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Verloren - aber Zweiter

Die beste Nachricht an diesem Abend kam aus Münster. Weil die WWU Baskets gegen den Tabellenführer aus Bochum mit einem Punkt Differenz unterlagen, blieben die Itzehoe Eagles auf dem zweiten Platz der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Dennoch tat die Heimniederlage gegen die TKS49ers weh: Das Team vom Berliner Rand gewann am Lehmwohld verdient mit 84:79 (27:19, 22:16, 14:18, 21:26).

Die 49ers sind mittendrin in einem engen Rennen um die letzten Playoff-Plätze. Das war ihnen anzumerken, die Eagles wussten vorher, was kommen würde – und dennoch hätten sie bei der Intensität nicht dagegen gehalten, sagte Timo Völkerink, der wieder Headcoach Patrick Elzie vertrat. „Das darf uns als Spitzenteam nicht passieren.“ Die Gäste waren aggressiver, wacher – und sie trafen. Vor allem in den ersten zehn Minuten saß fast jeder Wurf, von außen fünf Mal bei sieben Versuchen. Die Itzehoer dagegen hatten Wurfpech, und passend zum Verlauf dieses ersten Viertels versenkten die Gäste mit der Schlusssirene noch einen Dreier für einen Acht-Punkte-Vorsprung.

Der wuchs schnell in den zweistelligen Bereich, auch weil die Eagles Probleme hatten, ihr Spiel gegen die früh attackierende Defensive des Gegners aufzubauen. Dessen Quote von außen ging zwar nun deutlich nach unten, doch mit ihrem Zug zum Korb holten sich die Brandenburger genügend gute Gelegenheiten, um den Vorsprung deutlich zu halten. Ein Dreier des starken Johannes Konradt (Foto) mit der Schlusssirene begrenzte den Schaden nur leicht: Zur Halbzeit führte der Gast mit 49:35 dank einer Wurfquote von 63 Prozent (Eagles: 42 Prozent).

Völkerinks Pausenansprache zeigte Wirkung. Kämpferisch und mit viel mehr Energie kamen die Itzehoer aus der Kabine und hatten sofort Oberwasser: Yasin Kolo, der doch sein Comeback feiern konnte, und Niclas Sperber verkürzten. Die 49ers nahmen die Auszeit und antworteten in diesem Viertel zwei Mal, als die Eagles heranrückten. Den Gastgebern gelang nur selten ein flüssiges Offensivspiel, das allerdings sei auch einer schwierigen Trainingswoche mit angeschlagenen Spielern geschuldet, so Völkerink. Die verletzten Marko Boksic und Achmadschah Zazai mussten ganz passen, Kolo hatte vor seinem Einsatz nicht trainiert.

Der letzte Abschnitt lief ganz ähnlich: Die Eagles kamen auf vier Punkte heran, doch die Gäste fanden in wichtigen Situationen die Antwort. Der Sieg sei völlig verdient, auch wenn ihn sich die Eagles selbst zuzuschreiben hätten, sagte Völkerink. Wieder einmal habe das Team gezeigt, dass es im Spiel zurückkommen könne, aber: „Es muss jedem klar sein, dass solche Comebacks nicht immer möglich sind.“ Eine Eingewöhnungszeit gebe es nicht, schon gar nicht 20 Minuten: „Das hat uns das Spiel gekostet.“

Nach der Münsteraner Niederlage haben die Eagles im Rennen um Platz zwei dennoch alles in der eigenen Hand. „Aber dafür müssen wir wieder eine Mannschaft schlagen, die nach dem letzten Strohhalm greift“, so Völkerink: Kommenden Sonnabend geht es nach Schwelm. Da müssten die Eagles eine Reaktion zeigen – und er sei überzeugt, dass das gelingen werde.

Eagles: Johannes Konradt (20, 4 Dreier), Niclas Sperber (18, 2 Dreier), Chris Hooper (16, 11 Rebounds), Yasin Kolo (8, 9 Rebounds), Tobias Möller (7, 1 Dreier), Erik Nyberg (5, 1 Dreier), Flavio Stückemann (3, 1 Dreier), Thorben Haake (2), Alieu Ceesay, Lars Kröger, Ole Friedrichs.