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Chaos und zwei Siege

Der Saison-Endspurt war stark – doch er kam etwas zu spät für die dritte Herrenmannschaft der Itzehoe Eagles. Sie beendete die Saison in der Landesliga auf dem vorletzten Rang, einem Abstiegsplatz. Ob es wirklich eine Klasse nach unten geht, steht noch nicht fest, weil der Rückzug eines anderen Vereins möglich erscheint. Immerhin zeigte die Mannschaft von Dennis Wesselkamp mit zwei Siegen zum Schluss, was in ihr steckt.

Das Abschluss-Wochenende begann mit einem Freitagabend-Nachholspiel beim TSB Flensburg. Ein „tolles Basketballspiel“, sagte Wesselkamp. Aber auch ein sehr merkwürdiges. Am Ende siegten die Itzehoer mit 78:71 (13:14, 28:19, 18:19, 19:19).

Die Eagles starteten bestens, „es hat sehr viel Spaß gemacht, den Jungs ab der ersten Spielminute zuzugucken“, sagte der Coach. Doch schon früh begann die Irritationen mit dem Kampfgericht und in der Folge auch den Schiedsrichtern. Wesselkamp kam sich „etwas veräppelt“ vor – denn das Anschreiben der Punkte verlief zumindest kreativ. Dennoch, sein Team blieb cool und führte zur Halbzeit 41:33.

Nach der Halbzeit machten die Itzehoer stark weiter, Bruno Stephan (Foto) traf drei Dreier. Doch für das Kampfgericht stand es auf einmal nur 44:40 für die Eagles. Das konnte nicht stimmen, aber die Schiedsrichter hätten erklärt, dass der Verlauf nicht mehr nachzuvollziehen sei und deshalb keine Korrektur erfolge, so Wesselkamp. „Das ist mir in meinem ganzen Leben als Trainer noch nicht passiert.“

Seine eigenen Spieler beruhigten ihn: Das mache sie nur noch besser. Und in der Tat: „Die Jungs haben noch einmal eine Schippe draufgelegt.“ Gerade in den wichtigen Situationen hätten insbesondere die jungen Spieler eine Antwort parat gehabt nach sehr harter Arbeit in Verteidigung.

Doch das Durcheinander ging weiter. Nach dem dritten Viertel korrigierten die Schiedsrichter den Anschreibebogen, drei Punkte mehr für die Eagles, drei weniger für Flensburg. Es stand 59:52.

Der Versuch, einen erfahrenen Kampfrichter aus dem eigenen Team am Tisch zu platzieren, wurde abgelehnt, immerhin tauschten die Schiedsrichter nun den Anschreiber aus. „Dann konnte man sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren“, sagte Wesselkamp. Seine Mannschaft habe das alles locker genommen und auf dem Spielfeld geantwortet: Im letzten Viertel gerieten die Eagles nicht mehr ernsthaft in Gefahr. Fazit des Coaches: „Eines der wildesten Spiele, die ich als Trainer erlebt habe, was Kampfgericht angeht plus Schiedsrichter, die es haben laufen lassen.“

Eagles: Lasse Thias (21, 1 Dreier), Tjelle Dietz (18), Bruno Stephan (17, 5 Dreier), Tom Saalfrank (12, 2 Dreier), Jöran Krüger (5), Daniel Mes (3, 1 Dreier), Tomka Weilguny (2), Finn Warnke, Paul Berger, Björn Flocken.

Sieg im letzten Heimspiel

Auch das letzte Heimspiel gegen den Kieler TB 2 endete erfolgreich, die Eagles gewannen mit 88:77 (23:26, 24:16, 20:20, 21:15). Leider habe das nicht zum direkten Klassenerhalt gereicht, so Wesselkamp. „Das haben wir vorher vergeigt, wir hätten schon im vorigen Heimspiel gegen Flensburg gewinnen müssen.“ Denn während der Saison hatten die Itzehoer zwei Spielwertungen kassiert, die sorgten jetzt für das Nachsehen im entscheidenden direkten Vergleich.

Den Start gegen Kiel nannte der Trainer „etwas fahrlässig“. Das Spiel war für die vielen Zuschauer, bei denen er sich für die Unterstützung besonders bedankte, zwar gut anzusehen, aber 26 Punkte im ersten Viertel für die Landeshauptstädter, das schmeckte Wesselkamp nicht. Die Ansprache nach dem ersten Viertel wirkte, die Defensive stand besser, die Offensive lief, so kam das 47:42 zur Halbzeit zustande.

Genauso wollten die Eagles nach dem Wechsel weitermachen, zunächst sah es auch gut aus: Nach Ballgewinnen führten Schnellangriffe zum Erfolg und zu einem zweistelligen Vorsprung. Dann habe das Team den Gegner zu schnell wieder herankommen lassen, sagte Wesselkamp. Den Sieg sicherten sich die Eagles aber mit einem wieder stärkeren Schlussviertel. Er komme leider zu spät, stellte Wesselkamp fest. In den entscheidenden Partien habe stets mindestens ein wichtiger Spieler gefehlt. Jetzt müsse abgewartet werden, was vielleicht am grünen Tisch passiere.

Eagles: Lasse Thias (26, 4 Dreier, Foto), Jöran Krüger (23), Tom Saalfrank (16), Tjelle Dietz (14), Patrick Pinzke (6, 2 Dreier), Bruno Stephan (3, 1 Dreier), Ragnar Menzel, Paul Berger, Björn Flocken, Daniel Mes, Luis Messerschmidt, Tomka Weilguny.