Zurück auf Abstiegsplatz
Das war in mehrfacher Hinsicht bitter für die Itzehoe Eagles. Das Heimspiel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga gegen die Neustadt temps Shooters ging mit 76:83 (18:17, 11:23, 22:18, 25:25) verloren. Dabei hatten die Itzehoer alle Chancen, die Partie zu gewinnen. Und mit der Niederlage sind sie erst einmal wieder auf einen Abstiegsrang abgerutscht.
Eines war der Abend in der Lehmwohldhalle auf jeden Fall: stimmungsvoll. Die Neustädter hatten rund 100 lautstarke Fans im Rücken, das Heimpublikum hielt dagegen. Ebenso intensiv ging es auf dem Feld zu, wo Adam Paige (Foto) das Spiel für die Gastgeber mit einem Dunk eröffnete. Er glänzte im ersten Viertel mit zwölf Punkten, auf der Gegenseite war Anthony Watkins mehrfach per Dreier zur Stelle. Ihn und seinen Guard-Kollegen Shawn Scott wollten die Eagles kontrollieren, was nur leidlich gelang: Zusammen kamen die beiden auf 45 Punkte bei sehr guten Wurfquoten.
Die hatten die Itzehoer nicht, im Gegenteil. In der gesamten Partie warfen sie dank einiger Ballgewinne und vor allem dank guter Arbeit beim Offensivrebound satte 26 Mal mehr auf den Korb. Aber sie trafen nur um die 30 Prozent, der Gegner lag bei fast 50 Prozent. Besonders frappierend war die Abschlussschwäche der Eagles im zweiten Viertel. Zur Halbzeit stand es 29:40, und das auch nur, weil Erik Nyberg in letzter Sekunde endlich den ersten Dreier seines Teams versenkt hatte.
Eagles-Coach Timo Völkerink sprach von einer „sehr, sehr enttäuschenden Niederlage“, alle hätten sich etwas anderes vorgenommen. Er könne der Mannschaft nicht ankreiden, nicht gekämpft zu haben: „Wir haben uns unheimlich viele Würfe erarbeitet.“ Erneut sei aber offensiv eine schlechte erste Halbzeit abgeliefert worden, wie bei den Berlin Braves habe das Team zu ängstlich agiert. In der zweiten Hälfte sei die Leistung eindeutig besser geworden.
In der Tat. Aus guter Defensive resultierten Schnellangriffe, die Gastgeber konnten schnell verkürzen und gingen sogar kurz in Führung. „Wir hatten viele Momente, in denen wir das Spiel auf unsere Seite ziehen konnten“, sagte Völkerink. Aber das Team habe zu selten zu einem offensiven Flow gefunden und zu viele offene Würfe liegen gelassen, leichte Fehler und vergebene freie Würfe hätten das Comeback verhindert. Hinzu kam eine gute Leistung der Gäste, die immer wieder wichtige Würfe trafen, wenn sie die Punkte brauchten.
Mit 51:58 ging es in das letzte Viertel, bald darauf wuchs der Rückstand auf 13 Punkte. Tim Schlegel und zweimal der überragende Adam Paige trafen Dreier, plötzlich stand es nur noch 61:65, auch beim 67:71 drei Minuten vor Schluss war noch alles drin. Dann wieder dasselbe Bild: Fehler und Fehlwürfe bei den Eagles, erfolgreiche Aktionen bei den Shooters. Die Eagles kämpften weiter, doch für eine weitere Aufholjagd fehlte nun auch die Zeit.
„Natürlich wird es jetzt wieder eng“, sagte Völkerink mit Blick auf die Tabelle. Aber es sei keine Zeit, sich mit Niederlagen im negativen Sinne zu beschäftigen – es müsse darum gehen, sich offensiv weiter zu verbessern. Kommenden Samstag steht in Bernau die nächste wichtige Partie an, und der Coach stellte fest: „Jedes Spiel kann für uns der Schlüssel sein, da unten wieder herauszukommen.“
Eagles: Adam Paige (31, 4 Dreier, 11 Rebounds), Alan Kikwaki (11, 7 Rebounds), Erik Nyberg (10, 1 Dreier, 8 Assists), Tim Schlegel (9, 1 Dreier), Anell Alexis (4), Sven Cikara (4, 1 Dreier), Jerrik Hennig (3, 1 Dreier), Tobias Möller (2), Quadre Lollis (2, 7 Rebounds), Raphael Ejimofor, Tjelle Dietz, Tino Wohltmann.