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Interview mit Lars Kröger

 

Eagles-Center Lars Kröger spricht über seine Verletzung und die aktuelle Situation vor dem Heimspiel gegen die Herzöge Wolfenbüttel

 

Lars, bist du trotz deiner Verletzung gut durch die Feiertage gekommen oder musst Du jetzt auch Extra-Schichten im Kraftraum einlegen?

              Wie bei jeder Familie in Deutschland gibt es immer viel zu essen, das war bei mir auch nicht anders. Ich konnte ja auch seit der Verletzung schon drei Wochen nicht trainieren, von daher hat es schon      ein bisschen was angesetzt! Aber ich bin jetzt seit einer Woche wieder im Training und esse seither auch wieder normal. Das ist dann schnell wieder runter. Also kein Problem!

 

Der Dezember scheint nicht gerade dein Lieblingsmonat zu sein. Seit du in Itzehoe bist, verletzt du dich regelmäßig zu der Zeit. Letztes Jahr waren es knapp zwei Monate. Wie sehr nervt Dich das?

            Du hast Recht, es nervt mich seitdem ich in Itzehoe bin. Im vierten Jahr schon die vierte Verletzung. Bei meinem allerersten Training vor vier Jahren habe ich mir den Daumen  

            gebrochen. Seitdem habe ich immer wieder Verletzungen im Winter. Ich weiß auch

            nicht warum, der Winter scheint nicht so meine Jahreszeit zu sein. Aber damit muss

            man leben und einfach weitermachen, drauf vorbereiten kann man sich ja bei solchen

            Verletzungen nicht.

 

   Hast Du direkt gemerkt, dass da was kaputt gegangen ist?

             Im ersten Moment war ich ziemlich verwirrt und hatte durch das Adrenalin keine

              Schmerzen. Ich habe aber gemerkt, dass da was verschoben ist und habe versucht es      

              selber wieder hinzudrücken. Pat hat dann gefragt, ob ich schnell raus will, und ich

              habe gedacht, ich komme in zwei Minuten wieder zurück, es ist vielleicht nur geprellt.

              Der Physio hat dann gefühlt, dass da eine Lücke zwischen den Knochen ist, und da war klar, dass es gebrochen ist. Ich war dann richtig sauer und auch total enttäuscht,     

              weil ich gedacht habe, es wird mein Jahr. Aber so ist das, schade!

 

       Nun wirst du ja noch ein paar Wochen fehlen. Wie schwer ist es mit anzusehen, dass        

        man dem Team nicht helfen kann?

              Grausam, echt grausam. Durch eine Regeländerung darf ich bei den Spielen noch     

               nicht einmal mehr auf der Bank sitzen. Dadurch fühlt man sich nicht mehr als Teil des

               Teams, obwohl man es natürlich ist. Das ist ein ganz schlimmes Gefühl für mich, weil  

               man nicht mehr richtig mithelfen kann. Gerade bei Fehlern im Spiel, z. B. der

               Reboundarbeit, stört es mich extrem, nicht helfen zu können.

 

         Kannst du trotz deiner Verletzung zumindest ein individuelles Training    

          absolvieren?

               Der Arzt sagt, ich darf meine Hand noch nicht belasten, somit kann ich noch kein      

                Krafttraining machen. Ich bin aber bei jedem Training da, und ich mache ein

                individuelles Trainingsprogramm mit Lauf- und Sprinteinheiten, Übungen für 

                Schnell- und Sprungkraf, sowie für die Defense. Ich mache also sehr viel für den

                unteren Körper. Aber es ist was anderes als Basketballtraining!

 

         Nach deiner letzten Verletzung kamst du mit einer guten Freiwurfquote zurück

          (elf von zwölf) diese Saison bist du bei 4  von 17! Ist jetzt zu erwarten, dass die

          Quote nach deinem Comeback wieder top ist?

                 Ja, das kann sein. Im Sommer habe ich eigentlich  ganz gut geworfen. Das war          

                 auch in den Vorbereitungsspielen so und ging bis zum Saisonstart so weiter.

                 Warum es dann plötzlich wieder nicht so gut läuft, kann ich mir nicht erklären.

                 Vielleicht tut die Pause jetzt ja ganz gut und das gute Gefühl kommt wieder! (lacht)

 

           Deine Statistiken werden immer besser. In welchen Bereichen siehst du noch    

            Potenzial nach oben?

                 Ich sehe noch viel Potenzial. Pat sagt, ich habe eigentlich einen ganz guten Wurf,

                 aber da fehlt noch die Wiederholung. Die ersten Spiele waren offensiv schon stark    

                 verbessert, auch wenn ich da durchaus noch zulegen kann. Die Defensive ist schon ganz gut. Früher war ich oft sehr nervös, wenn ich den Bal bekommen habe, aber inzwischen bin ich schon viel ruhiger   geworden.

 

           Du spielst deine vierte Saison für die Eagles und bist mittlerweile eine Stütze des    

            Teams geworden. Hast du das so erwartet?

                 Erwartet habe ich das so nicht, aber es war schon der Plan, etwas länger in

                 Itzehoe zu bleiben. Es hat mir von Anfang an super viel Spaß gemacht, auch auf so    

                 einem  hohen Niveau zu spielen, denn das kannte ich vorher nicht. Mir war wichtig,   

                 dass ich überhaupt spiele. Ich habe sehr viel Spaß am Basketball und wäre auch

                 weiter von der Bank gekommen, aber als Starter zu spielen, macht mir natürlich sehr  viel mehr Spaß und kann auch gerne so weitergehen. Ich will mich auf jeden Fall    

                 noch weiter entwickeln, gerne auch in Itzehoe. Denn es ist, durch Studium und    

                 Arbeit, ja sowas wie meine zweite Heimat geworden.

 

           Auch wenn die letzten Spiele verloren gingen, ist ein Aufwärtstrend zu sehen.

            Wie groß ist der Druck jetzt, auch mal ein Spiel gewinnen zu müssen?

               Ja, der Druck wächst auf jeden Fall. Wir wollen unbedingt gewinnen. Bis auf

                  das Spiel gegen Iserlohn haben wir nie hoch verloren und waren wir ja auch immer

                  dicht dran am Sieg. Jetzt müssen wir mal über diesen Berg rüberkommen gegen   

                  Wolfenbüttel, und ich denke, wir werden es schaffen!

 

         Noch ein Wort zu den Fans!

                 Ich spiele Basketball so gerne. Vor allem für die Heimspiele. Es ist immer eine

                  super Stimmung und immer was los. Ich fühle mich selber ja nicht so als der

                  Profisportler, von daher ist es schön, vor so vielen Fans mit so einer

                  Atmosphäre zu spielen. Das macht mir schon echt Spaß. Man wird dadurch so

                  gepusht und das Adrenalin steigt immer höher, je lauter die Halle wird.

 

         Mit Wolfenbüttel kommt ein Team, das zwar sein letztes Spiel gewonnen hat,

          aber trotzdem genauso unter Druck steht. Was für ein Spiel erwartest du?

                 Wolfenbüttel ist ein schwer zu spielendes Team. Die haben eine gute Defense.

                  Mit Demetrius Ward haben Sie einen echten Scorer, der schwer zu stoppen ist. Ich

                  glaube, es wird ein Spiel auf Augenhöhe, ein sehr, sehr enges Spiel, und ich hoffe,

                  dass wir diesmal das bessere Ende auf unserer Seite haben. Die haben schon gute

                Jungs, aber die haben wir auch!    

 

               Vielen Dank, Lars, und viel Erfolg nächstes Wochenende.

                                           Let’s Fly Eagles!