Er spielt für Deutschland
Mit acht Jahren war er das erste Mal bei den Itzehoe Eagles am Ball. Mit 15 Jahren läuft er für Deutschland auf: Lenny Liedtke ist in die U15-Basketball-Nationalmannschaft berufen worden. Es ist das nächste Kapitel einer Entwicklung, die noch lange nicht zu Ende sein soll – deshalb hat sich der junge Itzehoer für einen großen Schritt entschieden.
Ehrgeizig war Lenny Liedtke von Beginn an: „Seitdem ich angefangen habe, Basketball zu spielen, wollte ich das Beste daraus machen und so weit kommen wie möglich.“ Bei den Eagles lernte er die Grundlagen vom früheren Coach Paul Larysz und wurde weiter gefördert. Doch irgendwann war die Grenze erreicht: Lenny war reif für ein Team in der Jugend-Basketball-Bundesliga, das die Eagles nicht hatten. Deshalb war er schon als 13-Jähriger für die Hamburg Sharks aktiv und spielte dort in den vergangenen zwei Jahren in der JBBL in der Altersklasse U16. In der jüngsten Saison, die in den Playoffs gegen den Nachwuchs von Alba Berlin endete, machte der 1,94 Meter große Flügelspieler aus Itzehoe nachhaltig auf sich aufmerksam.
„Es ist aufregend, wenn man sagen kann oder darf, dass man Nationalmannschaft spielt“
Die Folge war eine Einladung zum Bundesjugendlager in Heidelberg im vergangenen Herbst. Dort schaffte er den Sprung in den 40er-Kader, der nach Lehrgängen weiter reduziert wurde – und Lenny gehört zu den letzten Zwölf. Mitte Juni fährt er mit dem Nationalteam zu einem Turnier nach Litauen. „Es ist aufregend, wenn man sagen kann oder darf, dass man Nationalmannschaft spielt“, sagt der 15-Jährige. „Das ist schon etwas Besonderes.“ Jetzt allerdings geht es auch darum, Leistung zu bringen und sich gegen starke Konkurrenz unter anderem aus Berlin, München und Vechta zu behaupten. Aber Lenny nimmt es gelassen: „Mit Druck hatte ich noch nie ein Problem.“
Seine Eltern unterstützen ihn nach Kräften und sind stolz darauf, dass ihr Sohn mit den besten Spielern des Landes aufläuft. Doch der 15-Jährige, der Spielverständnis als größte Stärke nennt, will mehr: Das Ziel ist der Profi-Basketball.
Ab Sommer im Internat in Ulm
Das geht nur mit intensivstem Training – und dafür verlässt Lenny sein Elternhaus: Ab August besucht er ein Sportinternat der Orange Academy des Bundesligisten Ulm. Auch Hamburg war eine Option, doch das Paket in Ulm mit Basketball, aber auch viel Persönlichkeitsbildung, war am überzeugendsten für die Familie. Die Talente werden eng begleitet, gehen zur Schule wie gewohnt und haben sechs bis acht Mal in der Woche Training, auch vormittags und individuell. Lenny weiß, was auf ihn zukommt, leicht war die Entscheidung dennoch nicht: „Es ist schon extrem weit weg – aber so lange es mit dem Basketball alles passt.“
Die besten Wünsche seines Vereins begleiten den 15-Jährigen nach Süddeutschland: „Lenny kann sehr stolz sein auf seine bisherige Entwicklung – und wir als Verein sind es auch“, sagt Eagles-Vorsitzender Volker Hambrock. „Für seinen weiteren Weg wünschen wir ihm alles Gute, wir werden ihn gespannt verfolgen.“