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Der erste Playoff-Sieg!!

Ein großer Basketballabend am Lehmwohld und ein historisches Ergebnis: Die Itzehoe Eagles haben zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ein Playoff-Spiel gewonnen. In der BARMER 2. Basketball Bundesliga zeigten sie drei Viertel lang gegen die Depant Gießen 46ers Rackelos eine Glanzleistung und siegten 79:72 (23:16, 24:20, 20:13, 12:23). Damit verdienten sie sich ein entscheidendes drittes Spiel im Playoff-Achtelfinale: Es steigt kommenden Freitag um 20 Uhr in Gießen.

Mit 100:76 hatten die Eagles die erste Partie bei stark aufspielenden Gießenern verloren, ein enttäuschendes Ergebnis nach durchaus anständiger Leistung. Umso bemerkenswerter, wie die Itzehoer am Sonnabendabend am Gelorevoice-Spieltag zurückschlugen: Von Beginn an waren die Gastgeber, lautstark angetrieben von ihren Fans, voll im Spiel. Das musste auch sein, denn die Rackelos brauchten ebenfalls keine Anlaufphase.

Fünf Dreier im ersten Viertel

So ging es temporeich los, und niemand konnte damit rechnen, dass das 5:4 die letzte Führung für Gießen in diesem Spiel sein sollte. Doch die Eagles drehten den Spieß gegenüber dem ersten Spiel um und trafen durch Flavio Stückemann (3) und Milen Zahariev vier Dreier im ersten Viertel, mit der Schlusssirene legte Thorben Haake noch den fünften erfolgreichen Distanzwurf nach. Die Gäste dagegen waren längst nicht so sicher im Spiel und im Abschluss wie in der ersten Begegnung, ein Verdienst der leidenschaftlichen Eagles-Verteidigung: „Sie haben es verstanden, uns von Anfang aus unserem Rhythmus zu bringen“, stellte Gästecoach Rolf Scholz treffend fest. Gegen das physische Spiel der Itzehoer machte sein Team viele Fehler und kam oft nur zu schwierigen Abschlüssen.

Starke Defense

Mit einem krachenden Dunk durch Kevin Mickle eröffneten die Eagles das zweite Viertel, der Amerikaner und Haake legten noch Dreier nach, schon war der Vorsprung zweistellig. Das erste Problem für die Gastgeber tauchte auf, als Stefan Schmidt mit seinem dritten Foul auf die Bank musste, das nächste war die Zonenverteidigung der Gießener. Nach einigen Ballverlusten stand es plötzlich nur noch 35:32. Doch der in der ersten Hälfte mit 19 Punkten überragende Stückemann brachte sein Team mit zwei Dreiern wieder auf Kurs, die Defensive packte wieder zu – so stand es zur Halbzeit 47:36.

Im dritten Viertel machten die Gastgeber nahtlos weiter, sie wurden sogar noch besser. Bis auf 20 Punkte wuchs der Vorsprung an, selbst eine fast dreiminütige Punktedürre schadete nicht, weil die Verteidigung weiterhin bestens arbeitete. 67:49 vor dem letzten Viertel, das sah sehr beruhigend aus. Auch im letzten Abschnitt hatte die hohe Führung lange Bestand, nach einigen Wechseln riss der Faden allerdings in der Schlussphase. Vom 76:58 kamen die Rackelos bis auf 76:71 heran, noch 19 Sekunden zu spielen. Von der Freiwurflinie machten Milen Zahariev und Thorben Haake den Sieg perfekt.

"Eine tolle Teamleistung"

„Eine tolle Teamleistung“, freute sich Eagles-Coach Patrick Elzie. Stückemann und Schmidt seien als Führungsspieler vorangegangen, doch jeder habe seinen Anteil am Erfolg gehabt: „So etwas braucht man, wenn man gegen so eine starke Mannschaft gewinnen will.“ In Gießen warte jetzt eine sehr schwierige Aufgabe, natürlich seien die Eagles Außenseiter, so Elzie. Aber: „Wir fahren mit sehr viel Selbstvertrauen dorthin.“

Eagles: Flavio Stückemann (24, 6 Dreier), Milen Zahariev (16, 1 Dreier, 6 Rebounds, 4 Ballgewinne), Kevin Mickle (11, 1 Dreier), Erik Nyberg (9), Stefan Schmidt (8, 8 Rebounds), Thorben Haake (7, 2 Dreier), Justinas Zirlys (4), Lars Kröger, Fabio Galiano, Tim Lang, Lucas Wilke, Joachim Feimann.

 

Alle in Weiß gegen Gießen

Zwei Mal standen die Itzehoe Eagles bis zu dieser Saison in den Playoffs der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Zwei Mal war in der ersten Runde nach zwei Niederlagen Schluss. Das soll im dritten Versuch nicht passieren: Sonnabend erwarten die Eagles die Depant Gießen 46ers Rackelos zur zweiten Partie des Achtelfinales. Beginn ist am Gelorevoice-Spieltag um 19.30 Uhr im Sportzentrum am Lehmwohld, und das Bild auf den Rängen soll zur Bedeutung des Spiels passen: Der Fanclub Eagles Crew hat das Motto "Alle in Weiß" ausgerufen, die Zuschauer werden gebeten, mit weißer Oberbekleidung zu kommen.

"Wir wollen den ersten Playoff-Sieg in der Vereinsgeschichte", sagt Eagles-Coach Patrick Elzie. Der ist auch nötig, denn sonst ist die Saison für die Itzehoer beendet. Nach dem 100:76 am vergangenen Sonntag führt Gießen mit 1:0, der zweite Sieg wäre gleichbedeutend mit dem Einzug ins Viertelfinale. Das wollen die Eagles verhindern: "Erst einmal müssen wir die Serie verlängern", sagt Elzie. Dann stünde erneut eine Reise nach Hessen an zur entscheidenden dritten Partie - und dort könne alles passieren.

Das Hinspiel ging deutlich aus, "aber so schlecht haben wir in Gießen nicht gespielt", findet der Coach. Zu Beginn funktionierte die Verteidigung noch, die Gäste hatten gute Chancen, ließen sie aber liegen. "Ohne unsere Leistungsträger ist es gegen diesen Gegner schwierig, wir hatten zu viele Ausfälle." Das galt vor allem für Kevin Mickle, der überhaupt nicht ins Spiel fand. "Er sucht selbst keine Ausreden für seine Leistung, das tue ich als Coach für ihn", so Elzie. Der Amerikaner plage sich mit muskulären Problemen und konnte in dieser Woche kaum trainieren. Allerdings könne er sich nicht vorstellen, dass Mickle auf dieses Spiel verzichte, sagt sein Coach. Schlechter sieht es da schon bei Tim Lang aus, der an Leistenproblemen leidet.

100 eingefangene Punkte in Gießen waren heftig, doch grundsätzlich war Elzie mit der Verteidigung zufrieden. Teils habe es Fehler gegeben, aber: "Wenn eine Mannschaft 30 Dreier wirft, kannst du die nicht alle gut verteidigen." 17 Distanzwürfe der Gießener saßen, "die Trefferquote war einfach sensationell", sagt der Eagles-Coach. "Wir werden sehen, ob die das nochmal machen können in unserer Halle."

Die Mannschaft werde jedenfalls alles geben, um das zu verhindern, das Team sei heiß auf die Partie. Natürlich sei die Aufgabe schwierig gegen die Rackelos, die neun Spiele nacheinander gewonnen haben. Aber Elzie ist sicher: "Wir haben auf jeden Fall eine Chance mit unseren Fans im Rücken."

In der Pause hat einer von ihnen die Chance auf plötzlichen Reichtum beim 500-Euro-Wurf von der Mittellinie, präsentiert von der Volksbank Raiffeisenbank. Tickets gibt es im Vorverkauf in der Central-Apotheke im Oelmühlengang, im Reformhaus Schulze in der oberen Feldschmiede und auf www.ticketflair.de. Die Eagles weisen darauf hin, dass die Dauerkarten für die reguläre Saison nicht mehr gelten, ausgenommen die Sponsoren-Dauerkarten. Einlass ab 18 Uhr.

 

"Noch härter arbeiten"

Milen Zahariev begann im Alter von acht Jahren mit dem Basketball spielen in seiner Heimat Bulgarien. In der Saisonpause arbeitete er an seiner Fitness, vor den Spielen trinkt er gern Kaffee und hört Musik. Hinterher telefoniert er viel mit der Familie und trifft sich mit seinen Mitspielern. Der 26-Jährige interessiert sich neben Basketball für Fußball und verbringt seine Urlaube am liebsten in Griechenland. Der Shooting Guard strebt immer an, in seiner Liga auch Champion zu werden. Mit ihm sprach Michael Bansemer

Milen, die 100:76 Niederlage war doch recht deutlich im ersten Playoff-Spiel in Gießen. Ihr hattet euch viel vorgenommen. Wie groß ist die Enttäuschung?

Die Enttäuschung ist nicht allzu groß, denn man erkennt sofort, was in diesem Spiel den Unterschied ausmachte, und das waren die Drei-Punkte-Würfe. Es ist sehr schwer, ein Team zu schlagen bei einer Quote von 55 Prozent jenseits der Linie. Wir sind immer noch hochmotiviert für das Rückspiel, und wenn wir das gewinnen, kann in einem dritten Spiel alles passieren.

Der Weg in die Playoffs führte in den letzten Wochen über eine gute Defense. Was hat in Gießen in der Verteidigung nicht funktioniert?

Wir haben uns zu Beginn des Spiels eigentlich in der Verteidigung sehr gut bewegt und kaum einfache Punkte zugelassen. Im zweiten Viertel hat Gießen es dann von außen probiert und wirklich gut getroffen. Einige Dreier fielen auch gegen gute Verteidigung, da muss man auch akzeptieren, dass sie an diesem Tag sehr gut waren.

Was muss sich im Rückspiel ändern, um ein drittes Spiel zu erreichen?

Wir müssen in der Verteidigung noch härter arbeiten und es Gießen schwerer machen zu punkten. Wenn wir dann noch mehr unser Spiel spielen und uns nicht zu sehr beeinflussen lassen, was der Gegner macht, dann haben wir durchaus gute Chancen, das Spiel für uns zu entscheiden.

Du bist erst während der laufenden Saison zu den Eagles gestoßen. Wie schnell konntest du dich ins Team integrieren?

Die ersten zwei Wochen waren schon sehr hart für mich. Bis ich alle Spielsysteme in meinem Kopf hatte, verging schon ungefähr ein Monat. Danach wurde es besser, und meine Teamkollegen halfen mir dabei. Das Verständnis wurde immer besser, dabei spielte natürlich auch Coach Pat eine große Rolle. Er gab mir die nötige Rückendeckung und den Halt, den man in so einer Situation braucht, um sich möglichst schnell ins Team zu integrieren. Das hat auf jeden Fall gut funktioniert.

War es für dich der richtige Schritt, in die ProB zu wechseln?

Auf jeden Fall war es der richtige Schritt für mich, denn ich möchte als Basketballer immer auf das nächsthöhere Level kommen. Ich kam nach Deutschland und spielte ja zunächst in der 1. Regionalliga, dann kam die Chance, in der ProB zu spielen, die habe ich natürlich genutzt und bin sehr dankbar, dass ich sie bekommen habe. Damit komme ich meinem Ziel wieder ein Schritt näher.  

Nach anfänglichen Problemen hast du mittlerweile gute Statistiken erreicht, punktest genauso gut wie in der Regionalliga. Wie groß ist der Leistungsunterschied der beiden Ligen?

Wie schon gesagt, fühle ich mich mittlerweile sehr wohl im Team und auch in der Liga. Die Unterschiede liegen natürlich in der Qualität und in der Professionalität. In der ProB ist alles schon sehr gut strukturiert und organisiert. Der Basketball an sich ist physischer und schneller. Man trainiert auch nicht dreimal in der Woche, sondern zweimal täglich. Das macht dann schon eine Menge aus, was die eigene Weiterentwicklung angeht.

Die Saison nähert sich dem Ende. Wie sehen deine weiteren Pläne aus?

Für die nächste Saison habe ich noch keine Pläne. Im Moment konzentriere ich mich darauf, die Saison bestmöglich zu beenden. Danach mache ich mir dann Gedanken über die nächste Spielzeit. Man wird dann sehen, was kommt. Bis dahin fahre ich erstmal in die Heimat, um dort mein Studium zum Basketballlehrer fortzusetzen.

Am Samstag findet in der Lehmwohldhalle das Rückspiel statt. Wird es ein komplett anderes Spiel werden?

Auf jeden Fall wird es ein komplett anderes Spiel sein. Ein großer Unterschied wird sein, dass wir vor unserem eigenen Publikum spielen. Das wird uns eine große Hilfe sein. Ich finde, wir sind ein sehr gutes Team und haben die große Chance, vor unseren Fans ein besseres Spiel zu zeigen als noch vor ein paar Tagen in Gießen. Ich bin auch sehr zuversichtlich, dieses Spiel zu gewinnen, und dann ist alles möglich.

Noch ein Wort zu Fans!

Meine wichtigste Botschaft an die Fans ist, dass sie in die Halle kommen mögen, um uns zu unterstützen. In meiner Regionalligazeit waren die Fans oft sehr zurückhaltend und ruhig, wie in einer Oper. Das ist in Itzehoe ganz anders und als Spieler ein tolles Gefühl, vor so einer lauten Kulisse zu spielen, die dich - egal, wie es steht - nach vorne puscht. Die Eagles haben auf jeden Fall die besten Fans, vor denen ich bis jetzt gespielt habe.

                          Vielen Dank, Milen, und viel Erfolg am Samstag!

Let's fly, Eagles!!

 

 

 

 

 

Keine Chance in Gießen

Mit großen Hoffnungen fuhren die Itzehoe Eagles zum ersten Spiel im Playoff-Achtelfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Mit großer Enttäuschung fuhren sie wieder nach Hause: Der Südzweite Depant Gießen 46ers Rackelos ließ den Itzehoern keine Chance beim 100:76 (23:16, 28:23, 23:13, 26:24).

Die Defensive – in den vergangenen Wochen war sie das Prunkstück im Spiel der Eagles. Nicht so in diesem Spiel, und es begann schon in den ersten zehn Minuten. Insbesondere den gegnerischen Führungsspieler Johannes Lischka konnten sie nicht stoppen, der zwölf Punkte erzielte. Vorne hatten sie genügend Chancen, vergaben aber einige, vor allem Kevin Mickle erwischte einen rabenschwarzen Tag. Dafür setzte sich Stefan Schmidt immer wieder unter dem Korb durch.

Die Schlussphase des Viertels gehörte aber den Gastgebern, dasselbe galt für die ersten gut 60 Sekunden im zweiten Abschnitt. Nach zwei Dreiern brauchte Eagles-Coach Patrick Elzie die Auszeit, es stand 29:18 für Gießen. Doch es half nichts, die Rackelos trafen weiter hervorragend aus der Distanz, mal trotz guter Verteidigung, mal offen. In Korbnähe verhinderten die Eagles meist im ersten Versuch die Punkte, doch im Nachfassen saß der Ball dann doch. So spielten die Itzehoer eigentlich gut mit, fielen aber bis auf 27:45 zurück (16. Minute). Dann legte die Verteidigung zu, Schmidt blockte Lischka, Erik Nyberg traf im folgenden Angriff seinen zweiten Dreier zum 51:37 eine Minute vor der Halbzeit. Jetzt brauchten die Gastgeber die Auszeit, doch mit erneut guter Verteidigung verkürzten die Itzehoer noch einmal. So führte Gießen zur Halbzeit 51:39 und hatte das vor allem seiner Dreierquote zu verdanken: Acht von zehn Versuchen im zweiten Viertel saßen, so erzielten die Rackelos 24 ihrer 28 Punkte.

Vor Beginn der zweiten Hälfte schwor Flavio Stückemann das Team noch einmal ein – und jetzt stand eine andere Verteidigung auf dem Feld. Mehr als zwei Minuten lang ließen die Eagles keinen Punkt zu, machten allerdings nach Fehlern in der Offensive auch selbst keinen. Dieses Problem schleppten sie durch die folgenden Minuten, bis zur Mitte des Abschnitts gelangen nur zwei Zähler, während Gießen wieder in die Spur fand. Nach dummem Ballverlust wuchs der Rückstand auf 21 Punkte (62:41, 26. Minute). Der Rest des Viertels verlief ausgeglichen, die Eagles erzielten zwar schöne Körbe, doch bei den Gastgebern kehrten die erfolgreichen Dreier zurück. Beim 74:52 vor dem letzten Abschnitt war die Partie entschieden.

Dennoch versuchten es die Eagles. Thorben Haake eröffnete das Viertel mit einem Dreier, Lars Kröger zeigte starke Aktionen. Doch für eine wirkliche Aufholjagd war der Rückstand zu groß – und der Gegner an diesem Tag zu stark. Elzie nutzte die Gelegenheit und ließ noch die Ersatzspieler zum Zuge kommen.

Sein Fazit fiel einfach aus: „Gießen war einfach sehr gut und hat unglaublich geworfen, da muss man den Hut ziehen.“ 17 Dreier bei einer Quote von 55 Prozent, insgesamt 53 Prozent aus dem Feld, da konnten die Gäste nicht ansatzweise mithalten. Zumal in seinem Team bis auf Schmidt die Leistungsträger nicht den allerbesten Tag gehabt hätten, so Elzie. Und ein Totalausfall wie Mickle, das passiere eben. Doch verloren ist nichts: Eine Playoff-Runde sei kein Sprint, sondern ein Dauerlauf, sagte der Eagles-Coach. „Wir haben immer noch zwei Chancen.“ Kommenden Sonnabend um 19.30 Uhr laufen die Rackelos am Lehmwohld auf, bei einem Itzehoer Sieg steigt die entscheidende dritte Partie in Gießen.

Tickets gibt es im Büro Jens Köhler (Itzehoer Versicherungen) in der Alten Landstraße 36, in der Central-Apotheke im Oelmühlengang, im Reformhaus Schulze in der oberen Feldschmiede und auf www.ticketflair.de.

Eagles: Milen Zahariev (14), Stefan Schmidt (13, 7 Rebounds), Erik Nyberg (12, 2 Dreier), Lars Kröger (9), Flavio Stückemann (8, 1 Dreier), Tim Lang (6), Thorben Haake (5, 1 Dreier), Justinas Zirlys (4), Kevin Mickle (3), Fabio Galiano (2), Lucas Wilke, Joachim Feimann.

 

 

 

Auf nach Gießen

Das große Spiel gegen Dresden haben sie gewonnen – jetzt wartet auf die Itzehoe Eagles ein noch größeres Spiel. Die Playoffs in der BARMER 2. Basketball Bundesliga stehen an: Sonntag um 18 Uhr beginnt die erste Partie bei den Depant Gießen 46ers Rackelos.

Ziel erreicht und jetzt sehen, was noch geht? Davon will Eagles-Coach Patrick Elzie nichts wissen. „Unser Maximalziel waren nicht die Playoffs, das war das Minimalziel.“ Mit Platz sieben in der regulären Saison wurde es erreicht, deshalb geht es nun gegen den Süd-Zweiten Gießen. Alles fange bei Null an, sagt Elzie. „Das ist das Schönste an den Playoffs.“ Jede Mannschaft habe ihre Chance, es komme auf die Tagesform an und darauf, auf den Punkt die Leistung zu liefern. „In den letzten Wochen haben wir gezeigt, dass wir das können.“ Die Eagles reisen bereits am Sonnabend an für die bestmögliche Vorbereitung.

Die wird es auch brauchen, denn Gießen habe eine sehr starke Mannschaft und sei zu Recht auf dem zweiten Platz hinter den herausragenden Leverkusenern gelandet, sagt Elzie. Als Unterbau des Erstligisten Gießen 46ers verfügten die Rackelos über junge und starke deutsche Spieler sowie gute ausländische Akteure, sie seien groß und athletisch, offensivstark und beim Punkten sehr ausgeglichen. Die vergangenen acht Partien haben die Gießener gewonnen und zu Hause nur zwei Mal verloren. Für die Eagles komme es darauf an, mit Selbstvertrauen aufzutreten. Denn: „Auch diese Mannschaft ist schlagbar“, sagt Elzie, der vor einer Reise in die eigene Vergangenheit steht: In Gießen begann er vor gut 30 Jahren seine Profikarriere in Deutschland und wohnte dort insgesamt 16 Jahre lang.

Nostalgie interessiert den Eagles-Coach allerdings wenig, es geht immerhin um Historisches: den ersten Sieg der Itzehoer in einem Playoff-Spiel bei der dritten Teilnahme. „Wir werden alles geben, um das zu realisieren“, sagt Elzie. Nach einem Sieg hätten die Eagles die Chance, mit einem Heimerfolg am Sonnabend darauf in die nächste Runde einzuziehen. Denn wer zuerst zwei Siege hat, ist im Viertelfinale.

 

69:64! Playoffs!

Riesenjubel am Lehmwohld: Die Itzehoe Eagles haben es geschafft! Mit einem hart umkämpften 69:64-Sieg gegen die Dresden Titans haben sie die Playoffs der BARMER 2. Basketball Bundesliga erreicht. Viertelergebnisse: 21:18, 14:9, 17:16, 17:21).

Für beide Teams war es ein Alles-oder-nichts-Spiel, Playoffs für den Sieger, Playdowns für den Verlierer. Ein Schönheitspreis war nicht zu gewinnen – das hatte allerdings den Eagles keiner gesagt. Sie begannen hervorragend, machten die Wege zum eigenen Korb dicht und brillierten im Angriff. 13:2 stand es nach vier Minuten, weil die ersten Dreier von Milen Zahariev, Kevin Mickle und Flavio Stückemann allesamt saßen. „Das war nicht unser Plan“, sagte Gästecoach Markus Röwenstrunk hinterher. Er hatte die Räume unter dem Korb eng machen wollen und auf Fehlwürfe der Gastgeber von außen gesetzt. Als die Titans nach einer Auszeit in der Verteidigung zulegten, lief es deutlich zäher für die Itzehoer. Aber sie blieben in Führung, letztlich war es ein Start-Ziel-Sieg.

Schnelle Hände in der Defense

Im zweiten Viertel spielten die Eagles eine Zonenverteidigung und stürzten ihren Gegner damit in große Probleme. Dresden kam selten zu guten Abschlüssen und traf noch seltener, nur neun magere Punkte gelangen den Titans in diesen zehn Minuten. Das lag auch an vielen Ballverlusten, allein 14 in der ersten Hälfte. Vor allem Thorben Haake war immer wieder mit schnellen Händen zur Stelle. 35:27 führten die Eagles zur Halbzeit – es hätte mehr sein können. Fast 50 Prozent ihrer Dreier hatten sie getroffen, aber eben auch nur knapp 30 Prozent aus dem Zwei-Punkt-Bereich.

„Wir hatten es immer im Griff“, kommentierte Eagles-Coach Patrick Elzie. Aber es gelang einfach nicht, eine wirklich komfortable Führung herauszuspielen. Mehrfach erreichte sie im dritten Viertel den zweistelligen Bereich, zum Beispiel in der 28. Minute, als Haake eine alte Basketballer-Regel beherzigte: Wenn du nicht weißt, wohin mit dem Ball, schmeiß ihn in den Korb. Niemand bot sich an, also drückte er ab: Dreier, 50:40. Vor dem letzten Viertel stand es 52:43.

Spannung zum Schluss

Wieder verteidigten die Eagles gut, nutzten aber ihre Chancen nicht – bis der gute Fabio Galiano einen höchst willkommenen Dreier traf. Beim 63:50 knapp fünf Minuten vor dem Ende sah es sehr gut aus, doch Dresden bäumte sich noch einmal auf. „Es war zu erwarten, dass beide Mannschaften um alles kämpfen“, so Elzie. Bis auf 63:58 kamen die Gäste heran, aber für die Wende gelang ihnen offensiv nicht genug, zwei Dreier in den letzten 20 Sekunden kamen zu spät. Sein Team sei cool geblieben, sagte der Eagles-Coach, nachdem Stückemann, Zahariev und schließlich Mickle den Sieg von der Freiwurflinie gesichert hatten. Dann ging die Party in der Halle los.

„Ich bin überglücklich, dass wir unser Ziel erreicht haben“, sagte Elzie und hatte wieder einmal den Fans auf den vollen Rängen für lautstarke Unterstützung an diesem Wankendorfer-Spieltag zu danken. Das Ziel vor der Saison lautete Playoff-Qualifikation, als Siebter der Nordgruppe ziehen die Eagles in die Meisterschaftsrunde ein. Der Gegner ist der Zweite aus dem Süden, die Depant Gießen 46ers Rackelos. Diese haben am kommenden Sonntag um 18 Uhr zunächst Heimrecht, am Sonnabend darauf wird am Lehmwohld gespielt. Ein mögliches drittes Spiel findet wieder in Gießen statt.

Eagles: Milen Zahariev (21, 3 Dreier), Kevin Mickle (15, 1 Dreier), Thorben Haake (8, 2 Dreier, 6 Ballgewinne), Flavio Stückemann (8, 1 Dreier, 4 Assists), Stefan Schmidt (7, 7 Rebounds), Fabio Galiano (5, 1 Dreier), Lars Kröger (3), Justinas Zirlys (2), Erik Nyberg (4 Assists), Tim Lang, Joachim Feimann, Lucas Wilke.

 

 

Endspiel um die Playoffs

Endspiel. Ein einzelnes Wort beschreibt das letzte Heimspiel der Itzehoe Eagles in der regulären Saison der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Die Voraussetzungen vor der Partie gegen die Dresden Titans sind einfach: Mit einem Sieg sind die Eagles in den Playoffs. Bei einer Niederlage nicht – und für die Gäste ist die Ausgangslage ebenso. Kein Wunder, dass Eagles-Coach Patrick Elzie sagt: „Wir brauchen alle unsere Fans in der Halle!“ Die Partie am Wankendorfer-Spieltag beginnt Sonnabend um 19.30 Uhr im Sportzentrum am Lehmwohld.

Seit Wochen lief die Saison auf diesen finalen Showdown zu, auch wenn es genügend Gelegenheiten gab, ihn zu vermeiden. Doch wichtige Partien gingen für die Eagles teils unglücklich verloren, zuletzt am vergangenen Sonntag das Derby beim SC Rist Wedel, das fast schon gewonnen war, dann doch in der Verlängerung landete und mit einer Niederlage endete. „Wir haben einfach nicht gut genug getroffen“, bedauert Elzie.

Revanche für das Hinspiel

Eines der vielen knappen Spiele in dieser Saison, zu denen auch das Hinspiel in Dresden zählte: In der Schlussminute führten die Itzehoer noch, kassierten den Ausgleich, vergaben ihren Angriff und mussten in letzter Sekunde die entscheidenden Punkte der Titans zum 85:83 hinnehmen. Deshalb wären die Dresdener bei einem Erfolg am Lehmwohld wegen des gewonnenen direkten Vergleichs in jedem Fall an den Eagles vorbei, die noch zwei Punkte vor ihnen rangieren.

Dazu soll es nicht kommen. Elzie musste nicht viel reden: „Jedem im Team ist klar, worum es geht.“ Es heißt „Do or die“ – die martialische Bezeichnung der Amerikaner für ein Alles-oder-nichts-Spiel. Dabei macht sich der Coach keine Sorgen, dass der Druck seine Spieler lähmen könnte, er zitiert lieber Kapitän Stefan Schmidt, der im Interview gesagt hatte: „Genau für solche Momente lebt man als Sportler.“ Dasselbe wird bei den Gegnern gesagt worden sein: „Das Spiel ist für die genau so wichtig wie für uns.“

Endlich wieder Platz am Catering

Deshalb reisen die Dresdener bereits am Vortag an und trainieren am Spieltag noch am Lehmwohld. Die Titans hätten eine gute Mannschaft und eine der besten Verteidigungen der Liga, betont Elzie. Aber große Warnungen sind angesichts der Bedeutung der Partie nicht nötig: „Wir haben uns leider selbst in diese Situation gebracht, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass die Mannschaft gut vorbereitet ins Spiel geht.“ Und dann spiele die Tagesform eine große Rolle.

 

Wenn in der Halbzeitpause die Basketbälle ruhen, stehen andere Spitzensportler im Mittelpunkt: Geehrt werden die Steinburger Sportler des Jahres. Wie immer im Rahmenprogramm dabei sind die Showtänzerinnen der Eagles Fighters. Und zur großen Freude des ehrenamtlichen Catering-Teams steht im Tribünenbereich wieder deutlich mehr Platz zur Verfügung: Die Bretterwand vor den neuen Fenstern ist abgebaut worden.

Tickets gibt es im Büro Jens Köhler (Itzehoer Versicherungen) in der Alten Landstraße 36 (nur Freitag), in der Central-Apotheke im Oelmühlengang, im Reformhaus Schulze in der oberen Feldschmiede und auf www.ticketflair.de. Einlass ab 18 Uhr.