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All the best, Anthony!

Einmal noch wurde er nach dem Sieg gegen Wolfenbüttel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga von den Fans bejubelt – der verdiente Lohn zum Abschied. Anthony McDonald verlässt die Itzehoe Eagles. Aus familiären Gründen muss der 26-jährige Amerikaner in wenigen Tagen nach Hause fliegen.

„Anthonys Entscheidung ist absolut nachvollziehbar, es gibt Wichtigeres als Basketball“, sagte Eagles-Teammanager Stefan Flocken. Ganz genauso sieht es Eagles-Coach Patrick Elzie, „auch wenn wir natürlich unseren Leistungsträger nur äußerst ungern ziehen lassen“. McDonald ist der viertbeste Punktesammler der Liga mit im Schnitt 20,1 Zählern. Er habe eine sehr gute Zeit in Itzehoe gehabt, so der Aufbauspieler: „Es hat großen Spaß gemacht, mit dieser tollen Truppe zu spielen.“ Auch Coach Elzie sei ein großartiger Mensch, „ich habe sehr gern für ihn gespielt“. Ein Extra-Lob hatte McDonald zudem für das Management und das „sehr professionelle Umfeld“ parat.

„Wir sind dankbar, dass Anthony bei uns war und wünschen ihm und seiner Familie alles Gute für die Zukunft“, sagte Flocken. An einer Nachfolge werde natürlich gearbeitet: „Wir hoffen, schon sehr bald Neuigkeiten für unsere Fans zu haben.“

72:68 gegen die Herzöge

Noch vier Sekunden zu spielen gegen die Herzöge Wolfenbüttel. Flavio Stückemann geht für die Itzehoe Eagles an die Freiwurflinie. Erster Wurf – drin. Zweiter Wurf – auch drin. 72:68, die Entscheidung in einer spannenden Partie der BARMER 2. Basketball Bundesliga, die Eagles holen die wichtigen Punkte. Viertelergebnisse: 25:19, 13:16, 17:14, 17:19.

„Man hat beiden Mannschaften angemerkt, dass es ein wichtiges Spiel war“, sagte Eagles-Coach Patrick Elzie. Zu Beginn allerdings weniger: Munter ging es im ersten Viertel hin und her, Wolfenbüttel hatte dank guter Trefferquote zunächst leichte Vorteile. Das drehte sich, als die Eagles ins Laufen kamen und Anthony McDonald mehrfach im Fastbreak punktete. Auch der Schlusspunkt gehörte dem Amerikaner: Mit der Sirene zum Viertelende versenkte er den Dreier, seine Punkte zehn bis zwölf in diesem Abschnitt.

Eine mitreißende Szene ließ den Eagles-Vorsprung zweistellig werden: Lucas Wilke zog zum Korb, passte auf Lars Kröger, der den Ball trotz Fouls per Dunking ins Netz stopfte – 29:19. Doch die Niedersachsen konterten und erzielten die nächsten sieben Punkte. Beide Teams versuchten weiter, schnell zu spielen, aber die Fehlerquoten gingen hoch. Die Eagles trafen nicht mehr, offensiv sorgte nun vor allem der starke Johannes Konradt mit Zug zum Korb für Punkte. Elzie versuchte, den Gegner mit einer Zonenverteidigung zu überraschen, aber Wolfenbüttel punktete und glich aus zum 33:33. Immerhin reichte es für die Gastgeber noch zur knappen 38:35-Halbzeitführung.

In der zweiten Hälfte wurde Konradt früh durch sein drittes Foul ausgebremst und musste vorsichtshalber zunächst auf die Bank. Die Eagles mühten sich in einer nun zähen Partie, erst nach viereinhalb Minuten konnten sie wieder punkten. Dank engagierter Verteidigung und Wolfenbütteler Fehlwürfe hielt sich der Schaden in Grenzen, und als Flavio Stückemann einen eigentlichen misslungenen Angriff mit einem Dreier weit hinter der Linie abschloss, stand es 50:47 für die Itzehoer. Kurz darauf ließ er einen weiteren Dreier folgen, nach dem dritten Viertel führten die Eagles 55:49. Zu verdanken hatten sie das auch der Freiwurfquote der Gäste: Sie trafen in dieser Phase sehr schlecht und auch insgesamt nur 6 von 15 Versuchen, 40 Prozent.

Dennoch gingen sie in einem sehr engen Schlussviertel noch einmal in Führung, als die Gastgeber zu viele Fehler machten und nach McDonalds Dreier zum 60:54 vier Minuten lang ohne Korberfolg blieben. Bei den Gästen wiederum herrschte nach deren Korb zum 61:60 drei Minuten lang Punkte-Ebbe, die Eagles gingen wieder in Führung. Anderthalb Minuten vor dem Ende sah es sehr gut aus: Fabio Galiano, dem Elzie eine „Superleistung“ bescheinigte, holte seinen siebten Offensivrebound und staubte ab zum 69:64. In der letzten Minute stand es aber nur noch 69:68, Stückemann traf einen Freiwurf, danach hatten die Herzöge zehn Sekunden vor Schluss den Ball. Der Dreier ging weit daneben, danach stellte Stückemann von der Linie den Sieg sicher.

Partien gegen Wolfenbüttel seien für die Eagles wie ein Derby, sagte Elzie. Entsprechend hart wurde gerungen: Sein Team habe nicht immer gut gespielt, teils folgten auf gute Aktionen sofort Fehler und Ballverluste. „Am Ende haben wir ein bisschen Glück gehabt“, sagte der Trainer. Das aber hatten sich die Eagles mit großem Kampf verdient.

Eagles: Anthony McDonald (20, 3 Dreier), Johannes Konradt (17, 1 Dreier), Flavio Stückemann (13, 2 Dreier, 9 Rebounds), Fabio Galiano (11, 16 Rebounds), Stefan Schmidt (9, 8 Rebounds), Lars Kröger (2), Erik Nyberg, Thorben Haake, Lucas Wilke, Joachim Feimann, Leon Hutter, Tim Lang.

 

 

Den Anschluss halten

Drei Siege, fünf Niederlagen – gleich fünf Teams in der BARMER 2. Basketball Bundesliga weisen diese Bilanz auf. Zwei davon treffen am Sonnabend im Sportzentrum am Lehmwohld aufeinander: Die Itzehoe Eagles erwarten um 19.30 Uhr die Herzöge Wolfenbüttel.

Es ist ein sehr wichtiges Spiel, um den Anschluss ans Mittelfeld nicht zu verlieren“, sagt Eagles-Coach Patrick Elzie. Gleichzeitig gehe es darum, dass die Itzehoer, derzeit Neunter, die Wolfenbütteler hinter sich halten, die den elften und damit vorletzten Rang belegen. „Die stehen auch mit dem Rücken zur Wand, genauso wie wir“, sagt Elzie. Entsprechend stellt er sich auf einen harten Kampf ein – aber den gebe es gegen die Niedersachsen ohnehin immer. Sicher ist, dass die Herzöge als Kooperationspartner von Erstligist Braunschweig mit guten, jungen Spielern an den Lehmwohld kommen werden.

Doch der Eagles-Coach wird trotz des bisher enttäuschenden Verlaufs der Saison nicht müde zu betonen: „Wir haben auch eine gute Mannschaft.“ Warum der Start in eine Partie so oft misslingt und das Team immer wieder einem Rückstand hinterherlaufen muss, wollte er in Einzelgesprächen herausfinden. Ergebnis: Es seien Kleinigkeiten, die sich summierten. „Das müssen wir einfach abstellen“, sagt Elzie. „Dass wir immer zurückkommen, ist eine tolle Sache – aber es bringt nichts, wenn wir die Spiele dann doch verlieren.“ Immerhin zeige es, dass das Team intakt sei, die Stimmung sei weiterhin gut: „Die Jungs geben Gas und wollen gut spielen.“ Pausieren muss wegen seiner Knieverletzung Justinas Zirlys, aber für Elzie steht fest: Das Spiel wird gewonnen.

Begleitet wird es wie gewohnt von den Eagles Fighters, und rasanter Ballsport wird auch in der Halbzeitpause geboten: Die Floorballer des Sport-Club Itzehoe zeigen ihr Können. Tickets gibt es im Büro Jens Köhler (Itzehoer Versicherungen) in der Alten Landstraße 36 (nur Freitag), bei Vision in der oberen Feldschmiede und in der Central-Apotheke im Oelmühlengang. Einlass ab 18 Uhr.

Bundesliga-Basketball gibt es am Sonnabend in der Lehmwohldhalle auch schon um 15.30 Uhr zu sehen: Die Eagles Basketball Academy spielt in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga gegen die Piraten Hamburg. Eine besondere Partie: Viele Spieler kennen sich, haben auch schon zusammengespielt, gehen teils sogar zusammen in Hamburg zur Schule. „Um die Motivation meiner Mannschaft muss ich mir bei dieser Partie auf jeden Fall keine Gedanken machen“, sagt Eagles-Coach Timo Völkerink. „Jeder Einzelne ist heiß auf das Spiel, auch wenn uns die lange Verletzungspause von Scotty Liedtke jetzt wirklich schmerzt. Aber die Jungs haben schon in Berlin beweisen, was möglich ist, wenn wir diszipliniert spielen.“ Die Begegnung beginnt um 15.30 Uhr, Eintritt frei.

 

Ganz neu motiviert

Als sich Eagles-Kapitän Frederik Henningsen schwer verletzte, war Flavio Stückemann als „Feuerwehrmann“ zur Stelle. In seiner anderthalbjährigen Basketball-Auszeit hat er sein eigenes Unternehmen gegründet. Mit Jugendcoach Dennis Wesselkamp begann Stückemann 1992 in Bramsche mit dem Basketball. Vor den Spielen hat er keine festen Rituale, um sich nicht verrückt zu machen, falls es mal keinen Kaffee gibt. Der Routinier, der die Rolle spielt, die der Coach für ihn vorsieht, entspannt sich nach gewonnenen Spielen gerne mit den Teamkollegen in der Kabine bei einem Bierchen und ansonsten am Tag danach in der Sauna. Den 33-Jährigen fasziniert Sport an sich, besonders herausragende Leistungen wie bei der Rollstuhlbasketball-WM in Hamburg. Aufgrund von Familie und Freunden sind neben Hamburg und Bramsche auch Lagos (Portugal), Machado (Brasilien) sowie Itzehoe seine Lieblingsorte. Den Fans verspricht er als sportliches Ziel Platz 5 bis 7 – und dass es keinen Heimspielfluch geben wird. Mit dem Publikumsliebling sprach Michael Bansemer.

 

Flavio, wieder ein ganz enges Spiel am Wochenende, diesmal mit einem glücklichen Ende für den Gegner. Welche Niederlagen verkraftet man besser? Klare wie gegen Bernau oder knappe wie in Dresden?

Das kann man nicht verallgemeinern. In Dresden war's einfach nur ärgerlich. Wir hatten gute Schiedsrichter, die das Spiel gut geführt haben. Von daher war es ein sehr faires Spiel und hat auch viel Spaß gemacht. Der Wille war da, das Spiel zu gewinnen. Auch wenn wir schlecht begonnen haben, habe ich das ganze Team kämpfen sehen, und wir haben viele gute Offensivaktionen gehabt. Während des Spiels haben wir durchgehend daran geglaubt, es zu gewinnen. Doch leider haben wir es am Ende dann doch verloren.

 

Was nehmt ihr jetzt aus diesem Spiel mit, abgesehen vom 1. Viertel?

Vor allem das, was wir die Saison über schon oft gezeigt haben. Wir können auch nach hohen Rückständen zurückkommen. Am Ende fragt man sich, ob es am 1. Viertel lag, aber wir haben den Rückstand zur Halbzeit schon egalisiert. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, das wir dann mit zwei Punkten verloren haben. Natürlich enttäuschend, aber alles weitere sehen wir in der Videoanalyse, denn es geht einfach nur um Kleinigkeiten, durch die man so ein Spiel entscheiden kann.

 

Die letzten Spiele seid ihr immer schlecht gestartet. Warum findet ihr momentan so schwer ins Spiel?

Da wird ein Fragezeichen stehen bleiben. Wenn wir Lösungen hätten, hätten wir sie schon umgesetzt. Wir haben zum Beispiel schon verschiedene Aufstellungen ausprobiert. Groß, klein, mit mir von der Bank kommend oder auch, um mehr Erfahrung auf dem Feld zu haben, von Beginn an. Bis jetzt hat alles leider noch keinen Erfolg gebracht. Wir haben bis jetzt zu wenig Spiele gehabt, in denen wir als Teamkollektiv die Erwartungen erfüllen konnten. Heißt, der eine oder andere konnte in den Spielen die benötigte Tagesform nicht bringen, die wir aber brauchen, um solche Spiele für uns zu entscheiden.

 

Nach einem Jahr ohne Basketball findest du immer besser ins Spiel zurück. Was meinst du, bei wie viel Prozent bist du aktuell?

Ich bin schon bei 100% oder vielleicht sogar mehr. Ich habe schon von Mitspielern gehört, dass ich sogar teilweise besser spiele als vorher, und so fühle ich mich auch. Das Team ist gut zusammengestellt und hilft mir, dass ich meine leicht veränderte Position gut erfüllen kann. Ich hätte es auch für keinen anderen Verein gemacht, das ist ganz klar.

 

Hat dir die basketballfreie Zeit gut getan oder hast du eher was vermisst?

Die Pause hat mir nach 14 Jahren Profibasketball sehr gut getan. Manch einer glaubt es nicht, aber ich habe in diesem Jahr wirklich gar keinen Basketball gespielt, auch nicht auf irgendwelchen Freiplätzen mit Freunden oder ehemaligen Teamkollegen. Ich habe das Jahr vollständig zur Regeneration genutzt und Sachen mit Freunden oder meiner Frau gemacht, für die ich vorher nie Zeit hatte. Das tat sehr gut, dementsprechend fühle mich jetzt irgendwie frischer und spüre eine ganz neue Motivation.

 

Wie gut lässt sich jetzt dein Job mit dem erneuten Basketballleben verbinden?

Im Moment lässt sich das sehr gut verbinden. In dem Jahr ohne Basketball konnte ich eine ganze Menge auf den Weg bringen, so dass das Meiste jetzt läuft, was allerdings nicht heißt, dass ich den ganzen Tag Zeit für Basketball habe. Ich bin schon gut ausgelastet in meinem Job, kann aber eben jetzt wieder Zeit für Basketball investieren, ohne dass es mein Berufs- und auch Privatleben zu sehr beeinflusst.

 

Das Team hat sich ja ziemlich verändert, wie schnell konntest du dich integrieren?

Ich bin ja erst am Ende der Vorbereitung eingestiegen, aber meine Grundfitness half mir da, relativ schnell zum Team aufzuschließen. Sicherlich gibt es Situationen im Spiel oder Training, wo der Körper meinen Gedanken noch nicht ganz folgen kann, aber ich bin mir sicher, dass ich das schnell abstellen werde. Mit den Teamkollegen komme ich sehr gut zurecht, einige kannte ich ja schon aus der Vergangenheit wie Stefan, Jo, Lars und Fredi. Die Spielweise und die Systeme von Pat kenne ich natürlich auch schon ewig. Von daher hat das auch nur eine Woche gedauert, bis ich die wieder drauf hatte.

 

Am Wochenende kommt mit Wolfenbüttel ein Team, bei dem es auch nicht wie gewünscht läuft. Auf was stellt ihr euch ein?

Die Liga ist so eng zusammen, da muss man gar nicht schauen, wer kommt, sondern sich einfach nur um sich selbst kümmern, um am Wochenende seine Leistung zu bringen. Das heißt, Fehler abstellen, und da jeder welcher macht, die der anderen ausnutzen. Wir spielen vor eigenem Publikum, da wollen wir den Sieg noch mehr als sonst.

 

Noch ein Wort an die Fans!

Ich bin glücklich und freue mich, wieder da zu sein. In der gesamten Itzehoer Familie macht es mir sehr viel Spaß. Ich genieße die Stimmung beim Einlaufen und hätte, wie gesagt, es nicht woanders machen wollen. Wir als Mannschaft wollen auf jeden Fall die Spiele gewinnen, gerade zu Hause, und auch wenn es mal nicht läuft, spüren wir die Unterstützung der Fans. Das ist in solchen Phasen umso wichtiger. Wenn wir zusammenstehen und zusammen fighten mit der lautstarken Unterstützung der Fans, mache ich mir auch keine Sorgen, dass es so kommen wird.

 

Vielen Dank Flavio und viel Erfolg am Wochenende!

Let's fly, Eagles!!

Erst schwach, dann Pech

Eine dramatische Partie bei den Dresden Titans – und ein unglückliches Ende für die Itzehoe Eagles. In letzter Sekunde verloren sie in der BARMER 2. Basketball Bundesliga 83:85 (18:32, 29:15, 13:17, 23:21).

Was zu Beginn passierte, konnte Eagles-Coach Patrick Elzie einfach nicht verstehen. Die ganze Trainingswoche sei an der Verteidigung gearbeitet worden, die Itzehoer wollten ihren Gegnern eng auf den Füßen stehen. Doch statt dessen fingen sie an, als seien sie gerade aus dem Auto gestiegen und nicht nach Anreise am Vortag und Übernachtung ausgeruht in der Halle angekommen. Die Gäste waren nicht wach, die Dresdener, bislang das offensivschwächste Team der Liga, waren heiß, hatten zu viel Platz und nahmen die Möglichkeit gern an. Insbesondere Justinas Zirlys konnte sein Gegenüber Luka Kamber nicht wie gewünscht unter Druck setzen – seine immer noch nicht ausgeheilten Kniebeschwerden behinderten den Litauer so stark, dass er bald darauf für den Rest des Spiels auf die Bank ging. Als die Itzehoer Verteidigung besser wurde, hatten sich die Gastgeber schon eingeschossen. 32 Punkte für die Titans im ersten Viertel, das war eine schwere Hypothek.

Doch nach dem zwischenzeitlichen 8:27 hatte die Aufholjagd der Eagles bereits begonnen. „Es ist schön, dass das Team immer zurückkommt, aber ich verstehe nicht, dass wir immer in diese Situation kommen“, so Elzie. Fabio Galiano, der Zirlys gut vertrat, Stefan Schmidt und Erik Nyberg sorgten dafür, dass der Rückstand bald wieder einstellig war. Der Dresdener Dreierhagel war inzwischen durch die Eagles-Defensive fast vollständig beendet worden. Eigene Fehler und Fehlwürfe ließen die Itzehoer noch einmal auf elf Punkte zurückfallen, auch weil Anthony McDonald seinen Wurf nicht fand. Dafür aber Johannes Konradt und Flavio Stückemann: Mit je zwei Dreiern sorgten sie für das 47:47 zur Pause.

Als McDonald zu Beginn des dritten Viertels seinen einzigen Dreier traf, lagen die Eagles vorn (52:51, 23. Minute). Danach fiel beiden Teams das Punkten schwer, Dresden fing sich zuerst wieder, setzte sich erneut ab, aber bis zum Ende des Abschnitts waren die Gäste bis auf 60:64 heran. Auch im letzten Viertel mussten sie weiter einem Rückstand hinterherlaufen, der starke Konradt führte sein Team heran, Stückemann besorgte per Dreier die Führung, die bis auf vier Punkte wuchs. Doch die Titans trafen nach Auszeit den dringend benötigten Dreier, McDonald punktete, danach pfiffen die Schiedsrichter ein Foul Stückemanns am Dreierschützen der Titans. Ausgleich durch drei Freiwürfe. Stückemann brachte sein Team wieder in Führung, Dresden glich aus und hatte am Ende Glück mit dem entscheidenden Korbleger in der Schlusssekunde.

„Wir hatten unsere Chancen“, sagte Elzie. Schlechte Entscheidungen hätten dazu geführt, dass der kleine Vorsprung nicht gehalten werden konnte – „einfach ärgerlich“. Sicher habe es auch Kraft, körperlich wie mental, gekostet, immer wieder aufholen zu müssen. Die Ergebnisse des Wochenendes hätten wieder gezeigt, wie ausgeglichen die Liga sei. „Jedes Spiel ist wichtig“, so Elzie. Das gilt nun besonders für das nächste Heimspiel am Sonnabend gegen Wolfenbüttel.

Eagles: Johannes Konradt (20, 4 Dreier, 9 Rebounds), Fabio Galiano (16, 1 Dreier), Flavio Stückemann (15, 3 Dreier, 5 Assists), Stefan Schmidt (10), Erik Nyberg (8, 2 Dreier), Anthony McDonald (7, 1 Dreier, 6 Assists), Thorben Haake (3, 1 Dreier), Lucas Wilke (2), Justinas Zirlys (2), Lars Kröger (5 Rebounds), Joachim Feimann.

Viel gearbeitet für die Titans

Ein Wochenende in Dresden – keine schlechte Sache. Für die Itzehoe Eagles allerdings ist die Reise alles andere als ein Urlaubstrip. Eine wichtige Partie steht an in der BARMER 2. Basketball Bundesliga: Sonntag um 16 Uhr sind die Eagles zu Gast bei den Dresden Titans.

Am Spieltag anreisen, nach langer Fahrt spielen und dann wieder zurück: Diese „körperliche und mentale Herausforderung“, so Coach Pat Elzie, wollten sich die Itzehoer ersparen. Deshalb fahren sie bereits am Sonnabend nach Dresden, um Sonntag möglichst frisch in die Partie zu gehen. Es ist das einzige Auswärtsspiel in der regulären Saison mit Übernachtung, das sei schon vor Beginn der Spielzeit so festgelegt worden, sagt Elzie.

Die Titans sind Vorletzter, haben aber nur einen Sieg weniger auf dem Konto als die Eagles auf Platz sieben. Die Begegnung müsse gewonnen werden, aber Dresden sei ein sehr gefährlicher Gegner, sagt Elzie. „Vor allem zu Hause haben die gute Spiele geliefert.“ Zwei der drei Heimspiele gewannen die Titans, zuletzt lieferten sie auch in der Fremde bei Tabellenführer Iserlohn einen großen Kampf bis zur knappen Niederlage. Eins ist klar: „So ein Spiel wie gegen Bernau können wir uns nicht erlauben“, sagt der Eagles-Coach.

Das Videostudium der klaren Heimniederlage tat weh, Fokus und Intensität hätten in dieser Partie gefehlt. Die Verteidigung war schlecht, der Angriff kaum besser, „wir hatten einfach zu viele Ausfälle“. Immerhin, die Trainingswoche lief gut, und das war auch nötig: „Wir hatten viel, woran wir arbeiten mussten.“ Ein Hauptaugenmerk galt der Verteidigung, derzeit deutlich die schwächste in der Nordstaffel der ProB. Dresden dagegen spiele sehr aggressiv in der Defensive, die bisher die wenigsten Punkte zuließ. Allerdings haben die Titans auch die mit Abstand schlechteste Offensive. Die Eagles dürften sich kein langsames Tempo aufzwingen lassen, sagt Elzie. „Unsere Marschroute muss es sein, den Ball nach innen zu bringen.“

 

 

Klare Pleite gegen Bernau

Die freundliche Formulierung lautet: Zu Hause kommen die Itzehoe Eagles nicht in Schwung. Es geht auch deutlicher: Gegen SSV Lok Bernau zeigten die Eagles in der BARMER 2. Basketball Bundesliga eine schwache Leistung. Das Ergebnis war auch in der Höhe verdient: 76:97 (15:23, 23:26, 18:28, 20:20).

Unter dem Korb hatte Eagles-Coach Pat Elzie vor der Partie Vorteile für sein Team ausgemacht. Und nach nicht einmal zwei Minuten hatte bei den Gästen mit Lorenz Brenneke einer der langen Spieler schon drei Fouls auf dem Konto. Allerdings gab es einen Platz, wo der Ball aus Eagles-Sicht viel zu selten landete: unter dem Korb. Gelang es dann doch, die eigenen Mitspieler dort in Position zu bringen, wurden viele Chancen vergeben. Zu Beginn reichte es noch, um mit den Gästen mitzuhalten, die vom starken Aufbauspieler Bennet Hundt (22 Punkte, 9 Vorlagen) angeführt wurden. Doch das 13:12 durch Anthony McDonald war die letzte Führung der Eagles. In der Verteidigung kassierten sie immer wieder Fouls, Bernau ging durch sehr sichere Freiwürfe in Führung und baute diese immer weiter aus.

Beim 15:27 zu Beginn des zweiten Viertels war die Gästeführung erstmals zweistellig, Elzie nahm eine Auszeit und wurde laut. Wenig später beim 21:32 brauchte er schon die nächste, doch am Spiel seiner Mannschaft änderte sich wenig. Das Engagement war den Itzehoern nicht abzusprechen, dennoch wirkten sie in vielen Situationen seltsam energiearm und einfach nicht aggressiv genug, das Zusammenspiel blieb meistens statisch. Im zweiten Viertel schafften sie es fast überhaupt nicht mehr, den Ball ans Brett zu bringen, die Punkte fielen meist aus der Distanz, vor allem durch Johannes Konradt. Bernau spielte nicht überragend, aber gut, solide und trotz des jugendlichen Alters der meisten Akteure abgeklärt. Das Ergebnis waren gute Würfe und hohe Trefferquoten gegen eine Eagles-Verteidigung, die den Gegner nicht ansatzweise in den Griff bekam. Nur weil die Itzehoer durch Konradt und Erik Nyberg die letzten fünf Punkte der ersten Hälfte erzielten, fiel der Halbzeitrückstand mit 38:49 nicht so hoch aus, wie er sich anfühlte.

Ein etwas besserer Start ins dritte Viertel ließ die Gastgeber bis auf acht Punkte herankommen. Doch es blieb ein Strohfeuer: Zwei Fehler vorne, schon war der Rückstand wieder bei 13 Punkten. Und er wuchs ständig weiter bis zum 56:77 nach diesem Abschnitt. Die Entscheidung war längst gefallen, aber die Reaktion der Fans war bewundernswert: Angestachelt von Hallensprecher Peter Poppe sorgten sie weiter für Stimmung, dabei halfen auch zwei schnelle Dreier von McDonald. Mehr kam allerdings nicht, von einer Aufholjagd waren die Eagles weit entfernt. Bernau steuerte ungefährdet dem Sieg entgegen, wenigstens die dreistellige Niederlage blieb den Eagles erspart.

„Super enttäuscht“ war Elzie nach dem Spiel und außerdem „ein bisschen ratlos, was die Verteidigung angeht“. Nach großer Analyse war ihm nicht: Es gelte, nach vorne zu schauen und die Pleite möglichst am kommenden Sonntag bei den Dresden Titans wieder gut zu machen.

Eagles: Johannes Konradt (24, 4 Dreier), Anthony McDonald (20, 4 Dreier, 5 Assists), Stefan Schmidt (10, 7 Rebounds), Justinas Zirlys (7), Erik Nyberg (6), Flavio Stückemann (5, 1 Dreier), Lars Kröger (2), Joachim Feimann (2), Thorben Haake, Fabio Galiano, Lucas Wilke, Tim Lang.