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Trotzdem danke schön!

Alles gegeben – und die große Chance vertan. Drei Viertel lang lagen die Itzehoe Eagles auf Kurs Viertelfinale in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Dann setzte sich doch der Favorit durch und beendete die Saison der Eagles: Die Depant Gießen 46ers Rackelos gewannen mit 78:71 (22:32, 24:16, 12:11, 20:12).

Es war das dritte und entscheidende Spiel der Achtelfinal-Serie, es ging um alles. Und die Itzehoer starteten fulminant: Flavio Stückemann erzielte per Dreier die ersten Punkte, auch die weiteren drei Versuche aus der Distanz im ersten Viertel durch Thorben Haake, Erik Nyberg und noch einmal Stückemann saßen. Überhaupt trafen die Gäste in diesem Abschnitt hervorragend – das brauchten sie auch, weil Gießen ebenfalls gut punktete. Aber nicht so gut wie die Eagles, die gestützt auf Nyberg (9 Punkte) und Stückemann (8) im ersten Viertel auf satte 32 Punkte kamen.

Noch besser ging es weiter, weil sich auch die Verteidigung steigerte. Als Kevin Mickle per Dunk zum 39:24 vollendete, brauchte der Rackelos-Coach in der 13. Minute schon seine zweite Auszeit. Die aber zeigte Wirkung, ab diesem Zeitpunkt taten sich die Itzehoer in der Offensive schwer. Angetrieben von ihrem Führungsspieler Johannes Lischka pirschten sich die Gießener heran und trafen regelmäßig, während die Gäste fast drei Minuten lang ohne Korb blieben. Natürlich habe Gießen gut verteidigt, aber sein Team habe auch teils zu überhastet agiert, sagte Eagles-Coach Patrick Elzie. „Wir müssen die Fehler bei uns suchen in dem Moment.“ Statt der durchaus möglichen zweistelligen Führung konnten die Itzehoer gerade noch ein 48:46 in die Pause retten. Dennoch war Elzie „richtig stolz“ auf die Leistung seines Teams in der ersten Hälfte.

Nach dem Wechsel war Kampf Trumpf. Zwei Minuten lang gab es nur Fehlwürfe und Ballverluste, Gießen konnte schließlich ausgleichen, doch die Eagles fanden in dem punktearmen Viertel noch Antworten und lagen beim 59:53 wieder leicht vorn. Die nächsten fünf Punkte machten die Rackelos – 59:58 für die Itzehoer vor den letzten zehn Minuten.

Jetzt dauerte es sogar drei Minuten bis zum ersten Korb. Gießen brach den Bann zuerst und ging beim 60:59 zum ersten Mal seit dem 2:0 in Führung. Erst nach fünf Minuten punktete Mickle wieder für die Eagles von der Freiwurflinie zum 61:64. Doch als bei den Gastgebern der Amerikaner Jestin Lewis aufdrehte und bei den Itzehoern offensiv weiter kaum etwas funktionierte, wuchs der Rückstand. Ein unsportliches Foul Haakes nutzte der Gegner zum 75:64 – nur noch zwei Minuten. Mit einem letzten Aufbäumen kamen die Eagles noch auf 71:75 heran, allerdings erst 13 Sekunden vor Schluss. Es brauchte ein Wunder, aber es kam nicht.

Das Spiel hätte auch andersherum ausgehen können, hörten die Itzehoer hinterher vom Coach der Gastgeber. Auf der anderen Seite müsse man auch deren hohe Qualität anerkennen, sagte Elzie. Trotz der Enttäuschung über das Ausscheiden lobte er sein Team für ein „Topspiel“ und stellte fest: „Als Verein können wir stolz sein auf die gesamte Mannschaft.“ Eine gute Saison endete eine Woche nach dem ersten Sieg in einem Playoff-Spiel und damit dem größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Nun beginnen die Vorbereitungen für die neue Spielzeit ab September.

Eagles: Kevin Mickle (18), Erik Nyberg (12, 2 Dreier), Thorben Haake (11, 3 Dreier), Flavio Stückemann (8, 2 Dreier, 7 Assists), Milen Zahariev (8, 7 Rebounds), Stefan Schmidt (7, 8 Rebounds, 5 Assists), Justinas Zirlys (5), Lars Kröger (2), Lucas Wilke, Fabio Galiano, Joachim Feimann, Tim Lang.