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82:80: Drama und Sieg!

Derbysieger, Derbysieger!! Wieder feierten die Fans der Itzehoe Eagles – dieses Mal womöglich noch lauter als nach dem Heimsieg gegen den SC Rist Wedel. Denn das Rückspiel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga war ein Drama. Die Eagles gewannen 82:80 (15:24, 27:15, 18:18, 22:23).

Danach sah es beim 71:76 zwei Minuten vor Schluss nicht aus. Doch Adam Paige (Foto) punktete, Erik Nyberg brachte sein Team mit Freiwürfen heran, und Anell Alexis traf 89 Sekunden vor dem Ende trocken einen Dreier: 78:76. Wedel glich von der Linie aus, Adam Paige sammelte einen Fehlwurf ein und brachte die Eagles wieder in Führung. Erneut kamen die Gastgeber an die Freiwurflinie – und vergaben zweimal. Paige holte den Rebound, wurde gefoult und traf nervenstark die fälligen Freiwürfe. 82:78, das reichte.

Es war das würdige Ende eines leidenschaftlichen und sehenswerten Derbys mit vielen Höhen und Tiefen auf beiden Seiten. Wedel suchte die Revanche für die deutliche Schlappe in Itzehoe, der Kader war stark besetzt inklusive der Spieler, die auch zum Erstliga-Team der Hamburg Towers gehören. Und den besseren Start hatten die Gastgeber, während die Itzehoer schwer ins Spiel kamen. Ein 9:19 konnten die Eagles zwar fast wettmachen, doch als Wedel von außen traf, wuchs der Rückstand zum Viertelende wieder.

Dann übernahmen die Gäste das Kommando. Sie verteidigten stark, vorne traf immer wieder Paige und führte seine Mannschaft heran, die beim 26:25 durch Alexis erstmals die Führung übernahm. Es ging hin und her, zur Pause stand es 42:39 für die Eagles.

Nach dem Wechsel ließen sie allerdings gute Gelegenheiten liegen, während die Rister durch Offensivrebounds immer wieder zu zweiten Chancen kamen. In dieser Phase hatten es die Itzehoer vor allem ihrer Verteidigung zu verdanken, dass sie mit einem 60:57 in den Schlussabschnitt gingen. Allerdings kamen sie danach kaum zu Punkten und gerieten mit 62:69 ins Hintertreffen. Auch beim 71:76 zwei Minuten vor Schluss sah es nicht gut aus – der Rest ist jetzt Derby-Geschichte.

Die Aufstellung des Gegners mit den Bundesliga-Spielern sei eine Überraschung gewesen, sagte Eagles-Coach Timo Völkerink. Das habe gezeigt, dass der Druck auf Wedeler Seite gelegen habe, auf der anderen Seite rechnete er damit, dass die Mannschaft nicht so eingespielt sein würde. Diesen Vorteil wollte er nutzen, und das sei gelungen mit erneut starker Teamverteidigung. Ein Beispiel dafür: Wenn eine Mannschaft, die laut Statistik nicht gut von außen werfe, insgesamt 44 Dreier versuche, habe man in der Defensive einiges richtig gemacht. Und dann das Comeback in der Schlussphase: „Das ist Charakter, das ist aber auch Qualität“, betonte der Trainer. Die Gruppe habe zusammengehalten, darauf sei er sehr stolz. Denn der Zusammenhalt und die Disziplin hätten den Sieg gebracht gegen die Wedeler, die ein gutes Spiel gezeigt und sich durch ihre Aggressivität viele zweite Chancen erarbeitet hätten. Paige habe herausragend gespielt, aber es sei ein Erfolg der ganzen Mannschaft.

Dieser sei vorher vermittelt worden, wie wichtig den Fans - die ebenso zahlreich wie lautstark ihr Team unterstützten - das Derby sei, auch als Wiedergutmachung für die verkorkste Hinrunde, sagte Völkerink. Jeder Spieler habe das angenommen: „Es lag den Jungs am Herzen, den Fans das zurückzugeben.“ Und für ihn persönlich sei es ein absolutes Highlight gewesen, an seinem 41. Geburtstag den Sieg mitnehmen zu dürfen. Beim Abklatschen mit den Fans sangen diese ein Ständchen für den Coach: „Das ist etwas ganz Besonderes, was ich nicht vergessen werde.“

Zwei Siege wollte Völkerink aus den Januar-Spielen mindestens holen, das ist bereits geschafft. Der dritte soll am kommenden Samstag folgen gegen die TKS 49ers. Karten gibt es im Ticketshop sowie bei der Vorverkaufsstelle am Eagles-Fanshop in der Sportabteilung von Behrens & Haltermann in Itzehoe.

Eagles: Adam Paige (24, 2 Dreier, 17 Rebounds), Alan Kikwaki (16, 2 Dreier, 3 Blocks), Erik Nyberg (10, 1 Dreier, 7 Assists), Anell Alexis (10, 1 Dreier), Tobias Möller (8), Jerrik Hennig (7), Sven Cicara (5, 1 Dreier), Quadre Lollis (2), Tim Schlegel, Tjelle Dietz, Tino Wohltmann.