Moin, Leevi Erkkilä!
Er wartet schon eine Weile. Auf Spiele vor vielen Fans. Und auf die Chance, sich in einer höheren Liga zu beweisen. Jetzt bekommt er sie: Leevi Erkkilä trägt in der kommenden Saison der BARMER 2. Basketball Bundesliga das Trikot der Itzehoe Eagles mit der Nummer 10.
„Er passt perfekt in unser junges Team“, sagt Eagles-Coach Timo Völkerink. „Wir versuchen, eine Gruppe junger Spieler zusammenzustellen, die sich schon kennen.“ So solle kompensiert werden, dass die Eagles aus der ProA kein richtiges Fundament mitbrächten. „Da sind wir aktuell auf einem sehr guten Weg.“
Erkkilä (Foto r., mit Eagles-Geschäftsführer Jakob Kunert) wuchs in Lübeck auf, seine Mutter ist Deutsche, sein Vater Finne, der 21-Jährige hat beide Staatsangehörigkeiten. Im Grundschulalter kam er zum Basketball bei der Lübecker Turnerschaft, mit 16 wechselte er ins Sportinternat nach Hamburg. Für die Hamburg Towers spielte Erkkilä in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga NBBL, für den SC Rist Wedel in der 2. Regionalliga. Mit dem ProB-Team trainierte er, doch Einsatzzeit auf dem Feld bekam er nicht. „Ich wollte immer ProB spielen“, sagt der Eagles-Neuzugang. „Jetzt bin ich da.“
Zuvor war Erkkilä in der Regionalliga unterwegs, zuletzt beim VfL Stade in der 1. Regionalliga. Mit einem zweistelligen Punkteschnitt konnte er sich dort in der Vorsaison beweisen, mehrfach bremsten allerdings in den vergangenen Jahren Hüftoperationen seine Karriere. Vollständig wiederhergestellt ist der 21-Jährige noch nicht wieder, umso motivierter sei er, sich gut auf die neue Spielzeit vorzubereiten: „Deswegen bin ich jetzt auch schon hier.“ Der Neu-Itzehoer trainiert in der Halle und im Fitness-Studio.
Nach der Saison sprach Erkkilä viel mit Eagles-Spieler Semjon Weilguny, mit dem er seit der Hambuger Zeit befreundet ist. Seinen neuen Coach kannte der Deutsch-Finne bereits aus der NBBL – und auf dem Niveau eines ProB-Spielers habe er sich schon länger gesehen. So fiel die Entscheidung für die Eagles, parallel würde Erkkilä am liebsten Psychologie studieren, wenn es mit dem Studienplatz klappt. Weitere Optionen seien eine Ausbildung im Bereich Marketing oder Medienmanagement.
Als professioneller Basketballer wolle er sich auf dem Feld professionell verhalten, und wie sein Trainer betont der Neuzugang den Vorzug eines Teams, in dem sich viele Spieler kennen. Den Klassenerhalt schnell sichern und die Playoffs anpeilen, nennt der 21-Jährige als Ziel. Sich selbst beschreibt er als Werfer sowie smarten und harten Verteidiger. Und als Kämpfer: Da er nicht der Athletischste und Schnellste sei, habe er lernen müssen, sich für ein höheres Niveau anzustrengen.
Mit seiner Größe von 1,94 Metern bringe Erkkilä eine gewisse Größe für die Position des Shooting Guards mit, könne aber auch auf dem Flügel eingesetzt werden, sagt Völkerink. Er sei ein sehr gefährlicher Werfer: „Tiefe Dreier sind eine seiner Stärken. Dazu ist er ein sehr kompletter Verteidiger. Ich bin sehr froh, dass wir einen so vielseitigen Spieler für unser Projekt gewinnen konnten.“
Der wiederum hat nach den vergangenen Regionalliga-Jahren, die von Corona dominiert wurden, viel Lust auf die Stimmung in der Lehmwohldhalle: „Ich freue mich sehr auf laute Fans und intensive emotionale Momente.“