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72:68 gegen die Herzöge

Noch vier Sekunden zu spielen gegen die Herzöge Wolfenbüttel. Flavio Stückemann geht für die Itzehoe Eagles an die Freiwurflinie. Erster Wurf – drin. Zweiter Wurf – auch drin. 72:68, die Entscheidung in einer spannenden Partie der BARMER 2. Basketball Bundesliga, die Eagles holen die wichtigen Punkte. Viertelergebnisse: 25:19, 13:16, 17:14, 17:19.

„Man hat beiden Mannschaften angemerkt, dass es ein wichtiges Spiel war“, sagte Eagles-Coach Patrick Elzie. Zu Beginn allerdings weniger: Munter ging es im ersten Viertel hin und her, Wolfenbüttel hatte dank guter Trefferquote zunächst leichte Vorteile. Das drehte sich, als die Eagles ins Laufen kamen und Anthony McDonald mehrfach im Fastbreak punktete. Auch der Schlusspunkt gehörte dem Amerikaner: Mit der Sirene zum Viertelende versenkte er den Dreier, seine Punkte zehn bis zwölf in diesem Abschnitt.

Eine mitreißende Szene ließ den Eagles-Vorsprung zweistellig werden: Lucas Wilke zog zum Korb, passte auf Lars Kröger, der den Ball trotz Fouls per Dunking ins Netz stopfte – 29:19. Doch die Niedersachsen konterten und erzielten die nächsten sieben Punkte. Beide Teams versuchten weiter, schnell zu spielen, aber die Fehlerquoten gingen hoch. Die Eagles trafen nicht mehr, offensiv sorgte nun vor allem der starke Johannes Konradt mit Zug zum Korb für Punkte. Elzie versuchte, den Gegner mit einer Zonenverteidigung zu überraschen, aber Wolfenbüttel punktete und glich aus zum 33:33. Immerhin reichte es für die Gastgeber noch zur knappen 38:35-Halbzeitführung.

In der zweiten Hälfte wurde Konradt früh durch sein drittes Foul ausgebremst und musste vorsichtshalber zunächst auf die Bank. Die Eagles mühten sich in einer nun zähen Partie, erst nach viereinhalb Minuten konnten sie wieder punkten. Dank engagierter Verteidigung und Wolfenbütteler Fehlwürfe hielt sich der Schaden in Grenzen, und als Flavio Stückemann einen eigentlichen misslungenen Angriff mit einem Dreier weit hinter der Linie abschloss, stand es 50:47 für die Itzehoer. Kurz darauf ließ er einen weiteren Dreier folgen, nach dem dritten Viertel führten die Eagles 55:49. Zu verdanken hatten sie das auch der Freiwurfquote der Gäste: Sie trafen in dieser Phase sehr schlecht und auch insgesamt nur 6 von 15 Versuchen, 40 Prozent.

Dennoch gingen sie in einem sehr engen Schlussviertel noch einmal in Führung, als die Gastgeber zu viele Fehler machten und nach McDonalds Dreier zum 60:54 vier Minuten lang ohne Korberfolg blieben. Bei den Gästen wiederum herrschte nach deren Korb zum 61:60 drei Minuten lang Punkte-Ebbe, die Eagles gingen wieder in Führung. Anderthalb Minuten vor dem Ende sah es sehr gut aus: Fabio Galiano, dem Elzie eine „Superleistung“ bescheinigte, holte seinen siebten Offensivrebound und staubte ab zum 69:64. In der letzten Minute stand es aber nur noch 69:68, Stückemann traf einen Freiwurf, danach hatten die Herzöge zehn Sekunden vor Schluss den Ball. Der Dreier ging weit daneben, danach stellte Stückemann von der Linie den Sieg sicher.

Partien gegen Wolfenbüttel seien für die Eagles wie ein Derby, sagte Elzie. Entsprechend hart wurde gerungen: Sein Team habe nicht immer gut gespielt, teils folgten auf gute Aktionen sofort Fehler und Ballverluste. „Am Ende haben wir ein bisschen Glück gehabt“, sagte der Trainer. Das aber hatten sich die Eagles mit großem Kampf verdient.

Eagles: Anthony McDonald (20, 3 Dreier), Johannes Konradt (17, 1 Dreier), Flavio Stückemann (13, 2 Dreier, 9 Rebounds), Fabio Galiano (11, 16 Rebounds), Stefan Schmidt (9, 8 Rebounds), Lars Kröger (2), Erik Nyberg, Thorben Haake, Lucas Wilke, Joachim Feimann, Leon Hutter, Tim Lang.