Hektische Tage liegen hinter den Verantwortlichen der Itzehoe Eagles. Jetzt ist klar: Das Team aus der BARMER 2. Basketball Bundesliga zieht mit seiner Saisoneröffnung in die Sporthalle an der Gemeinschaftsschule Wilster um. Freitag, 14. September, 19.30 Uhr, kommt es dort zum Klassiker gegen die Rostock Seawolves, die nach ihrem Aufstieg nun in der ProA antreten. Nötig wurde der Umzug durch die Sperrung des Sportzentrums am Lehmwohld in Itzehoe.
Dort war bei den laufenden Sanierungsarbeiten mit Asbest belasteter Staub freigesetzt worden. Die Reinigung läuft an, doch weil die Stadt nicht garantieren konnte, dass sie bis zum kommenden Freitag erfolgreich abgeschlossen sein würde, hat sie das Spiel der Eagles abgesagt. „Wir sind froh, dass alle Beteiligten die Alternative in Wilster möglich machen konnten“, sagt Eagles-Teammanager Stefan Flocken. „Dort können wir unseren Fans zur Saisoneröffnung den gewohnten Rahmen bieten mit Musik, Moderation und Catering – und natürlich mit einem hochklassigen Gegner.“
Karten gibt es für 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, an der Abendkasse.
Auch der zweite Test des Wochenendes gegen die Cuxhaven Baskets war ein hartes Stück Arbeit für die Eagles. Ein wenig habe es ihn überrascht, wie stark die Niedersachsen besetzt waren, sagte Elzie. Sein Team kämpfte sich durch zu einem 83:78 (20:21, 26:21, 10:24, 27:12).
Der Auftakt misslang, Cuxhaven ging mit schnellem Spiel in Führung, Elzie nahm die Auszeit und wurde laut. Mit Erfolg, sein Team fand in die Spur, Dreier der Gäste brachten ihnen dennoch eine leichte Führung nach dem ersten Viertel. Den zweiten Abschnitt gestalteten die Eagles überlegen, doch zu mehr als einem 46:42 zur Halbzeit reichte es nicht.
In den folgenden zehn Minuten bekam ein Team die Begegnung in den Griff – und zwar die Baskets. 56:66 stand es auf einmal vor dem letzten Viertel, „das darf natürlich nicht passieren“, sagte Elzie. Positiv sei aber, was danach geschah: Die Eagles zeigten ein starkes Schlussviertel, in dem ein Rückkehrer die Rolle des Anführers übernahm. Flavio Stückemann verteidigte mit großem Kampf stark, provozierte Ballverluste des Gegners und traf zwei Dreier. „Er hat die Wende eingeleitet und die ganze Mannschaft gepusht“, sagte Elzie. „Das zeigt, welchen Wert er für die Mannschaft hat.“ Stark auch Anthony McDonald, der nach am Vortag durchwachsener Leistung mit starker Trefferquote überzeugte.
Überhaupt waren die Itzehoer dieses Mal von außen gut mit 11 Dreiern bei 24 Versuchen. „So stelle ich mir das vor“, sagte der Coach. Sehr zufrieden war er auch mit dem ersten Auftritt von Neuzugang Justinas Zirlys: Am Vorabend war der Litauer angekommen, stand jetzt ohne Training auf dem Feld. Mit großem Engagement habe der 25-Jährige defensiv stark gespielt, lobte Elzie. Dass er sich in die offensiven Systeme noch hineinarbeiten müsse, sei normal. Insgesamt müsse das Team sich noch steigern, gerade auch in der Verteidigung. Die nächste Gelegenheit zum Testen gibt es am kommenden Wochenende bei einem gut besetzten Turnier in Herford.
Eagles: Anthony McDonald (25, 5 Dreier, 6 Assists), Stefan Schmidt (16), Flavio Stückemann (13, 3 Dreier, 8 Assists, 3 Ballgewinne), Johannes Konradt (11, 3 Dreier), Fabio Galiano (8), Justinas Zirlys (6, 10 Rebounds, 3 Blocks), Lars Kröger (3), Lucas Wilke (1), Erik Nyberg.
Foto: Justinas Zirlys zeigte im ersten Spiel für die Eagles eine gute Leistung.
Ein ungewöhnlicher Rahmen und ein Spiel, das seine Höhen und Tiefen hatte: Die Itzehoe Eagles haben ihren Test gegen die Artland Dragons mit 62:84 verloren. Streckenweise sahen die Itzehoer, die in der BARMER 2. Basketball Bundesliga in der ProB antreten, gegen den klassenhöheren Gegner recht gut aus, teilweise taten sie sich aber auch sehr schwer.
Gespielt wurde wegen der Sperrung des Sportzentrums am Lehmwohld in der Gutenberghalle vor rund 150 Zuschauern. Der Auftakt gelang noch, doch im Verlauf des ersten Viertels verloren die Gastgeber einige Bälle, die Dragons zogen auf 23:14 nach dem ersten Abschnitt davon. Die erste Hälfte der zweiten zehn Minuten verlief punktlos für die Eagles, während die Gäste erfolgreich ihre Schützen frei spielten, die gut trafen. Auch beim Rebound hatte das Team aus Quakenbrück klare Vorteile und ging nach einem 29:13 mit einem klaren 52:27 in die Halbzeitpause. „Das ist auch einfach eine gute Mannschaft“, sagte Eagles-Coach Pat Elzie.
In der zweiten Hälfte lief es besser für sein Team, das in der Verteidigung stabiler agierte und zumindest phasenweise im Angriff gute Aktionen zeigte. Bis auf 13 Punkte holten die Eagles auf, machten dann aber doch wieder Fehler. Nach einem 17:11 in diesem Viertel stand es vor dem letzten Abschnitt 44:63. Dieser verlief weitgehend ausgeglichen, am Ende holten sich die Gäste, bei denen Ex-Eagle Kaimyn Pruitt 23 Minuten auf dem Feld stand, das letzte Viertel mit 21:18.
Immerhin die zweite Halbzeit gewonnen, stellte Elzie fest, der den letzten fehlenden Akteur seines Kaders begrüßen konnte: Während der Partie traf der Litauer Justinas Zirlys ein. Statistiken wie nur 19 Prozent Trefferquote bei den Dreiern, ein klar verlorenes Reboundduell und 23 Ballverluste gefielen dem Trainer weniger. „Es war ein guter Test für uns“, sagte Elzie. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“
Teil zwei des Testspiel-Wochenendes folgt am Sonntag mit einer Partie gegen die Cuxhaven Baskets aus der 1. Regionalliga. Beginn ist um 16 Uhr, wieder in der Gutenberghalle.
Eagles: Stefan Schmidt (14, 7 Rebounds, 5 Assists, 3 Steals), Johannes Konradt (14, 2 Dreier), Fabio Galiano (11), Erik Nyberg (9, 1 Dreier), Anthony McDonald (6, 5 Assists), Thorben Haake (5, 1 Dreier), Flavio Stückemann (3, 1 Dreier), Lars Kröger, Lucas Wilke, Madjou Barry, Joachim Feimann, Leon Hutter.
Das Sportzentrum am Lehmwohld ist gesperrt. Bei den laufenden Sanierungsarbeiten ist man auf Asbest gestoßen, wie groß die Belastung ist, muss erst noch durch einen Sachverständigen ermittelt werden. Die Testspiele an diesem Wochenende finden deshalb in der Gutenberghalle statt. Sonnabend um 18 Uhr geht es gegen die Artland Dragons, Sonntag um 16 Uhr gegen die Cuxhaven Baskets. Rechtzeitiges Erscheinen wird empfohlen.
Die Nachricht von Frederik Henningsens Achillessehnenriss war ein Schock für die Itzehoe Eagles. Jetzt ist ein Ersatz für die kommende Saison in der BARMER 2. Basketball Bundesliga gefunden – und diese Nachricht freut den gesamten Verein: Flavio Stückemann ist zurück! Nach der Saison 2016/17 hatte er seine Karriere beendet, nun holt er seine Basketballschuhe doch noch einmal zurück vom berühmten Nagel.
„Es ist eine Herzensangelegenheit“, sagt der 33-Jährige. Henningsens Verletzung habe eine tiefe Lücke gerissen, zu seinem Comeback sei es dann sehr plötzlich gekommen. „Feuerwehrmann“ sei da wohl die richtige Bezeichnung. Sein Startup – mit einem Partner vertreibt Stückemann die beMOOKY-Box mit gesünderen und fitteren Snacks für Unternehmen – sei auf einem guten Weg, und was noch wichtiger sei, auch seine Frau habe zugestimmt. So könne er den Aufwand leisten, denn: „Ich komme sicherlich nicht zurück, um mich als Dienstältester auf irgendetwas auszuruhen. Ich selbst stelle den Anspruch an mich, dem Team mit alter Stärke und neuer Frische zu helfen auf den Gebieten, wie Pat und Timo es vorsehen.“
Eagles-Coach Pat Elzie, der Stückemann seit Kindertagen kennt, wäre selbst nicht auf die Idee gekommen, ihn zu reaktivieren, wie er sagt. Den Anstoß gab Stückemanns Freund Timo Völkerink, Co-Trainer der Eagles, und die Freude bei Elzie ist groß: „Wie ein Familienmitglied“ sei der 33-Jährige für ihn. Nüchtern betrachtet sei es wichtig gewesen, einen deutschen Spieler für die Eagles zu gewinnen, sodass jetzt in einer schwierigen Situation noch mit der Verpflichtung eines EU-Spielers reagiert werden könne. Der aber hätte aufgrund der Bestimmungen in der Liga den jungen deutschen Akteuren Spielzeit genommen, die ihre Chance bekommen sollen.
Er hoffe, dass Stückemann nach gut einem Jahr Basketball-Pause an seine Leistungen anknüpfen könne, sagt Elzie. Eine gute Verpflichtung sei er allemal: „Wie er trainiert, ist vorbildlich für alle jungen Leute.“ Der 33-Jährige, der auf der Aufbauposition und auf dem Flügel zu Hause ist, sei bei allen beliebt und bringe Führungsqualitäten mit. Er wird neben Stefan Schmidt Co-Kapitän, beide sind ehemalige A2-Nationalspieler. Elzie ist sich sicher: „Flavio wird der Mannschaft gut tun.“
Und ganz nebenbei läuft ein Publikumsliebling wieder für die Eagles auf.
Es ist sein erstes Jahr in einem anderen Land – und Deutschland sei genau der richtige Ort, um diese Karriere zu starten, sagt Justinas Zirlys. Der 25-Jährige aus Litauen verstärkt die Itzehoe Eagles aus der BARMER 2. Basketball Bundesliga unter dem Korb.
Eagles-Coach Pat Elzie kennt Zirlys' Spielweise nur aus Videos. Und das habe viel versprechend ausgesehen: Mit seiner Größe von 2,04 Metern und seiner Energie passe der Litauer zu den Anforderungen der Itzehoer. Der Neuzugang sei sehr athletisch und beidhändig stark. „Ich hoffe, dass er das gewisse Plus bringt“, sagt Elzie. Gemeinsam mit Stefan Schmidt solle Zirlys die Bank in der Zone und unter dem Korb sein, „das macht es viel leichter für alle anderen“. Auf dieser Position seien die Eagles mit zusätzlich Lars Kröger und Joachim Feimann gut bestückt, zumal Johannes Konradt und Fabio Galiano dort auch noch aushelfen könnten. Galiano musste die Rolle in der Vergangenheit oft ausfüllen und habe das gut gemacht, sei aber eigentlich eher ein Flügelspieler.
Zirlys bringt Erfahrung aus der ersten und zweiten Liga Litauens mit, zuletzt war er in der dritten Liga aktiv. „Alles beginnt in der Defensive“, sagt der sprunggewaltige Mann, der Stärken beim Rebound und im Blocken von Würfen hat und in der Offensive gern zum Dunk ansetzt. Zudem kenne und verstehe der 25-Jährige das europäische Spiel, sagt Elzie und bemüht dazu noch eine Basketball-Binsenweisheit: „Alle Litauer können werfen.“ Er sei gespannt, ob das bei Zirlys auch so sei, doch selbst wenn nicht: „Wir haben genug Leute, die werfen können.“
Mit Litauern gebe es in Itzehoe nur gute Erfahrungen, sagt Teammanager Stefan Flocken in Erinnerung an frühere Spielzeiten mit Tomas Milinskas, Vilius Sumskis und Aivaras Galkauskas. Der Neuzugang kommt mit klaren Zielen: „Ich will dem Team so viel helfen, wie ich kann, und mich als Spieler weiterentwickeln“, sagt Zirlys. Und sein neuer Trainer hofft auf eine weitere Qualität: „Das A und O ist, dass er menschlich zu uns passt.“
Der erste Test vor heimischem Publikum liegt hinter den Itzehoe Eagles. Und er ist gut gelaufen: Gegen die Herzöge Wolfenbüttel, Kontrahent der Eagles in der BARMER 2. Basketball Bundesliga, siegte das Team von Pat Elzie mit 74:68 (19:23, 31:11, 15:16, 9:18).
Eine Woche zuvor hatten die Itzehoer in Wolfenbüttel verloren, jetzt kamen die Niedersachsen nicht in Bestbesetzung, aber auch bei den Eagles saß Frederik Henningsen schwer verletzt auf der Bank. Der Auftakt gehörte den Gästen, denen am Anfang alles gelang – sie zogen auf 13:0 davon. In der schnellen Auszeit forderte Elzie sein Team zu besserer Verteidigung auf, und das zeigte Wirkung: Die Defensive legte deutlich zu, darauf gestützt kam die Offensive in Schwung. Mit leichtem Rückstand ging es in den zweiten Abschnitt, in dem die Eagles ihren Gegner mächtig durcheinander wirbelten. Durch einen 20:0-Lauf gingen sie klar 47:29 in Führung, zur Halbzeit stand es 50:34.
In der zweiten Hälfte ging es weniger schwungvoll weiter, Elzie verteilte die Spielzeit, in Gefahr geriet der Sieg nicht. Es sei ein guter Test gewesen mit einer vor allem in der ersten Halbzeit guten Leistung, sagte der Coach. Doch es habe auch längere Phasen gegeben, in denen das Team nicht gut gespielt habe, auch die Wurfquote ließ erneut zu wünschen übrig. Fazit: „Es ist Luft nach oben, aber es war ein gutes Spiel für das erste Heimspiel.“ Die besten Werfer waren Fabio Galiano und Anthony McDonald (je 15) sowie Johannes Konradt (14).
In den Tagen zuvor hatten die Eagles noch zwei Tests gegen Teams aus der 1. Regionalliga absolviert: In Rendsburg gab es nach Zehn-Punkte-Rückstand zur Halbzeit ein 75:66, in Bergedorf lagen die Itzehoer vorn, am Ende wurde beim 84:84 auf die eigentlich fällige Verlängerung verzichtet. „In der Vorbereitungsphase wollte ich alle Spieler einsetzen“, sagte Elzie, auch die ganz Jungen bekamen so ihre Minuten. Jetzt wird sich das Vorgehen ändern: „Im nächsten Monat müssen wir in einen Spielrhythmus kommen“, erklärte der Trainer. Und die Gegner werden noch stärker, so bereits am kommenden Wochenende mit einem echten Kracher: Am Sonnabend, 1. September, 18 Uhr, geht es in eigener Halle gegen die Artland Dragons, die jetzt eine Liga höher in der ProA spielen. Für die Eagles-Fans ist es die Gelegenheit, nicht nur ihr Team, sondern auch einen guten Bekannten in neuem Trikot zu sehen – Kaimyn Pruitt ist jetzt ein Drache. Bereits am Tag darauf sind die Eagles wieder gefordert, um 16 Uhr ist mit den Cuxhaven Baskets ein ProB-Absteiger zu Gast.