Heimsieg! Derbysieger!
Endlich. Das Wort war immer wieder zu hören, begleitet von einem breiten Lächeln. Denn endlich haben die Itzehoe Eagles den ersten Heimsieg in der BARMER 2. Basketball Bundesliga eingefahren. Und das in beeindruckender Manier: Sie gewannen das Landesderby gegen den SC Rist Wedel mit 97:61 (22:11, 18:18, 33:15, 24:17). Angenehmer Nebeneffekt: Zum ersten Mal in dieser Saison haben die Itzehoer die Abstiegsränge verlassen.
Die Mannschaft habe sich defensiv viel vorgenommen, sagte Coach Timo Völkerink und war mit der Umsetzung sehr zufrieden: „Das haben die Jungs sehr diszipliniert und gut gemacht.“ Wenn mit dem Wedeler Camron Reese einer der besten Spieler der Liga unter zehn Punkten gehalten werde, sei dies das Ergebnis einer guten Teamleistung, die Verteidigung sei der Schlüssel zum Sieg gewesen. Auch in der kurzen Phase in der ersten Hälfte, als die Offensive der Eagles hakte, sei es dem Gegner nicht gelungen, einen größeren Lauf zu starten, stellte der Coach fest.
Vor ebenso vollen wie lauten Rängen legten beide Teams mit hoher Intensität los, bald übernahmen die Gastgeber das Kommando, weil sich zur starken Verteidigung ein gut funktionierender Angriff gesellte. Nach Adam Paiges Dreier zum 20:9 brauchte Wedel die Auszeit, die letzte Szene des Viertels zeigte den Willen der Eagles an diesem Tag: Nach einem Fehlwurf von außen holte Tim Schlegel den Offensivrebound, sein Versuch ging daneben, doch Tobias Möller tippte ihn mit der Schlusssirene in den Korb.
Im zweiten Abschnitt kamen die Gäste noch einmal heran, als zwei Dreier saßen und der Rückstand auf 29:32 schrumpfte. Der Niederländer Sven Cikara, der ein starkes Debüt im Eagles-Trikot zeigte, beruhigte mit einem Drei-Punkt-Spiel – Korb trotz Foul und erfolgreicher Freiwurf – die Nerven, Raphael Efimojor sorgte mit einem trockenen Dreier für das 40:29 zur Halbzeit und Riesenjubel auf den Rängen.
Die zweite Hälfte ist schnell erzählt: Die Eagles dominierten mit weiter starker Defensive, auch vorn klappte sehr viel, sodass der Vorsprung immer weiter wuchs und auch Szenen für die Galerie drin waren. „Dass offensiv der Knoten mal platzen musste, wussten wir zu jeder Zeit“, sagte Völkerink. Während des gesamten Spiels habe es keine größeren Einbrüche gegeben, verbunden mit einer guten Wurfquote über 50 Prozent. Herauszuheben sei die gute Leistung von Sven Cikara, der gleich das geliefert habe, was sich die Eagles von ihm erhofft hätten. Ein Sonderlob gab es zudem für den besten Punktesammler Adam Paige und Tobias Möller, der eines seiner stärksten Spiele gemacht und sein Gegenüber kontrolliert, teils dominiert habe. Das Team erreichte einen Effektivitätswert von 125, dafür habe es in der Vergangenheit teilweise drei Spiele gebraucht, so der Trainer. „Die Jungs haben sich den Frust von der Seele gespielt und absolut verdient gewonnen.“
Wichtig sei es jetzt, den Sieg nicht überzubewerten. „Das Ganze soll für uns der Start in eine neue Zeit sein“, hob Völkerink hervor. Die Qualität sei vorhanden, jetzt müsse daran angeknüpft werden. Der Gegner heißt beim ersten Versuch erneut Wedel: Bereits am kommenden Samstag steht das Rückspiel in der Steinberghalle an.
Eagles: Adam Paige (25, 3 Dreier, 8 Rebounds, 5 Assists), Alan Kikwaki (14, 1 Dreier, 9 Rebounds, 5 Assists), Tobias Möller (Foto, 11, 9 Rebounds), Raphael Ejimofor (11, 2 Dreier), Sven Cikara (10, 1 Dreier, 6 Assists), Quadre Lollis (10, 3 Ballgewinne), Anell Alexis (8, 2 Dreier), Erik Nyberg (6, 2 Dreier, 6 Assists), Jerrik Hennig (2), Tim Schlegel, Tjelle Dietz, Tino Wohltmann.
Fotos: Reiner Stöter/Lars Peter Ehrich