Drama ohne Happy End
Sie hätten den ersten Saisonsieg holen können, vielleicht müssen. Anderthalb Minuten vor Schluss führten die Itzehoe Eagles bei den TKS 49ers mit sieben Punkten. Doch die Gastgeber retteten sich in die Verlängerung und gewannen die Partie der BARMER 2. Basketball Bundesliga schließlich mit 99:97 (25:22, 19:17, 19:28, 23:19, 13:11).
Mit einem Sieg beim Tabellennachbarn wollten die Itzehoer den letzten Tabellenplatz abgeben, aber zunächst sah es böse aus: Die ohne Tim Schlegel und Philipp Kreile angetretenen Gäste kamen in Berlin nicht ins Spiel und machten Fehler, die der Gegner dankbar ausnutzte, auch mit guter Quote von außen. Bis auf 4:21 fielen die Eagles zurück, dann starteten sie ihren eigenen Lauf. Eine Zonenpresse zeigte Wirkung, die Offensive begann besser zu funktioineren, immer wieder schafften es die Itzehoer an die Freiwurflinie, wo sie hervorragend trafen.
Noch im ersten Viertel war die Partie wieder ausgeglichen und blieb von nun an eng. In einem zähen zweiten Abschnitt gab es Punkte vor allem von der Linie, die Gäste holten sich die Führung. Allerdings leisteten sie sich direkt vor der Pause noch Fehler, die ein 39:44 zur Folge hatten.
Die Itzehoer kamen gut aus der Kabine und übernahmen das Kommando, versäumten es aber, den Vorsprung auf mehr als sechs bis sieben Punkte auszubauen. Ein Problem wurde zusehends die Foulbelastung für Leistungsträger wie Quadre Lollis, Erik Nyberg und Adam Paige, Lollis und Nyberg mussten relativ früh im letzten Viertel mit fünf Fouls vom Feld. So hätten zwei deutsche Spieler mit Sicherheit am Ball in der entscheidenden Phase gefehlt, sagte Coach Flavio Stückemann. Da Paige, Alan Kikwaki und Dylan Whitbread aufgrund der Ausländerregelung nicht gleichzeitig auf dem Spielfeld stehen dürfen, sei das Ein- und Auswechseln zu einer Herausforderung geworden.
Beide Teams kämpften weiter in einem Mix aus guten Aktionen und Fehlern, beim 86:79 anderthalb Mniuten vor Schluss sah es gut aus für die Gäste. Doch als sie noch einen Lauf der 49ers kassierten, die mit einem Dreier 30 Sekunden vor Schluss ausglichen, ging es in die Overtime. In den fünf Extraminuten gerieten die Eagles ins Hintertreffen, hatten mehrfach Wurfpech bei Dreiern, konnten aber trotzdem kurz vor dem Ende wieder gleichziehen. Zwei Freiwürfe brachten die Gastgeber nach vorn, nachdem sich die Itzehoer entschieden hatten, auf den letzten Wurf zu setzen. Der Versuch von Anell Alexis ging daneben, „doch verloren haben wir das Spiel an anderen Stellen“, so Stückemann.
„Wir haben Kraft und Fouls gelassen, weil wir gleich zu Beginn hinterhergelaufen sind“, sagte der Coach. Zudem hätten zu vielen Ballverlusten zu wenige Vorlagen gegenüber gestanden. „Wir haben dennoch einen Schritt voran gemacht und werden weiter arbeiten und kämpfen.“ Nach der langen Durststrecke müssten die Coaches dafür Sorge tragen, dass die Köpfe oben bleiben und an den positiven Kampfgeist im Team angeknüpft werde. „Den ersten Sieg werden wir nur mit Blut, Schweiß und eventuell ein paar Tränen einfahren können“, sagte der Trainer. Das soll klappen im Heimspiel am Samstag, 9. November, gegen die Berlin Braves 2000. Tickets gibt es hier.
Eagles: Adam Paige (28, 2 Dreier, 8 Rebounds), Anell Alexis (21, 2 Dreier, 7 Assists), Erik Nyberg (15, 2 Dreier), Quadre Lollis (15), Alan Kikwaki (6, 11 Rebounds), Dylan Whitbread (5, 1 Dreier), Raphael Ejimofor (5), Jerrik Hennig (2), Tjelle Dietz, Tobias Möller, Tino Wohltmann.