Matchball vergeben
In eigener Halle vor prall gefüllten Rängen den Playoff-Platz endgültig sichern – das war der Plan der Itzehoe Eagles am FHP-Steuerberatungsgesellschaft-Heimspieltag in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Er ging nicht auf, der Playoff-Einzug ist vertagt: Die Iserlohn Kangaroos waren die bessere Mannschaft und gewannen verdient mit 93:83 (23:18, 26:26, 24:16, 20:23).
Das Team aus Nordrhein-Westfalen musste gewinnen, um noch eine Chance auf die Playoffs zu haben. Und das merkte man: Aggressiv und hellwach gingen die Gäste in die Partie – ihr Gegner nicht. Seine Mannschaft sei nicht mit der richtigen Intensität gestartet, sagte Eagles-Coach Timo Völkerink. So lagen die Kangaroos sofort vorn, gestützt auf sieben frühe Punkte von Marko Boksic (Foto links gegen Emil Marshall). Vor der Begegnung hatten die Itzehoer noch die Gelegenheit genutzt, einen ihrer Erfolgsgaranten der Vorjahre gebührend zu verabschieden, im Spiel allerdings machte Boksic ihnen große Kopfschmerzen. Er traf sechs von acht Dreiern und kam auf 22 Punkte, der Amerikaner Michael Cubbage auf 21 und Mathias Groh auf 24 Punkte.
Und die Eagles? Sie waren vor allem auf die Aktionen von Trey McBride angewiesen, in der ersten Hälfte kamen noch neun Punkte von Jack Fritsche hinzu. „Wir haben es nicht geschafft, eine unserer Stärken durchzusetzen“, sagte Völkerink. Dazu gehörte auch das Rebounden: Eigentlich sind die Itzehoer vorn dabei, wenn es um das Sichern abprallender Bälle geht. Dieses Mal nicht, das Duell unter dem Korb ging klar an die Gäste: „Der Gegner hat uns kaputt gereboundet“, so der Coach. Hinzu kam eine starke Dreierquote der Kangaroos, die so ihren Vorsprung im zweiten Viertel zweistellig machten. Die Eagles konnten dagegen halten, beim 44:49 zur Halbzeit war alles drin.
Auch nach dem Wechsel änderte sich das Bild wenig: Iserlohn spielte gut und abgeklärt, die Gastgeber machten Fehler und hinkten hinterher. Der Rückstand betrug trotz erhöhter Intensität mindestens acht Punkte, meist war er zweistellig, und ein Einbruch der Kangaroos blieb aus. Beim 76:84 hatten die Itzehoer die Chance, dichter heranzukommen – doch die Offensivrebounds halfen nicht, weil binnen weniger Sekunden zwei freie Dreier und ein Korbleger vergeben wurden. Kurz darauf besiegelte Boksic mit einem starken Dreier die Heimniederlage.
Wenn das Team nicht wach und aggressiv sei, funktioniere es nicht, stellte Völkerink fest. „Wir müssen uns jeden Sieg hart verdienen“, aber die Arbeitsbereitschaft sei nicht da gewesen. An den Playoff-Chancen habe sich dennoch nichts geändert: Mit einem Sieg im letzten Spiel in Schwelm können die Eagles alles klar machen. Der Trainer erwartet eine intensive Trainingswoche: „Nach so einem Spiel muss die Mannschaft eine Reaktion zeigen.“
Eagles: Trey McBride (30, 3 Dreier, 5 Assists), Emil Marshall (11), Shaquille Rombley (9), Tim Lang (9, 2 Dreier), Jack Fritsche (9, 1 Dreier), Tim Schlegel (6), Robert Heise (4), Tobias Möller (4), Erik Nyberg, Thorben Haake, Henrik Adler, Thore Dilschmann.