Unter Wert geschlagen
27 Minuten lang auf Augenhöhe, dann doch noch deutlich verloren. Die Itzehoe Eagles haben in der BARMER 2. Basketball Bundesliga die Überraschung beim Tabellenzweiten verpasst. Medipolis Science City Jena gewann mit 101:74 (25:25, 28:21, 25:17, 23:11).
Das Gute am ersten Angriff der Eagles: Zwei Mal holten sie sich den Offensivrebound. Der Nachteil: Insgesamt drei Mal versuchten sie es vergeblich von der Drei-Punkte-Linie. Das war bereits ein Fingerzeig für die erste Hälfte, in der die Gastgeber sehr gut von außen trafen (9 von 17), die Itzehoer dagegen nicht (4 von 16). Mit zwei frühen Ballverlusten brachten sie sich zusätzlich in Schwierigkeiten und lagen 2:8 zurück, dann kamen sie ins Spiel. Chris Hooper (Foto) versenkte den ersten Distanzwurf zur 9:8-Führung, Filmore Beck ließ zwei weitere Dreier folgen zum 17:17. Jena traf ebenfalls gut und kam zudem einige Male zum Korb durch, so stand es nach einem lebendigen ersten Viertel unentschieden.
Im zweiten Viertel lief es besser für Jena, die Quote blieb gut, zudem kassierten die Gäste einige Fouls. Auf 42:33 zog der Tabellenzweite davon. Die Eagles suchten verschärft den Weg unter den Korb zu Hooper, der sein Team mit starken Aktionen im Spiel hielt. Nach dem 38:43 ließen zwei Jena-Dreier die Itzehoer erneut auf 40:49 zurückfallen, Lucien Schmikale und Beck mit seinem dritten Dreier verkürzten. Halbzeitstand: 53:46 für die Gastgeber. Die eigenen Punkte hätten eigentlich zur Führung reichen müssen, sagte Eagles-Coach Patrick Elzie: „Wir waren nicht robust genug in der Verteidigung.“
Nach dem Wechsel war erneut Hooper zur Stelle: noch zwei Dreier. Jena hielt wie gewohnt mit Treffsicherheit dagegen, die Eagles punkteten am Brett – alles so ähnlich wie in der ersten Halbzeit. Yasin Kolo verkürzte mit zwei Freiwürfen drei Minuten vor dem Viertelende auf 62:65, der Vorletzte war weiter auf Augenhöhe mit dem Zweiten.
Und dann: eine Schwächephase der Gäste. Gute Chancen unter dem Korb wurden vergeben, Bälle verloren. Jena nutzte das aus, plötzlich war die Führung zweistellig und wuchs bis zum Viertelende auf 78:63. Bei den Eagles funktionierte nicht mehr viel, der Rückstand wuchs bis zur – zu hohen – Niederlage. Und ein weiteres Problem nahmen die Itzehoer mit auf die Heimreise: Bei einer Offensivaktion im Schlussviertel sank Marko Boksic auf einmal zusammen. Sein Rückenproblem, das ihn schon die ganze Saison begleitet, war wieder aufgebrochen.
Wie schlimm es ist, müsse sich zeigen, sagte Elzie. Er hatte dasselbe gesehen wie so oft: Jena habe eine große Qualität und sehr stark getroffen, doch wieder einmal sei ein Sieg drin gewesen. „Jedes Wochenende habe ich das Gefühl, dass wir die gleichen Fehler machen“, so der Coach. Auf Rückschläge werde nicht gut reagiert, beispielsweise nicht schnell genug in die Defensive gelaufen. „Unsere Entscheidungsfindung ist dann schlecht.“
Doch die Chancen seien weiter vorhanden. Es stünden noch viele Partien aus gegen Teams aus den unteren Tabellenregionen, eine Reihe davon in eigener Halle. Am kommenden Sonnabend geht es in Brokdorf gegen die Römerstrom Gladiators Trier. Einen Kartenvorverkauf gibt es nicht, nur 50 Zuschauer sind zugelassen. Die zur Verfügung stehenden Plätze werden reserviert für Dauerkarten-Inhaber und die Partner des Vereins.
Eagles: Chris Hooper (21, 3 Dreier, 8 Rebounds), Filmore Beck (14, 4 Dreier), Petar Aranitovic (13), Yasin Kolo (12), Lucien Schmikale (6), Marko Boksic (4), Tobias Möller (2), Myles Charvis (2), Erik Nyberg, Alieu Ceesay, Ole Friedrichs.
Foto: Christoph Worsch