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77:73 gegen Schwelm

Ein Zitterspiel. Aber eines mit gutem Ende für die Itzehoe Eagles. Dank eines in der Schlussphase eiskalten Marko Boksic (Foto) besiegten sie in der BARMER 2. Basketball Bundesliga die EN Baskets Schwelm mit 77:73 (27:17, 20:14, 13:23, 17:19).

Nach einer engen Partie sah es zunächst nicht aus. Die Eagles begannen bärenstark, nutzten ihre Vorteile in Korbnähe, verteidigten sehr gut und überrumpelten den Gegner immer wieder mit schnellem Spiel. Beim 20:5 nach gut sechs Minuten brauchte Gästecoach Falk Möller bereits seine zweite Auszeit, die Halle hätte getobt – wenn Zuschauer erlaubt gewesen wären. Danach kamen die Nordrhein-Westfalen etwas besser ins Spiel, trafen zwei Dreier und lagen nach dem ersten Viertel mit zehn Punkten zurück.

Im zweiten Viertel wackelten die Eagles nur kurz, dann machten sie weiter. Chris Hooper zeigte die Qualitäten der vergangenen Saison, kämpfte den Ball trotz Foulspiels in den Korb und feierte das lautstark. Yasin Kolo tanzte den 2,18 Meter langen gegnerischen Center Daniel Mayr aus, Johannes Konradt traf einen Dreier: 39:19 knapp fünf Minuten vor der Pause. „Die erste Halbzeit war toll“, sagte Coach Patrick Elzie. Auch wenn die Schlussphase des Viertels weniger gut verlief, war der Vorsprung beim Wechsel mit 47:31 komfortabel.

Und bald darauf war er fast weg. Dass Schwelm in der Defensive mehr Gas geben würde, sei klar gewesen, sagte Elzie. „Und wir haben uns ein bisschen dumm angestellt.“ Das Tempospiel war fast vollständig weg, der Ball ging nicht mehr in die Zone, sondern es wurde fast nur noch von außen „geballert“, wie es der Coach formulierte. „Move the ball!“, brüllte er von außen, doch seine Spieler bewegten den Ball zu wenig. Die Gäste kamen zum Korb durch oder trafen von außen, dann aber folgte der Auftritt von Erik Nyberg: Erst traf er einen Korbleger, kurz darauf mit ablaufender Uhr fast von der Mittellinie. So stand es vor dem letzten Viertel doch noch 60:54.

Mit weiteren starken Aktionen zu Beginn des Schlussabschnitts war wieder Nyberg zur Stelle, Yasin Kolo verwertete eine davon per Dreier zum 65:55. Auszeit Schwelm – und nach vier Dreiern führte auf einmal der Gast. Das Spiel stand auf des Messers Schneide, und Marko Boksic entschied es mit den letzten zehn Punkten für die Eagles. Zwei Mal glich er aus und sorgte beim 73:71 für die Führung. Schwelm brachte wieder einmal den Ball unter den Korb, doch jetzt gelang den Eagles, was zu Beginn gut geklappt hatte: Sie setzten den Werfer so unter Druck, dass der Wurf misslang. Rebound Niclas Sperber – und vorn punktete Boksic sehr abgeklärt. Schwelm verkürzte noch einmal, dann machte Boksic mit zwei Freiwürfen alles klar.

Reboundbilanz 56:33

Sein Coach Elzie war froh über den Sieg, über die Leistung in der zweiten Hälfte weniger: „Wir hatten einen Riesenvorteil unter dem Korb, den wir nicht richtig genutzt haben.“ In Zahlen: Beim Rebound hatten die Eagles mit 56:33 geradezu eine Übermacht, 19 Mal häufiger als der Gegner warfen sie auf den Korb. Dennoch fiel der Sieg nur knapp aus – aber es war ein Sieg. Am kommenden Sonnabend geht es weiter beim Tabellenführer in Düsseldorf.

Eagles: Marko Boksic (27, 1 Dreier, 6 Rebounds), Chris Hooper (18, 15 Rebounds, 3 Ballgewinne), Yasin Kolo (9, 1 Dreier, 8 Rebounds), Johannes Konradt (8, 2 Dreier), Erik Nyberg (5, 1 Dreier, 6 Assists), Alieu Ceesay (4), Niclas Sperber (2, 7 Rebounds), Flavio Stückemann (2), Tobias Möller (2), Thorben Haake, Lars Kröger, Ole Friedrichs.