Lange mitgehalten
Kein Tekorian Smith. Kein Filmore Beck. Kein Jack Fritsche. Und als Tabellenvorletzter zu Gast bei einem Team aus der Spitzengruppe: Die Itzehoe Eagles waren klarer Außenseiter im Spiel der BARMER 2. Basketball Bundesliga bei den BSW Sixers. Doch sie machten dem Favoriten das Leben lange schwer, um dann doch deutlich zu verlieren: 58:77 (19:19, 15:16, 8:16, 16:26).
Nur neun Spieler hatte Eagles-Coach Timo Völkerink im Kader und es war klar, dass die verbliebenen Leistungsträger viele Minuten auf dem Feld stehen würden. Dennoch machten die Eagles von Beginn an deutlich, dass die lange Fahrt nach Sachsen-Anhalt nicht auf sich genommen hatten, um einfach die Punkte abzuliefern. Der Start in die Partie gelang, vergebene Chancen verhinderten eine Führung nach dem ersten Viertel.
Besonders die Zonenverteidigung der Gäste gab den Sixers Rätsel auf. Die Itzehoer störten bei fast jedem Wurf, der Gegner traf schlecht. Vor allem verloren die Gastgeber immer wieder den Ball bei dem Versuch, die Defensive der Itzehoer auszuspielen. Zwölf Ballverluste in der ersten Hälfte standen in der Statistik – bei den Eagles allerdings auch. Im punktearmen zweiten Viertel verpassten sie die Halbzeitführung, nicht zuletzt wegen einer schwachen Freiwurfquote, die sie durch das Spiel begleiten sollte.
Dennoch war beim 34:35 zur Pause noch alles möglich. Die Sixers eröffneten die zweite Hälfte mit einem Dreier, während den Gästen die ersten Aktionen misslangen. Die Verteidigung war nicht mehr so wirkungsvoll wie in der ersten Halbzeit, der Rückstand wuchs. Aber nicht lang: Mit starkem Kampf robbten sich die Eagles wieder an ihren Gegner heran, trafen jedoch in diesem Abschnitt einfach den Korb zu selten. Mit Freiwürfen konnten sich die Gastgeber bis zum Viertelende wieder auf 51:42 absetzen und gerieten nicht mehr in Gefahr, zumal im letzten Abschnitt die Trefferquote aus der Distanz deutlich besser wurde.
Insgesamt war Völkerink „nicht unzufrieden“ mit der Leistung, allerdings gelte es aufzupassen: Erneut sei es nicht gelungen, die Stabilität der ersten 30 Minuten mit in das Schlussviertel zu nehmen. Dabei habe sicher der Kraftverschleiß eine Rolle gespielt, „aber wir müssen noch Wege finden, gerade auch in diesen Phasen zu einfachen Punkten zu kommen“. Nyberg habe das Spiel sehr gut organisiert und dazu gepunktet, leider seien dem Team zum Ende hin zu viele Ballverluste unterlaufen.
Am kommenden Wochenende sind die Eagles zum dritten Mal in Folge auswärts gefordert: Sonnabend um 18 Uhr in Rostock. Völkerink blickt voraus: „Unabhängig davon, wie sich der Kader in der Woche entwickelt, ist das ein Spiel, in dem wir da sein müssen.“
Eagles: Erik Nyberg (19, 3 Dreier), Dominick Oliveri (16, 14 Rebounds), Robert Heise (11), Tim Schlegel (7, 1 Dreier), Ole Friedrichs (3), Ibrahim Jabby (2), Henrik Adler, Tobias Möller, Tjelle Dietz.