spielt eine wichtige Rolle: Die Spieler sollen sich in bestimmten Situationen intuitiv bewegen, weil Muskeln und Körper gelernt haben, was gefordert ist. Dafür trainiert Kunert, unterstützt von Christian Boeck-Stüven, die Mannschaft montags und mittwochs. Hinzu kommt Einzelbetreuung bei den Übungen im Fitness-Studio clever fit. Während der Saison werde sicherlich vor allem individuell gearbeitet, sagt Kunert. Dabei gehe es darum, den Level zu halten oder noch zu erhöhen: „Das ist dann Fingerspitzenarbeit.“

Auf diese Weise ist der Itzehoer gleichzeitig Athletik-Trainer für das Team und Personal Trainer – zumal seine Tätigkeit noch viel weiterreicht. „Zum ganzen Paket gehört mehr als die physische Arbeit.“ Er bespricht mit den Spielern Themen wie Ernährung, Schlaf, Emotionen, Ziele und Gewohnheiten: „Es geht darum, kleine Reize zu setzen, die vielleicht eine große Wirkung haben können.“ Die erste Bilanz von Eagles-Teammanager Stefan Flocken nach wenigen Wochen fällt ebenso knapp wie positiv aus: „Ein Riesengewinn!“