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Einbruch gegen Iserlohn

Bitterer Rückschlag für die Itzehoe Eagles in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Auf eine ansehnliche erste Halbzeit folgte gegen die Iserlohn Kangaroos eine missratene zweite Hälfte – und der Gast siegte am Lehmwohld mit 105:95 (28:28, 18:28, 31:15, 28:24).

Schon bei der Spielervorstellung habe er ein schlechtes Gefühl gehabt, sagte Eagles-Coach Patrick Elzie hinterher. „Zu viel Spaß, zu viel Lockerheit“ hatte er gesehen und ärgerte sich hinterher, nichts gesagt zu haben. Dennoch fanden beide Mannschaften sofort ins Spiel und machten reichlich Tempo, zu Beginn fast ohne Fehlwürfe. Niclas Sperber bescherte den Eagles, die ohne den verletzten Thorben Haake auskommen mussten, eine leichte Führung. Doch auf Seiten der Gäste zeigte der kroatische Aufbauspieler Toni Prostran ebenfalls früh, dass er bestens aufgelegt war. „Wir haben ihn nie in den Griff bekommen“, sagte Elzie. 16 Punkte erzielte er ohne Fehlwurf in der ersten Halbzeit, am Ende waren es 26 Punkte und 12 Vorlagen.

Nach ausgeglichenen ersten zehn Minuten ging es zunächst punkteärmer weiter, bis die Itzehoer eine gute Phase erwischten. Erik Nyberg mit zwei Dreiern und Chris Hooper sorgten für eine zweistellige Führung, Tobias Möller beendete mit zwei sicheren Freiwürfen ein starkes Eagles-Viertel zur 56:46-Halbzeitführung.

Nach dem Wechsel hielten die Gastgeber ihren Vorsprung zunächst, dann ging es bergab. „Eine Katastrophe, was wir da geliefert haben“, so Elzie. Die Verteidigung war „einfach schlecht“ und ließ Iserlohn viel Platz zur Entfaltung. Die Rebound-Überlegenheit der ersten Halbzeit war weg, zum Spielende war die Bilanz ausgeglichen. In der ersten Hälfte hatten beide Teams noch fast 60 Prozent ihrer Würfe getroffen – in den zweiten 20 Minuten hielten nur die Gäste diesen Wert, die Itzehoer Quote sackte auf 45 Prozent, bei den Dreiern war es noch schlimmer. Zu viele Aktionen wurden erzwungen, zu selten wurde zusammengespielt. „Zu viel Selbstsicherheit“, meinte Elzie. Das passiere der Mannschaft nach guter erster Hälfte häufiger.

Zwei Minuten vor dem Ende des dritten Viertels gingen die Kangaroos in Führung und gaben sie nicht mehr her. „Wir haben die richtig aufgebaut“, sagte der Eagles-Coach. Alle wollten den Nordmeister der Vorsaison schlagen, „wir müssen damit besser umgehen“. Statt dessen sei die Mannschaft etwas auseinander gefallen: Auf der Iserlohner Bank war mächtig Stimmung, bei den Eagles herrschte fast Ruhe. „Wir können nicht nur zusammenhalten, wenn es gut läuft“, sagte Elzie.

Im Schlussviertel wurde der Rückstand zweistellig, in der Auszeit stellte Hallensprecher Peter Poppe fest: „Wenn die Itzehoer hier noch etwas holen wollen, dürfen sie sich nicht mehr an die Abstandsregel halten.“ Ein letztes Aufbäumen gab es: Achmadschah Zazai (Foto) an seinem 34. Geburtstag, Chris Hooper und Yasin Kolo brachten ihr Team zwei Minuten vor Schluss auf 92:98 heran. Doch die folgenden wichtigen Aktionen misslangen, Iserlohn durfte jubeln.

Jetzt müsse man sich am Montag im Stadion den Frust ablaufen, sagte Elzie. Denn die nächste harte Aufgabe wartet: Kommenden Sonnabend geht es zum Derby nach Wedel.

Eagles: Chris Hooper (25, 3 Dreier, 9 Rebounds), Marko Boksic (15, 1 Dreier, 5 Assists), Achmadschah Zazai (12, 2 Dreier), Niclas Sperber (12, 2 Dreier), Alieu Ceesay (10), Johannes Konradt (8, 1 Dreier), Erik Nyberg (6, 2 Dreier), Yasin Kolo (5, 1 Dreier), Tobias Möller (2), Lars Kröger, Flavio Stückemann, Ole Friedrichs.

Adler gegen Kängurus

Es war ein toller Abend in Düsseldorf: Bei den ART Giants kämpften sich die Itzehoe Eagles am vergangenen Wochenende erst in die Verlängerung und nahmen dann durch ein 100:92 die ersten Auswärtspunkte mit. Genau das Richtige vor dem wichtigen Monat Dezember in der BARMER 2. Basketball Bundesliga – er beginnt mit einem Heimspiel am Sonnabend um 19.30 Uhr gegen die Iserlohn Kangaroos.

Ein unangenehmer Gegner“, sagt Eagles-Coach Patrick Elzie. Der Gegner habe unter anderem mit einem Sieg gegen Schwelm bewiesen, wie gut er spielen könne. Besonders hebt Elzie den kroatischen Aufbauspieler Toni Prostran, den kanadischen Power Forward Tanner Graham und die Brüder Ruben und Joshua Dahmen hervor. Die Kangaroos seien zwar nicht so tief besetzt wie andere, aber von der Bank kämen junge Spieler, die sich beweisen wollten.

Die Saison verlief für Iserlohn bisher durchwachsen mit zwei Siegen aus sechs Spielen. Beide Erfolge feierten sie zu Hause, dort setzte es allerdings zuletzt eine deutliche Niederlage gegen die ungeschlagenen Kölner. Das heißt für Elzie und sein Team: „Die werden auf jeden Fall heiß sein und sich rehabilitieren wollen.“ Das mache die Aufgabe für die Gastgeber noch schwieriger, „wir müssen mit der richtigen Einstellung ins Spiel gehen“.

Zweifel hat der Coach daran nicht. Nach den jüngsten drei Siegen in Serie sei die Mannschaft (Foto: Marko Boksic) gut davor, und gerade vom Erfolg in Düsseldorf verspricht sich Elzie einen weiteren Schub: So ein Spiel auswärts zu gewinnen, könne der Zünder für einen Lauf sein. Gern erinnert er sich an die vergangene Saison: Da rettete Chris Hooper sein Team in Bernau mit einem Dreier in die Verlängerung, die die Itzehoer dann dominierten. „Danach haben wir wirklich gut gespielt“, sagt Elzie, es folgten Siege in Serie.

Gegen eine Wiederholung hätte auf Seiten der Eagles niemand etwas, zumal der Dezember sehr wichtig sei: Bis ins neue Jahr wird an jedem Wochenende – und einmal sogar in der Woche – gespielt. Die Fahrten seien nicht weit und die Gegner schlagbar, sagt Elzie. Gerade angesichts der Unsicherheit, ob Corona den Spielplan noch weiter durcheinander wirbelt, gelte deshalb: „Es ist wichtig, dass wir jetzt die Punkte sammeln und nach oben klettern.“

Foto: Niki Kürth

Mehr Infos zum Spiel gibt es hier.

Und zum Livestream geht es hier.

Sieg in der Overtime

Der dritte Sieg nacheinander für die Itzehoe Eagles, der erste in fremder Halle. Das beschreibt sehr nüchtern, was am Sonnabend in Düsseldorf passiert ist: Eine dramatische Partie der BARMER 2. Basketball Bundesliga gewannen die Eagles bei den ART Giants Düsseldorf nach Verlängerung mit 100:92 (19:16, 17:22, 26:23, 20:21, 18:10).

Großer Jubel nach dem Spiel, und im Mittelpunkt stand Erik Nyberg (Foto): Der Eagles-Guard hatte ein „bombiges Spiel“, so Coach Patrick Elzie, abgeliefert mit vielen wichtigen Aktionen. Dazu gehörten zwei Dreier zu Beginn der Verlängerung und kurz danach ein Drei-Punkte-Spiel, als er auf Pass von Yasin Kolo trotz Fouls traf und auch den fälligen Freiwurf verwandelte. So stand es 93:86 für die Gäste, die diese Führung in den restlichen zweeinhalb Minuten verteidigen konnten. Düsseldorf kam heran bis auf 92:95, doch nach einem Ballgewinn Nybergs spielten die Eagles den Angriff geduldig aus, bis Niclas Sperber nach Pass von Chris Hooper das letztlich entscheidende 97:92 markierte. Marko Boksic traf noch einen Freiwurf, Nyberg war es vorbehalten, mit zwei Freiwürfen kurz vor dem Ende die 100 voll zu machen.

Die Overtime war eine fast logische Folge einer hart umkämpften Begegnung: „Beide Mannschaften haben sich sehr ins Zeug gelegt“, sagte Elzie. Den besseren Start hatten die Gastgeber, doch dann kamen die Itzehoer ins Spiel und übernahmen die Führung auch dank produktiver Minuten von Achmadschah Zazai, der erstmals in dieser Saison auf der Aufbauposition richtig ins Geschehen eingreifen konnte. Der Vorsprung wuchs im zweiten Viertel durch Kolos zweiten Dreier auf 27:20, dann aber trafen die Gastgeber mehrfach aus der Distanz. Halbzeitstand: 38:36 für Düsseldorf.

14:3-Lauf nach Rückstand

Der dritte Abschnitt begann gut für die Eagles mit zwei Schnellangriffen, die Boksic nach Pass von Zazai abschloss. Doch Düsseldorf traf erneut von außen und dominierte zudem mit der eigenen Schnelligkeit, plötzlich lagen die Gäste mit 48:59 zurück (27. Minute). Sie reagierten stark: Hooper und Nyberg brachten ihr Team zurück in die Spur, ein 14:3-Lauf bescherte den Itzehoern doch noch eine 62:61-Führung vor dem letzten Viertel.

Jetzt bekamen die Gäste Probleme im Defensivrebound. Düsseldorf nutzte die zweiten und dritten Chancen zum 78:71. Hooper verkürzte mit vier sicheren Freiwürfen, schenkte dann aber einen Ball her. 80:75, noch zwei Minuten. Nun stand die Eagles-Verteidigung inklusive Rebound wieder, die Düsseldorfer punkteten nur noch durch zwei Freiwürfe ihres Besten, Dennis Mavin. Freiwürfe von Boksic und Hooper brachten die Itzehoer heran. „Es gab so viele wichtige Szenen in diesem Spiel“, sagte Elzie. Eine davon: Als Hooper den zweiten Freiwurf vergab, holte Kolo den Rebound, wurde gefoult und traf seine Freiwürfe sicher. 82:82, Verlängerung – und schließlich der Sieg.

Coach Elzie "sehr stolz" auf das Team

Sehr stolz“ auf das Team zeigte sich Elzie hinterher. Hooper, Kolo und Boksic spielten stark, „und Erik Nyberg war der Joker, der das Spiel an sich gerissen hat“. Hinzu kam die Verteidigung gegen Mavin, der zwar 29 Punkte erzielte, das aber mit mittelmäßiger Quote. Die Eagles trafen gut, das war auch nötig, weil sie dem Gegner 19 Würfe mehr gestatteten. Aber der Plan, sich mehr Freiwürfe als die Giants zu erarbeiten durch das Spiel unter dem Korb, ging auf: „Das haben wir gut gemacht“, so Elzie. Insgesamt war er sehr froh darüber, wie sich seine Mannschaft in der engen Partie die Punkte gesichert hatte: „Solche Spiele können ausschlaggebend sein für einen Lauf.“

Eagles: Chris Hooper (27, 17 Rebounds, 4 Assists, 2 Blocks), Yasin Kolo (23, 2 Dreier, 8 Rebounds, 4 Assists), Erik Nyberg (20, 4 Dreier), Marko Boksic (18, 2 Dreier), Niclas Sperber (4), Achmadschah Zazai (3, 1 Dreier, 5 Assists), Johannes Konradt (3, 1 Dreier), Alieu Ceesay (1), Flavio Stückemann (1), Tobias Möller, Lars Kröger, Thorben Haake.

Foto: Niki Kürth

 

Auf nach Düsseldorf

Zwei Siege in den vergangenen beiden Heimspielen – das war wichtig für die Itzehoe Eagles nach missratenem Saisonstart. Jetzt sind sie in der BARMER 2. Basketball Bundesliga wieder auswärts gefordert: Sonnabend um 19 Uhr treten die Eagles bei den ART Giants Düsseldorf an. Das Spiel ist im Livestream auf sporttotal.tv zu sehen. 

Zur Motivation seines Teams musste Eagles-Coach Patrick Elzie eigentlich nur an die vorige Saison erinnern: In beiden Spielen setzte es eine Niederlage gegen den Aufsteiger aus Düsseldorf, der nach starkem Auftakt immer weiter abrutschte. Auch in dieser Saison sind die Nordrhein-Westfalen sehr gut aus den Startlöchern gekommen und gingen als Tabellenführer in das vergangene Wochenende. Dann setzte es allerdings eine deutliche 66:92-Niederlage in Münster, jetzt sind die Giants mit vier Siegen aus sechs Spielen Zweite.

Für die Pleite werden sich die Düsseldorfer rehabilitieren wollen, „es ist auf jeden Fall Vorsicht geboten“, sagt Elzie. Dafür gibt es weitere gute Gründe, zum Beispiel eine „gute Mischung“ im Düsseldorfer Team, das der Eagles-Coach als ebenso schnell wie unberechenbar einstuft. „Wir müssen versuchen, die Topspieler bei denen auszuschalten.“

Beim eigenen Team freut sich Elzie, dass Achmadschah Zazai nach auskurierter Verletzung eingesetzt werden kann. „Das ist auf jeden Fall eine gute Nachricht“, immerhin soll „ChaCha“ eine zentrale Rolle als Aufbau- und Führungsspieler übernehmen. Sehr fraglich sei dagegen, ob der erkrankte Niclas Sperber auflaufen kann, auch Yasin Kolo ist angeschlagen.

Dennoch hofft Elzie, dass sein Team die Stärke unter dem Korb ausspielen und die Rebounds dominieren kann. „Es ist wichtig, dass wir unser Spiel durchsetzen. Wenn wir gut treffen, sehe ich gute Chancen, das Spiel zu gewinnen.“

Schnelltests vor jedem Spiel

Künftig müssen direkt am Spieltag Covid-19-Schnelltests erfolgen. Hier die Pressemitteilung der BARMER 2. Basketball Bundesliga vom heutigen Tag:

 

In einer gemeinsamen Beschlussfassung einigen sich die Bundesligisten der BARMER 2. Basketball Bundesliga auf eine Anpassung des Hygieneleitfadens.

Die Liga hat nach gut einem Monat Spielzeit den bisherigen Saisonverlauf analysiert und ist dabei zu folgendem Ergebnis gekommen:

  1. Die Maßnahmen des Hygieneleitfadens müssen konsequent eingehalten werden. Dazu werden sowohl die Trainer wie auch die Spieler noch einmal für die einzelnen Maßnahmen sensibilisiert, um das Infektionsrisiko noch weiter zu reduzieren.
  2. Zur Überprüfung der Sorgfalt im Umgang mit dem Hygienekonzept wird die Liga die Einhaltung der im Hygieneleitfaden definierten Maßnahmen unangekündigt  kontrollieren und Verstöße gegen die Maßnahmen konsequent bestrafen.
  3. Als Reaktion auf das dynamische Pandemiegeschehen und deutschlandweit hohe Inzidenzwerte hat sich die Liga für wöchentlich verpflichtende Covid-19-Schnelltests am Spieltag für die Spieler, Trainer und Schiedsrichter/Kommissare ausgesprochen. Die Teilnahme am Spielbetrieb ist damit nur noch ausschließlich nach vorheriger Testung möglich. Die Entscheidung der Vereinsverantwortlichen beinhaltet ebenso eine sofortige Spielabsage ab mindestens einem positiven Testergebnis innerhalb der beiden Mannschaften.

Geschäftsführer Christian Krings: „Nach gut 4 Wochen Spielzeit haben wir sehr genau geprüft, welche Maßnahmen bereits gut liefen und wo es, auch aufgrund der steigenden Pandemiezahlen, Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Die Gesundheit aller am Spielbetrieb beteiligten Personen hat für uns höchste Priorität. Um das Infektionsrisiko zu minimieren, wollen wir durch die zusätzlichen Testungen auch asymptomatische Infektionsverläufe vor einem Spiel erkennen und zur Sicherheit aller reagieren können. Wir sind uns unserer gesellschaftlichen und moralischen Verantwortung bewusst und müssen einen sicheren und möglichst regulären Spielbetrieb für alle Beteiligten gewährleisten können.“

Bei der Entscheidungsfindung spielte das Thema „Labortestkapazitäten“ eine nicht unwesentliche Rolle. Aus diesem Grund wurde bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt, dass durch die Erweiterung der Teststrategie systemrelevante Laborkapazitäten, wie vom Robert-Koch-Institut empfohlen, nicht belastet werden. Durch die Verwendung von Covid-19-Schnelltests hat die Liga sich gegen Testungen im vorherigen Wochenverlauf entschieden, um ein valides, möglichst aktuelles Testergebnis vorliegen zu haben und die Labortestkapazitäten der Gesellschaft nicht zu belasten.

 

 

 

77:73 gegen Schwelm

Ein Zitterspiel. Aber eines mit gutem Ende für die Itzehoe Eagles. Dank eines in der Schlussphase eiskalten Marko Boksic (Foto) besiegten sie in der BARMER 2. Basketball Bundesliga die EN Baskets Schwelm mit 77:73 (27:17, 20:14, 13:23, 17:19).

Nach einer engen Partie sah es zunächst nicht aus. Die Eagles begannen bärenstark, nutzten ihre Vorteile in Korbnähe, verteidigten sehr gut und überrumpelten den Gegner immer wieder mit schnellem Spiel. Beim 20:5 nach gut sechs Minuten brauchte Gästecoach Falk Möller bereits seine zweite Auszeit, die Halle hätte getobt – wenn Zuschauer erlaubt gewesen wären. Danach kamen die Nordrhein-Westfalen etwas besser ins Spiel, trafen zwei Dreier und lagen nach dem ersten Viertel mit zehn Punkten zurück.

Im zweiten Viertel wackelten die Eagles nur kurz, dann machten sie weiter. Chris Hooper zeigte die Qualitäten der vergangenen Saison, kämpfte den Ball trotz Foulspiels in den Korb und feierte das lautstark. Yasin Kolo tanzte den 2,18 Meter langen gegnerischen Center Daniel Mayr aus, Johannes Konradt traf einen Dreier: 39:19 knapp fünf Minuten vor der Pause. „Die erste Halbzeit war toll“, sagte Coach Patrick Elzie. Auch wenn die Schlussphase des Viertels weniger gut verlief, war der Vorsprung beim Wechsel mit 47:31 komfortabel.

Und bald darauf war er fast weg. Dass Schwelm in der Defensive mehr Gas geben würde, sei klar gewesen, sagte Elzie. „Und wir haben uns ein bisschen dumm angestellt.“ Das Tempospiel war fast vollständig weg, der Ball ging nicht mehr in die Zone, sondern es wurde fast nur noch von außen „geballert“, wie es der Coach formulierte. „Move the ball!“, brüllte er von außen, doch seine Spieler bewegten den Ball zu wenig. Die Gäste kamen zum Korb durch oder trafen von außen, dann aber folgte der Auftritt von Erik Nyberg: Erst traf er einen Korbleger, kurz darauf mit ablaufender Uhr fast von der Mittellinie. So stand es vor dem letzten Viertel doch noch 60:54.

Mit weiteren starken Aktionen zu Beginn des Schlussabschnitts war wieder Nyberg zur Stelle, Yasin Kolo verwertete eine davon per Dreier zum 65:55. Auszeit Schwelm – und nach vier Dreiern führte auf einmal der Gast. Das Spiel stand auf des Messers Schneide, und Marko Boksic entschied es mit den letzten zehn Punkten für die Eagles. Zwei Mal glich er aus und sorgte beim 73:71 für die Führung. Schwelm brachte wieder einmal den Ball unter den Korb, doch jetzt gelang den Eagles, was zu Beginn gut geklappt hatte: Sie setzten den Werfer so unter Druck, dass der Wurf misslang. Rebound Niclas Sperber – und vorn punktete Boksic sehr abgeklärt. Schwelm verkürzte noch einmal, dann machte Boksic mit zwei Freiwürfen alles klar.

Reboundbilanz 56:33

Sein Coach Elzie war froh über den Sieg, über die Leistung in der zweiten Hälfte weniger: „Wir hatten einen Riesenvorteil unter dem Korb, den wir nicht richtig genutzt haben.“ In Zahlen: Beim Rebound hatten die Eagles mit 56:33 geradezu eine Übermacht, 19 Mal häufiger als der Gegner warfen sie auf den Korb. Dennoch fiel der Sieg nur knapp aus – aber es war ein Sieg. Am kommenden Sonnabend geht es weiter beim Tabellenführer in Düsseldorf.

Eagles: Marko Boksic (27, 1 Dreier, 6 Rebounds), Chris Hooper (18, 15 Rebounds, 3 Ballgewinne), Yasin Kolo (9, 1 Dreier, 8 Rebounds), Johannes Konradt (8, 2 Dreier), Erik Nyberg (5, 1 Dreier, 6 Assists), Alieu Ceesay (4), Niclas Sperber (2, 7 Rebounds), Flavio Stückemann (2), Tobias Möller (2), Thorben Haake, Lars Kröger, Ole Friedrichs.

Nachlegen gegen Schwelm

Die Itzehoe Eagles sind Elfter in der BARMER 2. Basketball Bundesliga, die EN Baskets Schwelm Fünfter. Mit einem Sieg am Sonnabend allerdings würden die Eagles die Nordrhein-Westfalen überholen – es ist früh in der Saison, die Abstände sind klein. Die Partie im Sportzentrum am Lehmwohld beginnt um 19.30 Uhr, natürlich wieder ohne Zuschauer. Im Livestream ist sie hier zu sehen, und zwar dieses Mal frei zugänglich ohne Gebühr. Eine unkomplizierte Registrierung auf der Plattform ist erforderlich.

Die Vorsaison beendete Schwelm auf dem zweiten Platz, punktgleich mit dem Nordmeister aus Itzehoe. Ihr Team konnten die Baskets fast vollständig zusammenhalten, „eine gute, kompakte Mannschaft“, urteilt Eagles-Coach Patrick Elzie. Der Kader sei weniger breit als bei anderen, Schwelm agiere im Wesentlichen mit zehn Spielern. „Aber diese Zehn haben es in sich.“ Montrael Scott sei neben dem Bochumer Niklas Geske der beste Point Guard der Liga, die Stärken des früheren Eagles-Spielers Milen Zahariev sind nur zu gut bekannt, dazu weitere Eckpfeiler wie Nikita Khartchenkov und Anell Alexis sowie mit dem 2,18 Meter langen Daniel Mayr der größte Spieler der Liga. „Das wird eine Herausforderung für unsere Mannschaft“, sagt Elzie.

Allerdings habe Schwelm wie viele andere Startschwierigkeiten, von vier Spielen wurden zwei verloren, wenn auch unglücklich. Vergangenes Wochenende gab es ein 78:79 gegen Köln in eigener Halle, weil der Gegner in der letzten Sekunde drei Freiwürfe bekam und alle traf. Die Eagles dagegen holten mit dem 97:85 gegen Münster die ersten Punkte. Das klare Ziel: „Mit einem Sieg wollen wir wieder ein bisschen in die Spur kommen“, sagt Elzie.

Dafür müsse die Mannschaft (Foto: Yasin Kolo) ihr eigenes Spiel durchsetzen und so gut treffen wie gegen Münster: Die Quote sei deutlich besser gewesen als in den drei Partien zuvor. Auch mit der Trainingswoche war der Coach zufrieden inklusive der neu installierten Laufeinheit am Montag: Da gehe es nicht nur um Kondition, sondern auch um einen freien Kopf und Zusammenhalt im Team.

Die Atmosphäre in der Halle wird gegen Schwelm sein wie gegen Münster: „Ganz komisch. Wir brauchen unsere Fans“, sagt Elzie. Es fehle das gute Gefühl, vor den eigenen Zuschauern in voller Halle zu spielen. Aber damit habe auch jede andere Mannschaft in der Liga zu kämpfen – „trotzdem müssen wir unsere Leistung bringen“.

Weitere Infos zum Spiel und zum Gegner gibt es hier.

Foto: Niki Kürth