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Keine Chance in Gießen

Mit großen Hoffnungen fuhren die Itzehoe Eagles zum ersten Spiel im Playoff-Achtelfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Mit großer Enttäuschung fuhren sie wieder nach Hause: Der Südzweite Depant Gießen 46ers Rackelos ließ den Itzehoern keine Chance beim 100:76 (23:16, 28:23, 23:13, 26:24).

Die Defensive – in den vergangenen Wochen war sie das Prunkstück im Spiel der Eagles. Nicht so in diesem Spiel, und es begann schon in den ersten zehn Minuten. Insbesondere den gegnerischen Führungsspieler Johannes Lischka konnten sie nicht stoppen, der zwölf Punkte erzielte. Vorne hatten sie genügend Chancen, vergaben aber einige, vor allem Kevin Mickle erwischte einen rabenschwarzen Tag. Dafür setzte sich Stefan Schmidt immer wieder unter dem Korb durch.

Die Schlussphase des Viertels gehörte aber den Gastgebern, dasselbe galt für die ersten gut 60 Sekunden im zweiten Abschnitt. Nach zwei Dreiern brauchte Eagles-Coach Patrick Elzie die Auszeit, es stand 29:18 für Gießen. Doch es half nichts, die Rackelos trafen weiter hervorragend aus der Distanz, mal trotz guter Verteidigung, mal offen. In Korbnähe verhinderten die Eagles meist im ersten Versuch die Punkte, doch im Nachfassen saß der Ball dann doch. So spielten die Itzehoer eigentlich gut mit, fielen aber bis auf 27:45 zurück (16. Minute). Dann legte die Verteidigung zu, Schmidt blockte Lischka, Erik Nyberg traf im folgenden Angriff seinen zweiten Dreier zum 51:37 eine Minute vor der Halbzeit. Jetzt brauchten die Gastgeber die Auszeit, doch mit erneut guter Verteidigung verkürzten die Itzehoer noch einmal. So führte Gießen zur Halbzeit 51:39 und hatte das vor allem seiner Dreierquote zu verdanken: Acht von zehn Versuchen im zweiten Viertel saßen, so erzielten die Rackelos 24 ihrer 28 Punkte.

Vor Beginn der zweiten Hälfte schwor Flavio Stückemann das Team noch einmal ein – und jetzt stand eine andere Verteidigung auf dem Feld. Mehr als zwei Minuten lang ließen die Eagles keinen Punkt zu, machten allerdings nach Fehlern in der Offensive auch selbst keinen. Dieses Problem schleppten sie durch die folgenden Minuten, bis zur Mitte des Abschnitts gelangen nur zwei Zähler, während Gießen wieder in die Spur fand. Nach dummem Ballverlust wuchs der Rückstand auf 21 Punkte (62:41, 26. Minute). Der Rest des Viertels verlief ausgeglichen, die Eagles erzielten zwar schöne Körbe, doch bei den Gastgebern kehrten die erfolgreichen Dreier zurück. Beim 74:52 vor dem letzten Abschnitt war die Partie entschieden.

Dennoch versuchten es die Eagles. Thorben Haake eröffnete das Viertel mit einem Dreier, Lars Kröger zeigte starke Aktionen. Doch für eine wirkliche Aufholjagd war der Rückstand zu groß – und der Gegner an diesem Tag zu stark. Elzie nutzte die Gelegenheit und ließ noch die Ersatzspieler zum Zuge kommen.

Sein Fazit fiel einfach aus: „Gießen war einfach sehr gut und hat unglaublich geworfen, da muss man den Hut ziehen.“ 17 Dreier bei einer Quote von 55 Prozent, insgesamt 53 Prozent aus dem Feld, da konnten die Gäste nicht ansatzweise mithalten. Zumal in seinem Team bis auf Schmidt die Leistungsträger nicht den allerbesten Tag gehabt hätten, so Elzie. Und ein Totalausfall wie Mickle, das passiere eben. Doch verloren ist nichts: Eine Playoff-Runde sei kein Sprint, sondern ein Dauerlauf, sagte der Eagles-Coach. „Wir haben immer noch zwei Chancen.“ Kommenden Sonnabend um 19.30 Uhr laufen die Rackelos am Lehmwohld auf, bei einem Itzehoer Sieg steigt die entscheidende dritte Partie in Gießen.

Tickets gibt es im Büro Jens Köhler (Itzehoer Versicherungen) in der Alten Landstraße 36, in der Central-Apotheke im Oelmühlengang, im Reformhaus Schulze in der oberen Feldschmiede und auf www.ticketflair.de.

Eagles: Milen Zahariev (14), Stefan Schmidt (13, 7 Rebounds), Erik Nyberg (12, 2 Dreier), Lars Kröger (9), Flavio Stückemann (8, 1 Dreier), Tim Lang (6), Thorben Haake (5, 1 Dreier), Justinas Zirlys (4), Kevin Mickle (3), Fabio Galiano (2), Lucas Wilke, Joachim Feimann.