Großer Kampf nicht belohnt
Sie waren nah dran. Doch die erste Partie in der neuen Saison der BARMER 2. Basketball Bundesliga endete mit einer Niederlage für die Itzehoe Eagles. Die Berlin Braves gewannen am Sparkasse-Westholstein-Spieltag vor sehr gut gefüllten Rängen in der Lehmwohldhalle mit 86:80 (32:16, 15:30, 18:11, 21:23).
Temporeich ging es los. Die Eagles verteidigten engagiert und spielten auch im Angriff solide. Doch ihr Gegner traf anfangs so gut wie jeden Wurf, und als den Gastgebern in der Offensive einige Aktionen misslangen, wurde der Rückstand zweistellig. Hinzu kamen einige leichte Ballverluste. 16 Punkte Rückstand nach dem ersten Viertel – „das ist eine Hypothek, der man hinterher läuft“, sagte Eagles-Coach Timo Völkerink.
Das tat sein Team allerdings mit Macht in einem sehr starken zweiten Abschnitt. Ein 7:0-Lauf gleich zu Beginn zwang die Berliner zu einer Auszeit, doch es ging weiter. Nach zwei Dreiern des sehr starken Kapitäns Erik Nyberg (Foto) und einem weiteren Treffer aus der Distanz von Filmore Beck waren die Eagles dran. Kurz darauf sorgte Tekorian Smith von der Freiwurflinie für die erste Führung der Saison (44:43), zur Halbzeit stand es 46:47.
Das dritte Viertel lief gegen die Itzehoer. Der Berliner Jean-Louis Marley brachte sein Team mit zwei seiner sieben Dreier in Führung, in der eigenen Offensive ging nicht viel. Auch der letzte Abschnitt begann nicht gut: Dominick Oliveri und Tobias Möller mussten kurz nacheinander mit dem fünften Foul auf die Bank, während auf der anderen Seite unter dem Korb mit Andreas Seiferth ein Ex-Nationalspieler agierte. Beim Stand von 60:68 vergaben die Eagles zudem gleich mehrere Korbleger und damit die Chance zum Anschluss. Und Smith, der schon im dritten Viertel behandelt worden war, musste mit Krämpfen endgültig passen.
Er habe kurz nach seiner Rückkehr aus den USA alles auf dem Feld gelassen, sagte Völkerink. Insgesamt habe die Mannschaft einfach zu wenig zusammen trainieren und spielen können – und dennoch schaffte sie fast die Wende. Dreier von Beck sowie zwei Mal Jack Fritsche brachten sie bis auf drei Punkte heran, doch die folgenden Chancen wurden vergeben. Da habe nach der Aufholjagd auch die Kraft gefehlt, meinte der Coach. „Für mich haben wir das Spiel im ersten Viertel verloren“, es seien gegen die hochprozentig treffenden Gäste zu viele offene Würfe zugelassen worden. Ein Sonderlob gab es für die Leistung von Kapitän Nyberg an beiden Enden des Feldes, aber auch für Tobias Möller: „Ein enormer Schritt nach vorn.“
Zur Aufarbeitung und Erholung bleibt nur sehr wenig Zeit: Bereits am Tag der deutschen Einheit um 16 Uhr geht es bei Topfavorit Bayer Giants Leverkusen weiter.
Eagles: Erik Nyberg (19, 5 Dreier, 5 Assists), Filmore Beck (19, 4 Dreier), Tekorian Smith (18, 2 Dreier), Jack Fritsche (8, 2 Dreier, 10 Rebounds), Tobias Möller (6), Robert Heise (4), Tim Schlegel (2), Ole Friedrichs (2), Dominick Oliveri (2), Henrik Adler, Ibrahim Jabby, Tino Wohltmann.