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Wichtige Partie gegen Bernau

Blick nach oben oder Blick nach unten? Wieder stellt sich dieselbe Frage für die Itzehoe Eagles. In der BARMER 2. Basketball Bundesliga rangieren sie mit drei Siegen und drei Niederlagen auf Platz fünf. Jetzt steht das nächste Heimspiel an: Sonnabend um 19.30 Uhr kommt SSV Lok Bernau ins Sportzentrum am Lehmwohld.

Mit welchem Team der Kooperationspartner von Erstligist Alba Berlin aufläuft, ist nicht klar. „Wir bereiten uns so vor, als ob alle da wären“, sagt Eagles-Coach Pat Elzie. So oder so, ein starker Gegner sei zu erwarten, auch wenn Bernau nicht gut aus den Startlöchern kam. Doch am vergangenen Wochenende hätten die Brandenburger beim zweiten Saisonsieg die starken Oldenburger „in Grund und Boden gerannt“, so Elzie. Bernau spiele ähnlich aggressiv und schnell wie Wedel – die Eagles sind also gewarnt nach dem vorigen Heimspiel.

Die gute Nachricht aus dem Team: Kapitän Stefan Schmidt, der beim Auswärtssieg in Essen pausieren musste, ist wieder am Ball. Dagegen ist Anthony McDonald seit dem Essen-Spiel durch eine Knieverletzung gehandicapt, bei Fabio Galiano ist der Einsatz krankheitsbedingt sehr fraglich. „Das ist normal in einer Saison, dass man solche Rückschläge hinnehmen muss“, sagt Elzie, der hofft, dass sich die Teamleistung vom vergangenen Wochenende wiederholt. Die Statistiken der Bernauer ähnelten denen der Eagles, in jedem Fall können sich die Itzehoer auf junge, athletische, groß gewachsene und gut ausgebildete Spieler einstellen. Zudem bestreitet der Amerikaner Quadir Welton – laut Elzie ein „richtiger Brecher unter dem Korb“ – sein erstes Spiel für die Brandenburger. Gute Verteidigung, auch gegen Schnellangriffe, sei gefragt, sagt der Coach. Von Spiel zu Spiel habe es eine positive Entwicklung gegeben, das solle möglichst weitergehen: „Wir müssen wach und schnell zu Fuß sein und einen super Fokus haben.“

Im Rahmenprogramm sind wie gewohnt die Eagles Fighters dabei, aber auch die Jüngsten aus dem Verein haben ihren Auftritt: Spieler aus der U10 und U12 laufen mit den Eagles ein und zeigen in der Halbzeitpause in einem kurzen Spiel ihr Können. Tickets für das Spiel gibt es im Vorverkauf bei Jens Köhler (Itzehoer Versicherungen), Alte Landstraße 36, bei Vision in der oberen Feldschmiede und in der Central-Apotheke im Oelmühlengang. Einlass ist ab 18 Uhr. Nach Problemen im Umfeld der Halle bitten die Eagles Besucher darum, sich bei der Parkplatzsuche an die geltenden Vorschriften zu halten. „Wir wollen nicht, dass die Anwohner sich belästigt fühlen oder jemandem das Basketball-Erlebnis im Nachhinein durch einen Strafzettel vergällt wird“, so Teammanager Stefan Flocken.

"Keinen unterschätzen"

Johannes Konradt hat in der Off-Season gezieltes Muskelaufbautraining betrieben, um Verletzungen vorzubeugen, und machte außerdem Urlaub mit Freunden. Der 23-Jährige hat vor Spielen keine Rituale und entspannt danach am besten mit seinen Teamkollegen oder seiner Freundin, bei der er sich am liebsten aufhält. Die Play-Offs möchte er mit dem Team erreichen, das er mit Energie in der Defense sowie als verlässliche Option in der Offensive stützt. Seit 2002 spielt der Footballfan Basketball und dankt den Fans für den grandiosen Support. Denn der Itzehoer spielt nirgends lieber als in der Lehmwohldhalle – und das liege nicht etwa an der Sportanlage. Michael Bansemer sprach mit ihm.

 

Johannes, in Essen war es ein Spiel mit Höhen und Tiefen, aber letztendlich verdient gewonnen?

Auf jeden Fall. Nach einem schleppenden Start, 21:9, haben wir uns in die Partie zurückgekämpft, was wir in der Saison schon des öfteren gezeigt haben. Das zeigt, dass unser Team Charakter hat und dass man uns niemals abschreiben darf. Im Endeffekt waren wir über weite Strecken die bessere Mannschaft, was unter anderem auch daran lag, dass einige Spieler eine ganz klare Leistungssteigerung gezeigt haben.

 

Auch in der letzten Saison gab es dort einen souveränen Erfolg. Werden die Wohnbau Baskets der neue Lieblingsgegner der Eagles, nachdem Stahnsdorf nicht mehr in der Liga ist?

Also Lars und ich haben nach dem Spiel gewitzelt, dass wir schon ganz gerne nach Essen fahren, da wir in zwei Spielen dort noch nie verloren haben. Es macht natürlich Spaß, in eine attraktive Halle zu fahren, die sehr schön ist und in der man die letzten Jahre gewonnen hat. Allerdings würde ich nicht von Lieblingsgegner sprechen, denn am meisten Spaß macht es natürlich immer noch im Derby gegen Wedel.

 

Seid Ihr mit eurer Bilanz von drei Siegen sowie drei Niederlagen im Bereich eurer Erwartungen?

Eigentlich ist unser Ansporn, jedes Spiel zu gewinnen. Wenn man sich unser Auftaktprogramm mit vier Auswärtsspielen anschaut, kann man mit drei Siegen nicht unzufrieden sein. Aber ein Sieg gegen Wedel hätte uns da zufriedener gestellt, denn in unserer Liga hat die Historie gezeigt, dass Heimsiege die Voraussetzung für eine erfolgreiche Saison sind.

 

Erzeugte der Ausfall von Stefan Schmidt eher einen Schock oder eine Jetzt-erst-Stimmung?

Im ersten Moment ist es eine Katastrophe, denn er ist einer unserer besten Spieler. Aber es bietet sich dadurch auch immer die Möglichkeit für andere Spieler sich zu zeigen, wie zum Beispiel Lars Kröger, der in seinen Minuten einen überragenden Job gemacht hat. Es ist wichtig, dass in so einer Situation andere Spieler einen Schritt nach vorne machen und Stefan den Rücken freihalten. Wir hoffen jetzt, dass Stefan sich so schnell wie möglich regeneriert, um dann schnell wieder ins Training einzusteigen, denn er ist unverzichtbar für uns.

 

Ihr scheint euch auswärts bei zwei Siegen in drei Spielen diese Saison ganz wohl zu fühlen. Bei dir ist es ähnlich. Du erzielst dort mit 20 Punkten doppelt so viel wie zu Hause. Woran liegt das?

Ich glaube, es liegt hauptsächlich an der Teamchemie, die ist sehr sehr gut. Das sieht man auch daran, dass wir in vielen Spielen nach Rückständen wieder zurückkommen. Egal, ob 10 oder 15 Punkte, wir sind in der Lage, das Spiel trotzdem noch eng zu gestalten. Im Moment läuft es bei mir auswärts ganz gut, was nicht heißt, dass ich mich zu Hause nicht wohl fühle, denn das war die letzten Jahre eher andersrum. Ich werde natürlich versuchen, solche Leistungen zu Hause abzurufen. Am besten jetzt gleich am Samstag. Am Ende ist es jedoch egal, wer punktet, Hauptsache, wir gewinnen.

 

Du konntest deine Einsatzzeit mal wieder erhöhen und erzielst auch mehr Punkte. Trainierst du mehr als sonst?

Aufgrund des Abschlusses meiner Ausbildung habe ich zur Zeit die Möglichkeit, zweimal am Tag zu trainieren, das Fitnessstudio intensiver zu nutzen und auch in Videoanalysen mehr Zeit zu investieren. Das war vorher so nicht möglich. Von daher freue mich umso mehr, dieses Jahr mehr Zeit für meinen Sport, meine Leidenschaft, aufbringen zu können.

 

Damit bist du mittlerweile eine tragende Säule des Teams. Ist dir das schon bewusst geworden?

Auf jeden Fall. Es war vor der Saison schon klar und auch ein Anreiz, warum ich weiter hier spielen möchte, da ich mit neuen Aufgaben konfrontiert werde. Zudem bleibt gar keine andere Möglichkeit nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Fredi. Daher bin ich überaus glücklich über Flavios Comeback, um gemeinsam mit ihm und seiner Erfahrung diesen schweren Ausfall zu kompensieren.

 

Am Wochenende kommt mit Lok Bernau ein Team, das eine Krise mit einem Sieg letztes Wochenende noch abwenden konnte. Sind Sie deshalb besonders gefährlich?

Auch wenn sie das Spiel am Wochenende verloren hätten, dürfen wir keinen Gegner in dieser Liga unterschätzen. Wie schon die letzten Jahre gezeigt haben, kann in dieser Liga jeder jeden schlagen. Sie sind ein junges Team mit vielen Nachwuchstalenten und haben einen Kader mit sehr viel Potenzial. Da wir zu Hause spielen, sehe ich uns als Favoriten. Trotz der Verletzung von Stefan müssen wir diese Spiele einfach gewinnen.

 

Noch ein Wort an die Fans!

Ich bin wie jedes Jahr begeistert, in die Halle passen nicht viel mehr Leute rein, trotzdem habe ich das Gefühl, dass es von Jahr zu Jahr lauter und die Stimmung immer besser wird. Ich freue mich, ein weiteres Jahr in dieser Halle spielen zu dürfen, um zu verfolgen, wie der Basketballboom in Itzehoe anhält. Das sieht man auch, wenn man durch die Stadt läuft. Wenn wir am Samstag einen Sieg einfahren, hat es auch viel mit der Stimmung in der Halle zu tun. Ich freu mich auf Samstag und die Fans.

 

 

Vielen Dank, Johannes, und viel Erfolg am Samstag!

Let's fly Eagles!!

Tolles Spiel in Essen

Eine Reaktion der Itzehoe Eagles war gefragt nach der Derby-Niederlage gegen Wedel. Es gab sie – und was für eine! In der BARMER 2. Basketball Bundesliga holten sich die Itzehoer bei den ETB Wohnbau Baskets den zweiten Auswärtssieg: 87:77 (15:22, 30:19, 16:26, 26:10).

„Eine tolle Mannschaftsleistung!“ Coach Pat Elzie war nicht nur glücklich über den Sieg, sondern auch über die Art und Weise, wie er herausgespielt wurde. Denn die Voraussetzungen waren nicht günstig: Kapitän Stefan Schmidt hatte sich im Abschlusstraining bei einem Zusammenprall mit Thorben Haake am Schienbein verletzt, noch ist nicht klar, wie lange er ausfällt. „Ich bin sehr stolz auf die Jungs, wie sie Stefans Fehlen kompensiert haben“, so Elzie.

Es war ein Auf und Ab. Zu Beginn hatten die Gastgeber klare Vorteile, trafen mehrfach von außen, während den Eagles nicht viel gelang. 21:9 stand es nach acht Minuten, doch Elzies Auszeit zeigte Wirkung: Flavio Stückemann und Erik Nyberg brachten ihr Team noch im ersten Viertel wieder heran, der Lauf setzte sich im zweiten Viertel fort, bis Johannes Konradt per Dreier sein Team mit 24:23 in Führung brachte. „Die Zonenverteidigung hat uns in der ersten Halbzeit geholfen“, sagte Elzie. Mehrfach wechselte die Führung, Konradt trug seine Mannschaft mit vier Dreiern durch das Viertel. Als Stückemann mit der Halbzeitsirene aus der Distanz traf, führten die Eagles mit 45:41. Bemerkenswerte Statistik: Konradt, Justinas Zirlys, Stückemann und Nyberg hatten schon reichlich gepunktet, während Liga-Topscorer Anthony McDonald erst einen Zähler auf dem Konto hatte. Essen habe gegen ihn sehr gut verteidigt, sagte Elzie. Dennoch habe der Amerikaner als Ballverteiler ein gutes Spiel gemacht und dann in den entscheidenden Phasen auch gepunktet. „Aber es war gut zu sehen, dass andere Leute für Stefan und Anthony in die Bresche springen können.“

So ging es weiter im dritten Viertel, die Eagles setzten sich ab bis auf 57:45. Dann folgte eine Schwächephase, die Gastgeber trafen gegen die Zone von außen und legten bis zum Viertelende einen 22:4-Lauf hin zur 67:61-Führung. Die Itzehoer waren gefordert, und sie lieferten: Lars Kröger und Justinas Zirlys erzielten die ersten Punkte auf dem Weg zur erneuten Führung. Am liebsten wollte Elzie jeden Spieler einzeln hervorheben: Jeder, der auf dem Feld gewesen sei, habe sich reingekämpft und dem Team geholfen. Es sei schön gewesen, den Willen der Mannschaft zu sehen. Dieser trug sie auch durch die spannende Schlussphase: Beim 77:77 zwei Minuten vor dem Ende glich Essen zum letzten Mal aus, McDonald antwortete sofort mit seinem ersten und einzigen Dreier und traf nach einem Ballgewinn Stückemanns noch zwei Freiwürfe. Die letzten Versuche der Gastgeber wurden abgewehrt, Zirlys punktete trotz Fouls und verwandelte auch den Freiwurf – die endgültige Entscheidung. Mit diesem Sieg bleiben die Eagles in den Playoff-Rängen und wollen die Position am kommenden Sonnabend festigen: Dann kommt Lok Bernau zum Lehmwohld.

Eagles: Johannes Konradt (19, 4 Dreier, 6 Rebounds, 5 Assists), Justinas Zirlys (19, 7 Rebounds), Flavio Stückemann (17, 3 Dreier, 3 Ballgewinne), Anthony McDonald (10, 1 Dreier, 6 Assists), Erik Nyberg (10, 1 Dreier), Lars Kröger (8, 9 Rebounds, 2 Blocks), Joachim Feimann (2), Fabio Galiano (2), Thorben Haake, Lucas Wilke, Tim Lang.

 

 

Voller Energie nach Essen

Wieder geht es für ein Auswärtsspiel in den Westen Deutschlands. Die ETB Wohnbau Baskets Essen sind in der BARMER 2. Basketball Bundesliga der nächste Gegner der Itzehoe Eagles. Das Spiel beginnt Sonnabend um 19.30 Uhr.

Die Itzehoer hatten nach dem 75:80 gegen Wedel eine Derby-Niederlage zu verdauen, können aber aus der Analyse viel lernen. „Wir müssen in Essen das Feuer aufs Feld bringen, das uns in den ersten drei Vierteln gegen Wedel gefehlt hat“, sagt Eagles-Coach Pat Elzie. Erst im Schlussviertel hatten die Gastgeber mit einer beeindruckenden Aufholjagd das Spiel fast noch gedreht: „Wenn wir die Energie von vornherein haben, dann haben wir die Probleme nicht.“

Was natürlich längst nicht heißt, dass es in Essen einfach werden könnte. „Das ist eine Mannschaft, vor der man Respekt haben muss“, so Elzie. Sein eigenes Team rangiert mit zwei Siegen und drei Niederlagen auf Platz acht, die Westdeutschen sind mit nur einem Sieg Vorletzter. „Das ist aber kein Grund, die auf die leichte Schulter zu nehmen“, warnt der Eagles-Coach. In den bisher erst zwei Heimspielen gab es einen klaren Erfolg gegen Wolfenbüttel und eine knappe Niederlage gegen die ungeschlagenen Iserlohner. Unter dem Korb ist Essen stark besetzt, dort agieren die bislang besten Punktesammler. Doch auch die Außenspieler sind gut, viele Akteure im Kader haben höherklassig Erfahrungen gesammelt. Deshalb sagt Elzie: „Wir müssen unsere beste Leistung bringen, um da zu gewinnen.“ Und genau das ist das Ziel.

Am Ende fehlt Glück

Ein Viertel lang war es ein richtiges Derby in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Fast hätte es für die Itzehoe Eagles gegen den SC Rist Wedel noch zum Sieg gereicht. Aber eben nur fast. Endstand: 75:80 (11:22, 22:20, 18:24, 24:14).

Am Ende war der Erfolg für den Gast glücklich, aber verdient. Nur in den ersten drei Minuten waren die Eagles zwei Mal in Führung, doch Wedel spielte einfach besser. „Es war sehr wichtig für uns, das Spiel zu kontrollieren“, sagte Gästecoach Felix Banobre hinterher. Das gelang zusehends: Die Wedeler attackierten immer wieder Richtung Korb, bewegten den Ball gut und fanden die offenen Spieler. „Wir waren nicht präsent, die waren viel schneller zu Fuß“, sagte Eagles-Trainer Pat Elzie. So setzten sich die Gäste schon im ersten Viertel ab, in dem zwei Statistiken viel aussagten: 21 Mal warf Wedel auf den Korb, die Eagles hatten nur zwölf Würfe. Mit sechs Offensivrebounds holten die Rister ebenso viele Abpraller unter dem Itzehoer Korb wie die Gastgeber selbst.

In das zweite Viertel starteten die Eagles gut mit einem Dreier von Erik Nyberg, doch danach änderte sich das Bild gegenüber den ersten zehn Minuten wenig. Beim 25:40 in der 17. Minute nahm Elzie die Auszeit, sechs Itzehoer Punkte folgten – Chancen, noch dichter heranzukommen, wurden vergeben. Es brauchte eine starke Einzelaktion mit schwierigem Wurf von Stefan Schmidt kurz vor der Sirene, damit der Rückstand zur Halbzeit beim 33:42 einstellig war.

Das Aufbäumen nach dem Wechsel blieb aus. Teilweise machten es die Gastgeber ihrem Gegner mit Fehlern leicht, beim 37:54 gingen einige Blicke fast ungläubig hoch zur Anzeigetafel. Als Anthony McDonald einen Dreier traf, hätte es ein Startschuss sein können. Statt dessen: seltsame Emotionslosigkeit. Mit 51:66 ging es ins letzte Viertel.

Elzie schickte Erik Nyberg, Thorben Haake, Flavio Stückemann, Lars Kröger und Fabio Galiano aufs Feld – und hatte damit eine Formation gefunden, die mit dem nötigen Biss ans Werk ging und den Derby-Kampfgeist weckte. „Großartige Verteidigung“ hätten die Eagles im letzten Abschnitt gespielt, stellte Wedel-Coach Banobre fest. In der Tat: Immer wieder provozierten sie Fehler der Gäste und pirschten sich ran. Als McDonald dreieinhalb Minuten vor dem Ende auf 67:73 verkürzte, standen die Zuschauer in der ausverkauften Halle und setzten sich auch nicht mehr hin. Die Fans hätten immer an das Team geglaubt und es nach vorne getrieben, dankte Elzie.

Die Wende war möglich. Erst traf McDonald den Dreier zum 70:73, kurz darauf einen weiteren Distanzwurf – auf einmal stand es tatsächlich 75:75, nachdem die Eagles schon mit 20 Punkten zurückgelegen hatten. Wedel traf, wieder versuchte es McDonald aus der Distanz, doch der Wurf war zu lang. Beim 75:78 hatte Stückemann per Dreier die Chance zum Ausgleich – knapp daneben. „Am Ende hat uns das Quäntchen Glück gefehlt“, sagte Elzie. Vieles hatte an diesem Abend nicht funktioniert, doch er sei stolz darauf, wie sich das Team zurückgekämpft habe. Nun gelte es, sich für das kommende Spiel in Essen zu berappeln.

Eagles: Anthony McDonald (27, 4 Dreier), Stefan Schmidt (10, 11 Rebounds), Flavio Stückemann (10, 2 Dreier, 3 Ballgewinne), Erik Nyberg (6, 1 Dreier), Justinas Zirlys (6, 6 Rebounds), Lars Kröger (6), Thorben Haake (4), Johannes Konradt (4), Fabio Galiano (2), Lucas Wilke, Joachim Feimann, Leon Hutter.

 

 

Derby!

Die Liga ist eng beieinander, jede Partie ist wichtig in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Doch dieses Spiel ist wie immer etwas Besonderes: Es ist Derbyzeit im Sportzentrum am Lehmwohld. Sonnabend um 19.30 Uhr erwarten die Itzehoe Eagles den SC Rist Wedel.

Die Nachbarn haben einen guten Saisonstart hingelegt und belegen mit drei Siegen aus vier Spielen den zweiten Platz. Zuletzt bezwangen sie am vergangenen Sonntag in eigener Halle die BSW Sixers in einem Drama mit zwei Verlängerungen. „Sie stehen zu Recht oben in der Tabelle“, sagt Eagles-Coach Pat Elzie. Die Mannschaft sei top besetzt, deutlich besser als in der Vorsaison. Wedel habe sehr gute Neuzugänge, besonders beeindruckt ist Elzie dabei von Flügelspieler Malo Valérien. So könne sein Trainerkollege Felix Banobre eine sehr starke erste Fünf mit reichlich ProA-Erfahrung aufbieten, auch von der Bank kämen sehr gute Spieler. Beachtlich sei auch die Ausgeglichenheit der Wedeler beim Punkten, fünf Akteure hätten bisher zweistellige Werte erreicht. Und dass das Team die meisten Freiwürfe herausholte, zeige: „Sie spielen sehr schnell und gehen sehr hart zum Korb.“

Bange machen gilt allerdings nicht vor dem Derby: „Wir sind auch gut.“ Das unnötig verlorene Spiel in Schwelm ist abgehakt, doch angesichts der 96 Punkte für die Gastgeber stellt Elzie erneut fest: „Wir müssen uns besser auf unsere Verteidigung konzentrieren. Es ist momentan unsere Achillesferse, dass wir zu viele Punkte abgeben.“ Eine der Säulen soll dabei Justinas Zirlys sein – der Litauer plagt sich allerdings weiter mit Problemen an der Patellasehne. Der Rest des Teams ist fit und bereit für Wedel: „Es ist das Derby“, sagt Elzie. „Da wollen wir uns behaupten.“

Begleitet wird die Partie wie gewohnt von der Showtanzgruppe Eagles Fighters, die auch die Halbzeit gestaltet. Aber nicht allein, denn ein Besucher hat die Chance auf plötzlichen Reichtum: Beim Wurf von der Mittellinie, präsentiert von der Volksbank Raiffeisenbank Itzehoe, geht es um 500 Euro. Tickets gibt es im Büro Jens Köhler (Itzehoer Versicherungen) in der Alten Landstraße 36, bei Vision in der oberen Feldschmiede und in der Central-Apotheke im Oelmühlengang.

"Menschen begeistern"

Rückblick auf die ersten Spiele, Ausblick, das Leben in der WG und die ganz persönlichen Ziele - vor dem Derby gegen Wedel stellt sich Erik Nyberg den Fragen von Michael Bansemer.

 

Erik, in Iserlohn und Schwelm habt ihr stark begonnen und die Spiele am Ende leider verloren. Woran liegt das?

Sowas kann man nicht wirklich generalisieren. Das Spiel gegen Iserlohn hat gezeigt, wie viel Potenzial wir haben, gerade im ersten Spielabschnitt. Jedoch hat Iserlohn auch unsere Fehler bestraft, denn die waren zu prägnant, speziell in der 2. Hälfte. Gegen Schwelm ging es nach einem sehr guten Start immer auf Augenhöhe zur Sache. Uns hat nur der eine entscheidende Stoß gefehlt, um uns abzusetzen. An der letzten Konsequenz müssen wir arbeiten, das war nach dem Spiel jedem klar.

Oldenburg und Münster wurden jeweils hauchdünn geschlagen. Eher Glück gehabt oder mentale Stärke?

In beiden Spielen ging es sehr kämpferisch zur Sache. Sowohl gegen Münster, wo wir durch einen verpatzen Start von Anfang an die Münsteraner gejagt haben, als auch gegen die Oldenburger, die ebenfalls stark auf dem Spielfeld aufgetreten sind. In beiden Spielen haben wir es uns schwerer gemacht, als es sein musste, doch mit viel Aufwand haben wir das ausgeglichen. Wir mussten stark sein, um diese Spiele zu gewinnen, sowohl mental als auch körperlich.

Laut den Statistiken steht man gar nicht so schlecht da. Woran werdet ihr diese Woche arbeiten müssen?

Diese Woche wird der Fokus auf der Defense liegen, denn wir lassen zu viele Punkte zu, und eine gute Verteidigung hilft uns zugleich auch einfachere Punkte in der Offense zu machen. Im letzten Spiel 96 Punkte zuzulassen, war eindeutig zu viel, und deswegen werden wir am Rebounding sowie an der On-Ball- und Off-Ball-Defense arbeiten müssen.

Es gab diese Saison einige Neuverpflichtungen. Wie lief die Integration?

Die lief super. Trotz der vielen verschiedenen Persönlichkeiten herrscht ein positives Klima gemischt mit sehr viel Ehrgeiz. Wenn wir auf dem Spielfeld sind, hat jeder das gleiche Ziel und das ist Gewinnen. Abseits vom Feld verbringen wir viel Zeit miteinander, und man sieht kaum Unterschied zwischen neuen und alten Spielern, ganz einfach, weil jeder sich gut miteinander versteht. Sowas macht ein Team eben auch aus.

In der Saisonpause musstest du umziehen und auch deine WG-Partner wechseln, da Nick Tienarend ja seine Karriere beendet hat. Wie kommst Du mit Joshua Adomat (FSJ) und Justinas aus?

Nick hat die Messlatte schon sehr hoch gelegt. Als Mitbewohner konnte man nicht nur Spaß mit ihm haben, das Leben mit Nick war auch super strukturiert, und es gab auch Gespräche, die uns als Spieler und Menschen weitergebracht haben. Deswegen hat er, wie schon gesagt, die Messlatte echt hoch gelegt. Doch bisher läuft es mit Justinas und Joshua genau so gut. Man muss sich zwar erst mal an das Neue gewöhnen, aber die Zeit bisher ähnelt der Zeit mit Nick, was mich echt happy macht.

Seit dieser Saison spielst du altersbedingt nicht mehr in der 2. Herrenmannschaft. Eher ein weinendes oder lachendes Auge für dich?

Es ist echt schade, nicht mehr mit den Jungs spielen zu können, weil ich mir auch da immer viel vorgenommen hatte. Nun kann ich das aber positiv sehen, denn ich kann mich voll und ganz auf die ProB konzentrieren, und da habe ich mir natürlich auch Ziele gesetzt. Nach anfangs zwei schlechten Spielen von mir will ich nun die Chance nutzen, und es ist eine Ehre für mich, mich jedes Spiel zu verbessern.

Du bist bei vielen Aktionen, die auch nicht immer mit Basketball zu tun haben, dabei. Verfolgst du da noch besondere Ziele?

Das ist ganz einfach, denn ich möchte Menschen begeistern, ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Wenn es mir möglich ist, den Tag von irgendjemandem zu verbessern, dann würde ich das liebend gerne machen. Desweiteren steht Herausforderung bei mir auch weit oben. Ich mag es sehr, Ziele zu haben und zu versuchen, diese auch zu erreichen. Das beides kann man in einer Community, speziell hier in Itzehoe, sehr gut verwirklichen.

Am Wochenende kommt Wedel zum Derby nach Itzehoe. Da muss man nicht viel zu sagen, oder?

Wedel kann sich warm anziehen und sich auf ein gnadenloses Spiel gefasst machen.

Noch ein Wort an die Fans?

Danke an euch und all das was ihr macht, was man als Spieler nicht auf Anhieb sieht. Bleibt so (laut) wie ihr seid, und falls ihr irgendwie noch andere Fragen habt, könnt ihr mich gerne nach den Heimspielen immer ansprechen, ich bin immer noch ein wenig in der Halle.

Vielen Dank, Erik, und viel Erfolg!

Let's fly, Eagles!!