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Wechsel im Vorstand

„Frag mal Martina.“ Seit langem ist das ein Klassiker bei den Itzehoe Eagles, wenn jemand nicht weiterkommt. Die Basketballer und ihre Trainer werden sich zumindest teilweise umgewöhnen müssen: Martina Iversen ist nicht mehr 2. Vorsitzende der Itzehoe Eagles, ihr Nachfolger ist Ralf Hoppe. Allerdings bleibt das „Basketball-Urgestein“, so Vorsitzender Volker Hambrock, dem Verein in vielfältiger Form erhalten.

Martina Iversens Abschied aus dem Vorstand sei eine „gewaltige Zäsur“, sagte Hambrock zu Beginn der Mitgliederversammlung, bevor sich die Coaches mit Blumen bei ihr bedankten. Der Vorsitzende erinnerte an die Anfänge in den 70er Jahren: Die Mädchenmannschaft, damals noch bei Gut Heil Itzehoe, habe noch eine Spielerin gebraucht. Martina Iversen sei mitgefahren – und habe sich nach fünf Minuten einen Bänderriss geholt. Richtig los ging es zu Zeiten des MTV Itzehoe: Über viele Jahre habe sie die Basketball-Abteilung erfolgreich geleitet. Diese Funktion behielt Martina Iversen auch nach der Fusion im Sport-Club Itzehoe, bis sie vor fünf Jahren 2. Vorsitzende bei der Gründung des neuen Vereins Itzehoe Eagles wurde.

Mit Herzblut, Emotionalität und Pflichtbewusstsein habe sie sehr viel bewegt, sagte Hambrock. Der Wunsch, mehr Zeit zu haben, sei sehr gut nachzuvollziehen, doch „wir lassen sie nur ganz schweren Herzens gehen“. Glücklicherweise werde sie mit ihrem Mann Peter weiterhin Schatzmeister Stefan Flocken unterstützen, und Martina Iversen selbst machte klar, dass sie auch weiterhin in den Hallen anzutreffen sein wird – nur nicht mehr mit so vielen Aufgaben wie bisher.

Ihr Nachfolger Ralf Hoppe (Foto links, mit Volker Hambrock) arbeitet schon eine Weile im Vorstand mit, Hambrock stellte ihn als „sehr engagiert und basketballaffin“ vor. Der 42-Jährige ist selbstständiger Stadtplaner mit Haupsitz in Berlin und arbeitete früher bei den Basketballern in Bernau mit. Als der Umzug nach Schleswig-Holstein anstand, hätten die Eagles eine wichtige Rolle gespielt bei der Entscheidung für Itzehoe, so Hoppe. Und sie hätten ihm das Ankommen sehr erleichtert: Über Hobbygruppe, vierte und dritte Herrenmannschaft knüpfte er Kontakte, immer mehr habe er den Verein und seine professionelle Arbeit kennengelernt und sich dem Auf- und Abbauteam für die Zweitliga-Spiele angeschlossen. Die Eagles seien eine große Familie, „und ich fühle mich als Teil dieser Familie“, sagte Hoppe. Deshalb habe er Lust, als 2. Vorsitzender etwas zurückzugeben. Er wurde einstimmig gewählt, auch die Beisitzer Michael Bansemer und Lars Peter Ehrich wurden einmütig in ihren Ämtern bestätigt. Wiederwahl gab es zudem für Kassenprüfer Gerd Bünning.

In seinem Bericht erinnerte Hambrock an den Abbruch der Saison wegen der Corona-Krise und gratulierte Coach Patrick Elzie zur Nordmeisterschaft mit der ersten Mannschaft: Sie hätten die Menschen in der Region erfreut. Elzie gab den Dank zurück: „Es ist ein Erfolg des ganzen Vereins“, denn es sei bestmöglich gearbeitet worden. Wenn es zum Aufstieg in die BARMER 2. Basketball Bundesliga (ProA) komme, sei der Verein vorbereitet.

Aus diesem Aufstieg wurde nichts wegen der fehlenden Halle mit mindestens 1500 Plätzen. Es sei hart an einer Lösung gearbeitet worden, sagte Hambrock, doch in der Kürze der Zeit habe keine Chance bestanden. Der Verein werde aber weiter daran arbeiten und habe schon in der Vergangenheit viel initiiert. Gerade erst verabschiedete die Ratsversammlung, in der auch der Vorsitzende zu Wort kam, eine Resolution an die Landesregierung für den Alsen-Campus. Das Konzept eines Hamburger Investoren beinhaltet unter anderem eine Multifunktionsarena, das Vorhaben sei ein „Leuchtturmprojekt für die gesamte Westküste“.

Schwierige Planung für 2020

Auch neben der ersten Herrenmannschaft habe es viel tollen Sport im Verein gegeben, beispielsweise mit den Landesmeistertiteln für weibliche Jugendteams. Der Vorsitzende dankte allen Beteiligten inklusive Sabine Partey von der Geschäftsstelle und hob besonders die „supergute Arbeit“ bei den Schulprojekten im Rahmen des Nachwuchsprogramms Assist hervor. Koordinatorin Kim Lebowski sei ein „Glücksfall für den Verein“ und habe schon wieder neue Ideen in Arbeit für die Altersklasse U8.

Mit ihrem ständig wachsenden Trainerteam seien die Eagles zum Arbeitgeber geworden, stellte Schatzmeister Stefan Flocken fest. „Darauf können wir stolz sein.“ Der aktuell 284 Mitglieder starke Verein habe im vergangenen Jahr mehr als 300.000 Euro bewegt. Mit großen Anstrengungen sei wieder eine schwarze Null erreicht worden.

Schwierig ist die Etatplanung für das laufende Jahr: „Wir wissen nicht, was uns das nächste halbe Jahr bringen wird“, so Flocken. Es gebe „ganz viele Unsicherheitsfaktoren“, ganz vorn die Frage, ob und wann die Zweitliga-Saison beginnt. Klar ist: jedenfalls nicht wie vorgesehen Mitte September. Umso wichtiger sei die Crowdfunding-Aktion „Unser virtuelles Finale“ im Mai gewesen, sagte Flocken. Mit den dabei erzielten gut 16.800 Euro, die von Sabine und René Huber auf 17.000 Euro aufgestockt wurden, könnten entgangene Einnahmen kompensiert und die Voraussetzungen für die Jugendarbeit weiter verbessert werden, so der Schatzmeister, der allen Beteiligten dankte. „Eine tolle Aktion!“

 

 

Training im Team

Zehn Personen dürfen privat Sport treiben ohne Beachtung der Abstandregeln. Das heißt auf gut Deutsch: Im Training kann endlich wieder Fünf gegen Fünf gespielt werden. Die Freude in den Teams ist groß nach Monaten ohne "richtigen" Basketball.

Aber: Die anderen Vorgaben gelten weiter. So dürfen nur die direkt am Training Beteiligten in die Halle, also beispielsweise keine Angehörigen. Maximal 20 Personen sind erlaubt. 

Weiterhin gilt der alternative Trainingsplan abseits der gewohnten Zeiten. Bei Interesse an einem Probetraining bitte melden unter sportwart@eagles-basketball.de.

 

Itzebasket verlegt

Musik, Spielangebote und Drei-gegen-Drei-Basketball auf fünf Feldern – das war der Plan für Sonnabend, 20. Juni. Doch die Corona-Krise trifft auch die fünfte Auflage des Streetballturniers ITZEbasket. Die Itzehoe Eagles und die Itzehoer Versicherungen als Veranstalter haben das Event für den 20. Juni abgesagt. „Mit einem Funken Rest-Hoffnung beobachten wir die Situation weiter und prüfen, ob sich eventuell zwischen den Sommer- und Herbstferien noch eine Möglichkeit ergibt, ITZEbasket doch noch auszurichten“, sagt Thiess Johannssen, Marketingleiter der Itzehoer Versicherungen.

Immerhin gehöre das Streetballturnier inzwischen zum festen Programm in Itzehoe, betont auch Initiator Patrick Elzie, Cheftrainer der Itzehoe Eagles. Mit den Erfahrungen der Vorjahre lasse sich das Event recht kurzfristig auf die Beine stellen. „Wenn es irgendwie möglich ist, werden wir ITZEbasket auch in diesem seltsamen Jahr organisieren, gegebenenfalls in veränderter Form“, sagt Elzie. „Die Itzehoer Innenstadt kann jede Attraktion gut gebrauchen – und das gilt natürlich erst recht für die Menschen.“

Ein Jahr als Freiwilliger

Wie läuft der Betrieb bei den Itzehoe Eagles? Das wissen Jonas Jansons und Tobias Möller jetzt aus erster Hand. Mehr noch: Sie waren ein wichtiger Bestandteil des Sportbetriebs bis zu dessen Stopp in der Corona-Krise und sind es weiterhin – denn online gibt es Angebote für die Mitglieder, neue Konzepte für die Zeit nach Corona werden vorbereitet. Im Sommer läuft das Jahr als Freiwilligendienstler aus, die Eagles suchen Nachfolger.

Die aktuellen FWDler können ein Jahr beim Verein nur empfehlen: „Man bekommt einen super Eindruck von der Organisation hinter den Eagles und lernt viele neue Leute kennen“, sagt Jansons. Dabei herrsche ein „sehr entspanntes und positives Arbeitsklima“, pflichtet Möller bei.

Die FWDler werden in allen Bereichen eingesetzt, unterstützen im Training und im Nachwuchsprogramm Assist, aber auch bei vielen organisatorischen Aufgaben. „Es macht viel Spaß, den Kindern in den Grundschul-AGs Basketball von Grund auf beizubringen, aber zeitgleich auch sich selbst beim Trainieren von Eagles-Mannschaften als Trainerpersönlichkeit weiterzuentwickeln“, sagt Möller. „Außerdem ist es ein cooles Gefühl, alle zwei Wochen ein wichtiger Bestandteil der Eagles-Bundesligaspiele zu sein.“ Denn auch beim größten regelmäßigen Sportereignis der Region spielen die Freiwilligendienstler eine wichtige Rolle. Und die Seminare der Sportjugend Schleswig-Holstein während der FWD-Zeit seien ebenfalls ein sehr gutes Angebot, sagt Jansons.

Das neue Einsatzjahr bei den Eagles beginnt am 1. September, „dann hoffentlich wieder mit normalem Betrieb“, sagt die 2. Vorsitzende Martina Iversen. Interessenten sollten gern mit Kindern arbeiten und eine Affinität zu Ballsport haben. „Jede Bewerbung ist uns willkommen“, unterstreicht Iversen. „Besonders freuen wir uns über junge Frauen oder Interessenten mit Migrationshintergrund.“

Bewerbungen bitte bis 15. Juni an m.iversen@eagles-basketball.de

Hier findet ihr die Ausschreibung.

Madita ist zurück

„Megacool.“ Ihre Zeit in Litauen kann Madita Prüß in einem Wort zusammenfassen. Weniger cool war, dass das Ende drei Monate früher kam als gedacht: Wegen der Corona-Krise ist die 17-Jährige jetzt zurück in Wilster.

Zuerst wurden die Schulen geschlossen, etwa zur selben Zeit wie in Deutschland. Bald darauf kam die Nachricht von der Austauschorganisation: Programm beendet, Rückflugtermin so schnell wie möglich. Mehrere Tage musste Madita  warten, dann flog sie über  Frankfurt nach Hamburg – und trug die ganze Strecke einen Mundschutz.

Wegen Basketball hatte sie sich für das Auslandsjahr in Litauen entschieden. Die Korbjagd ist dort Volkssport, Madita spielt seit Jahren ebenso begeistert wie intensiv bei den Itzehoe Eagles. Zunächst besuchte die Gymnasiastin von der Kaiser-Karl-Schule die Vilniaus krepšinio mokykla, die Basketballschule in der Hauptstadt Vilnius. Der Unterricht lief auf Litauisch: „Im Lauf der Zeit kriegt man es hin“, schildert die Wilsteranerin. Sie verstand, was sie hörte, die Grundlagen konnte sie sprechen. Täglich nach der Schule wurde trainiert, mit Ball oder im Bereich Fitness und Athletik. Hinzu kamen Spiele am Wochenende.

Dann wechselte Madita zu Kibirkštis VKM, mit zwei Teams in der ersten Frauenliga des Landes vertreten. „Ich hatte ganz viel Glück und bin ins Team reingekommen“, sagt die 17-Jährige. Soll heißen: In das zweite Team mit vielen Jugendspielerinnen, die an den Profibereich herangeführt werden sollen. Die Mannschaft war zwar Letzter, aber: „Um Erfahrungen auf dem Level zu sammeln, war es super.“ Auch die Atmosphäre kannte sie aus den Ligen Schleswig-Holsteins nicht:  Livestream-Übertragungen, Hallensprecher und Einlaufen der Teams trotz durchschnittlich nur 30 Zuschauern. Aber die machten Stimmung, wie es sich für das basketballverrückte Land gehört.

Eine Besonderheit war Maditas Trainerin, die früher in der amerikanischen Frauen-Profiliga WNBA aktiv war. Im Laufe der Saison seien sie und das Team zusammengewachsen, schildert die Jugendliche. Wie erhofft habe sie viel gelernt für ihr Spiel auf der Center-Position am Korb: „Ich habe eindeutig mehr Sicherheit bekommen.“ Wie es für sie in der Heimat basketballerisch weitergehe, stehe noch nicht fest.

Die Nachricht vom Ende des Austauschjahres traf Madita hart. Sie habe gewusst, dass die Situation krass gewesen sei, aber zwischen Litauen und Deutschland habe es Unterschiede gegeben. Beschränkungen existierten auch im Baltikum, doch trotz geschlossener Geschäfte sei es belebt gewesen. Andererseits: „Jeder Litauer, der rausgeht, läuft mit Mundschutz rum.“

Es sei schade gewesen, das zweite Leben dort zurückzulassen, sagt die 17-Jährige, auch wenn sie sich freue, wieder bei der Familie zu sein. Hinaus geht sie nur zum Radfahren oder Laufen, sonst trainiert sie zu Hause – auch mit Ball auf der Auffahrt. Was Madita besonders wurmt: „Ich hatte keine Möglichkeit, mich von meinen Freunden zu verabschieden.“ Bei der Gastfamilie war das nur vor dem Flughafen möglich – hinein durften allein Passagiere mit Tickets. Aber dass sie das Land bald besuchen wird, steht für die Wilsteranerin fest: „Ich möchte meiner Familie Litauen zeigen.“

 

Itzebasket auf der Kippe

Sonnabend, 20. Juni. Das ist der geplante Termin für die fünfte Auflage des Streetballturniers Itzebasket. Wieder wollen es die Itzehoe Eagles gemeinsam mit den Itzehoer Versicherungen in der Fußgängerzone veranstalten. Doch ob das möglich sein wird, ist derzeit sehr fraglich. Zunächst wird in den kommenden Wochen bis Ende April die Entwicklung der Corona-Krise abgewartet.

Alles auf Halt

Auch die Itzehoe Eagles setzen auf größte Vorsicht im Umgang mit dem Corona-Virus. Ab Montag, 16. März, wird das Training vorerst bis Ostern eingestellt. Der Vorstand bedauert sehr, diese Entscheidung treffen zu müssen, sieht aber derzeit keine andere Möglichkeit. 

Der Spielbetrieb im Basketball-Landesverband war schon mit einer Mitteilung am Donnerstag beendet (Jugend) bzw. ausgesetzt worden. Die Mitteilung im Wortlaut:

"Der Basketball-Verband Schleswig-Holstein (BVSH) sagt angesichts der aktuellen Lage bezüglich der Verbreitung des Corona-Virus (COVID-19) alle Maßnahmen, Tagungen und Lehrgänge sowie den gesamten Spielbetrieb in allen seinen Ligen ab. Der Jugendspielbetrieb wird ab sofort beendet. Der Seniorenspielbetrieb wird bis einschließlich 12. April ausgesetzt. Wann und in welcher Form der Spielbetrieb fortgesetzt wird, werden wir gemeinsam entscheiden. Es besteht die Möglichkeit den Spielbetrieb der Senioren bis zum 31. Mai auszuweiten.

Im Vordergrund steht für uns die Gesundheit und das Wohlergehen der Athleten, Trainer, Betreuer, Schiedsrichter, Funktionäre und allen weiteren Beteiligten. Diese Regelung gilt für alle Ligen im Verbandsgebiet des BVSH. Den Basketballvereinen wird empfohlen, auch den Trainingsbetrieb vorerst auszusetzen, um die sozialen Kontakte im Basketball zu minimieren."

Der Eagles-Vorstand wird über jede neue Entwicklung informieren.