Sieg gegen die Herzöge

Pressekonferenz. Pat Elzie, Coach der Itzehoe Eagles, bekommt das Mikrofon. Und ruft aus, was alle in der Halle gedacht haben: „JAAA!!“ In der 2. Basketball-Bundesliga ProB gelang den Eagles der dringend benötigte Sieg. Gegen die Herzöge Wolfenbüttel gewann Elzies Team mit 89:79 (30:20, 29:21, 15:14, 15:24).
Die Voraussetzungen waren klar: Nach fünf Niederlagen hintereinander brauchten die Eagles im Rennen um die Playoff-Plätze ein Erfolgserlebnis. Mit großem Elan wollten sie in die Partie starten, doch die ersten sechs Punkte machten die Gäste. Das schüttelten die Itzehoer ab: Flavio Stückemann und Nick Tienarend brachten ihr Team mit Dreiern ins Spiel, Frederik Henningsen traf einen Korbleger mit Foul sowie den folgenden Freiwurf, Kaimyn Pruitt klaute den Ball und vollendete den Fastbreak zum 11:6. Schon in dieser frühen Phase zeigte sich, was Demetrius Ward, Spielertrainer bei den Gästen, später als entscheidenden Vorteil der Eagles analysierte: „Es war schwer, sich auf einen zu konzentrieren.“
Endlich war die offensive Stärke zurück, die die Eagles noch zu Beginn der Saison gezeigt hatten. In der Defensive agierten sie intensiv, wenn auch nicht immer fehlerfrei, aber im Angriff ging fast immer irgendetwas. Bis auf 20 Punkte wuchs der Vorsprung an, als Qa'rraan Calhoun in der 14. Minute zum 46:26 traf. Eine kurze Schwächephase danach steckten die Eagles weg und gingen mit einer 59:41-Führung in die Halbzeitpause. „Sehr toll“ nannte Elzie die erste Hälfte, die die „tollsten Fans der Liga“ in der wieder vollen Lehmwohldhalle mitriss.
In der zweiten Halbzeit habe es sein Team dann nicht mehr ganz geschafft, das Tempo hochzuhalten. Die Offensive hakte, viele Chancen wurden vergeben. Dafür stand die Verteidigung und profitierte auch davon, dass Wolfenbüttel ebenfalls einige Möglichkeiten liegen ließ. Als der starke Johannes Konradt (drei Dreier bei vier Versuchen) zum 74:55 nach dem dritten Viertel traf, war die Eagles-Welt weiterhin in Ordnung.
Auch im letzten Viertel hielten sie einen sicheren Vorsprung, aber ganz ohne Nervenkitzel für die Fans ging es nicht. Nach einigen Fehlwürfen waren die Gäste gut vier Minuten vor dem Ende auf 69:81 heran, verpassten dann aber die Chance, weiter zu verkürzen. Spätestens, als Kaimyn Pruitt eine Minute vor Schluss einen Schnellangriff abschloss und Flavio Stückemann direkt danach mit all seiner Erfahrung ein Offensivfoul des Gegners provozierte, war die Partie gelaufen.
„Ich bin glücklich, dass der Bann gebrochen ist, aber wir sind noch nicht aus dem Schneider“, sagte Elzie. Wohl wahr: Aufgrund der anderen Ergebnisse sind die Eagles als Neunter aus den Playoff-Rängen gerutscht, punktgleich mit den drei Teams vor ihnen. Eine Momentaufnahme, doch jetzt haben sie, so der Coach, „drei schwere Auswärtsspiele“ nacheinander. Zum Auftakt geht es am kommenden Sonntag nach Stahnsdorf bei Berlin.
Eagles: Frederik Henningsen (19, 2 Dreier), Kaimyn Pruitt (17, 17 Rebounds, 6 Assists, 2 Blocks), Qa'rraan Calhoun (14, 1 Dreier), Johannes Konradt (11, 3 Dreier), Darren Galloway (10, 2 Dreier), Mayika Lungongo (6), Kosta Karamatskos (4, 6 Assists), Nick Tienarend (3, 1 Dreier), Flavio Stückemann (3, 1 Dreier), Yngve Jentz (2), Fabio Galiano.
Das Video zum Spiel findet ihr hier.