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Fünf schlechte Minuten

 Noch knapp sechs Minuten zu spielen in Rostock. Kaimyn Pruitt trifft für die Itzehoe Eagles, es steht 66:66 bei den Rostock Seawolves. Doch danach geht auf einmal nichts mehr. Die Eagles verlieren die Partie der 2. Basketball-Bundesliga ProB noch deutlich mit 68:88 (16:19, 20:25, 21:17, 11:27).

Der Start war schlecht für die Gäste, die Verteidigungstaktik ging nicht auf. „Da haben wir nicht clever genug agiert“, sagte Coach Pat Elzie. Die Seawolves punkteten immer wieder ohne große Mühe und setzten sich sogleich etwas ab. Auf Eagles-Seite versuchte es anfangs in der Offensive vor allem Neuzugang Lamar Roberson, doch er wollte zu viel, die Würfe saßen nicht. Das Positivste der ersten Minuten war die Einwechslung von Daniel Boahene, der nach seiner Verletzung in der Vorbereitung sein Saisondebüt feiern durfte. Dagegen standen die verletzten Nick Tienarend und Nelson Kahler weiter nicht zur Verfügung.

Nach und nach fanden die Eagles ins Spiel, längst nicht alles klappte, aber genug, um durch einen Dreier von Johannes Konradt zu Beginn des zweiten Viertels mit 23:20 in Führung zu gehen. Nun ging es hin und her, relativ wild und mit wenigen Körben. Rostock legte vor, mit Dreiern von Kaimyn Pruitt und Lamar Roberson holten die Eagles die Führung noch einmal zurück (32:31, 17. Minute). Doch dann gestatteten sie dem Rostocker Chris Frazier zwei Dreier binnen 30 Sekunden, wieder zogen die Seawolves davon bis zum 44:36 zur Halbzeit. Eine Stärke der Eagles sei, zum Korb zu gehen und dabei Fouls des Gegners zu ziehen, sagte Elzie. „Das haben wir in der ersten Halbzeit gar nicht gemacht.“

Auch die ersten fünf Punkte nach dem Wechsel machten die Hausherren, dann war Eagles-Zeit. Josh Wilcher erzielte 12 seiner 15 Punkte in einer dreiminütigen Phase, in der die Gäste zum 51:51 ausglichen. Es hätte weitergehen können, doch nicht zum ersten – und nicht zum letzten Mal – in dieser Partie machten die Itzehoer das gerade Erreichte mit eigenen Fehlern wieder zunichte. Die Rostocker holten sich Offensivrebounds und münzten diese in Punkte um. Obwohl das deutlich kleinere Team, gewannen die Seawolves das Rebound-Duell deutlich – sie agierten einfach intensiver, einer der Gründe, dass sich Elzie „super enttäuscht“ zeigte. Ein weiterer: „Wenn man nur 37 Prozent wirft als Mannschaft, ist es schwer, ein Spiel zu gewinnen.“

61:57 stand es vor dem letzten Viertel, wieder kämpften sich die Eagles mühsam heran bis zu jenem Ausgleich zum 66:66. Dann ging es binnen Sekunden dahin: Offensivrebound Rostock und Dreier, zwei Fehlpässe der Eagles, schon stand es 73:66. Elzie nahm die Auszeit, bei gut fünf Minuten Restspielzeit war noch alles möglich. Doch sein Team, das schon bis dahin nur selten gut zusammengespielt hatte, verzettelte sich in Einzelaktionen und machte weiter Fehler um Fehler. 18 Ballverluste waren doppelt so viele wie bei Rostock, „und gefühlt waren es deutlich mehr“, so der Itzehoer Coach. So durften die Gastgeber mit einem 22:2-Lauf in den Schlussminuten ihre fast 2800 Fans in der Halle begeistern.

Fazit: nicht nur unnötig verloren, sondern auch unnötig hoch verloren. Die Eagles beenden die Hinrunde der ProB mit vier Siegen in elf Spielen deutlich hinter den Erwartungen. Umso wichtiger ist die nächste Partie, und sie ist gleich wieder ein Derby: Sonnabend, 2. Dezember, um 19.30 Uhr geht es am Lehmwohld gegen den SC Rist Wedel. Eine volle Halle ist zu erwarten, deshalb wird empfohlen, den Vorverkauf zu nutzen: bei Vision in der oberen Feldschmiede, im Büro Jens Köhler (Itzehoer Versicherungen) am Marienburger Platz, in der Central-Apotheke im Oelmühlengang sowie online auf www.ticketflair.de.

Eagles: Josh Wilcher (15, 2 Dreier), Lamar Roberson (12, 2 Dreier, 8 Rebounds, 3 Ballgewinne), Lars Kröger (9), Kaimyn Pruitt (9, 6 Rebounds), Johannes Konradt (9, 2 Dreier), Fabio Galiano (7), Frederik Henningsen (7, 1 Dreier), Erik Nyberg, Daniel Boahene, Joachim Feimann, Scotty Liedtke.