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Gigantisch! Gerettet!

Die letzten Sekunden: ein Jubelsturm. Das ausverkaufte Sportzentrum am Lehmwohld bebt, als die Partie der BARMER 2. Basketball Bundesliga zu Ende geht. Die Itzehoe Eagles haben den Tabellenführer Bayer Giants Leverkusen am Pano-Spieltag mit 85:79 (17:22, 17:23, 23:16, 28:18) niedergerungen. Und das heißt: Der Klassenerhalt ist geschafft! Denn Konkurrent Herford hat parallel gegen die Seawolves Academy aus Rostock mit 95:104 verloren und kann die Eagles am letzten Spieltag nicht mehr überholen.

Manch einer kommt vor Staunen gar nicht zum Jubeln. Die Ausgangslage der Itzehoer war vor den beiden abschließenden Spielen nicht gut, aber sie werfen an diesem Abend alles auf das Spielfeld. Beim Kampfgeist habe sich die Mannschaft keinen Hänger geleistet, sagt Coach Timo Völkerink. „Wir sind zu jeder Zeit im Spiel geblieben und haben gesehen, was dann für uns möglich ist.“

Das gilt schon in den ersten Minuten. Ex-Eagle Trey McBride legt für die Giants sehr stark los, doch die Gastgeber halten dagegen und führen zunächst. Erst als Leverkusen gute Lösungen gegen die zwischenzeitliche Zonenverteidigung der Itzehoer findet und hochprozentig trifft, geht der Favorit in Führung. Im zweiten Viertel, das teils sehr zerfahren verläuft mit vielen Unterbrechungen, treffen die Eagles zu wenig. Da tut es gut, dass Filmore Beck mit der Schlusssirene noch einen Dreier zum 34:45 versenkt.

Im dritten Abschnitt pirschen sich die Itzehoer immer mehr heran an die Gäste, bei denen der frühere Eagles-Akteur Marko Boksic verletzt passen muss. Der Tabellenführer spielt keineswegs schlecht, verliert aber seine Sicherheit aus der ersten Hälfte. Nach einem spektakulären Block von Dominick Oliveri verkürzt Jack Fritsche (Foto), dem in der ersten Hälfte noch sehr wenig gelang, auf sechs Punkte und setzt wenig später noch einen drauf: Mit der Schlusssirene sitzt trotz enger Verteidigung sein Dreier zum 57:61.

Was dann folgt, ist eine faszinierende Show. Erik Nyberg und Fritsche mit Dreiern sorgen für das 63:63. Danach trifft Nyberg drei weitere Distanzwürfe und führt sein Team zum 72:68, muss dann aber mit dem fünften Foul auf die Bank. Doch die Eagles-Defensive macht es den Giants weiterhin sehr schwer, drei Minuten vor Schluss erhöht Fritsche per Dreier auf 77:70. Als noch 104 Sekunden zu spielen sind, stellt Mason Vires gar auf 82:71. Aber die Entscheidung ist das noch nicht: Aggressive Verteidigung der Gäste führt zu Ballverlusten der Eagles, insbesondere McBride (26 Punkte) gibt sich nicht geschlagen und verkürzt 36 Sekunden vor Schluss von der Linie auf 79:83. Direkt danach trifft Tobias Möller nervenstark von der Linie und krönt mit den letztlich vorentscheidenden Punkten seine Leistung. „Er hat uns sehr viel Stabilität gegeben“, lobt Völkerink seinen Center. Generell habe Möller sich im Abstiegskampf noch einmal sehr gesteigert.

Hallensprecher Peter Poppe hat schon Minuten vor dem Ende die Herforder Niederlage verkündet, so beginnt mit der Schlusssirene die Klassenerhalts-Party auf dem Feld und auf der Tribüne. Für die Unterstützung in der ganzen Saison könnten Spieler und Trainer sich nur bedanken, sagt Völkerink. „Wir sind froh, dass wir mit diesem Ergebnis ein bisschen zurückzahlen konnten.“ Nun können die Eagles entspannt zum letzten Saisonspiel in Iserlohn reisen.

Eagles: Erik Nyberg (22, 6 Dreier), Jack Fritsche (19, 4 Dreier, 2 Blocks), Mason Vires (14), Filmore Beck (12, 2 Dreier), Tobias Möller (9, 10 Rebounds), Dominick Oliveri (7, 12 Rebounds, 7 Assists, 2 Blocks), Iván Catani (2), Robert Heise, Ibrahim Jabby, Tim Schlegel, Tjelle Dietz, Tino Wohltmann.

Fotos: Itzehoe Eagles/Reiner Stöter (Norddeutsche Rundschau)