Kaimyn Pruitt kommt aus Los Angeles und spielte schon in der Kindheit viel Basketball. In der High School rieten Freunde ihm, weiter hart zu trainieren, um professioneller Basketballer zu werden. Dort absolvierte der 27-Jährige in einem Finalspiel sein bestes Spiel, in dem er fast ein Triple Double erzielte. Das Idol des emotionalen Leaders des Teams, wie er von sich selbst sagt, ist LA Lakers-Star Kobe Bryant, da auch er immer hart an sich gearbeitet hat. Geheimnisse gibt es über ihn nicht zu berichten. Für ihn ist sein größter Erfolg, den Schritt nach Europa gemacht zu haben. Er möchte als großer Basketballer den Leuten in Erinnerung bleiben und liebt die Fans in Itzehoe.
Was war das für ein Auftritt von euch in Essen?
Es war ein wirklich großartiges Spiel. Wir waren in der Situation, das Spiel gewinnen zu müssen, standen ja auf dem siebten Platz und Essen direkt hinter uns auf Platz acht. Von daher mussten wir dieses Spiel gewinnen und wollten es auch mit aller Macht.
Was waren die Unterschiede im Vergleich zu den Spielen gegen Schalke und Bochum?
Ich denke, der größte Unterschied war unser Zusammenhalt als Team. Jeder Einzelne hat eine großartige Leistung abgeliefert und somit seinen Teil zum Sieg beigetragen. Wir hatten fünf Spieler, die zweistellig gepunktet haben mit zehn Punkten oder mehr, und das war der große Unterschied. Wenn unser Teamwork weiter so gut funktioniert, wie unter anderem auch in Bernau, sind wir eines der besten Teams in der ProB.
Die direkten Vergleiche gegen Wedel und Essen habt ihr für euch entschieden. Könnt ihr jetzt entspannter in die nächsten Spiele gehen?
Nein, wir haben noch fünf Spiele, und es ist gerade jetzt wichtig für eine gute Ausgangsposition in den Play-Offs, möglichst viele Spiele zu gewinnen, um vielleicht noch auf den fünften Platz, besser noch auf Platz vier zu gelangen. Dann hätten wir Heimvorteil. Außerdem wollen wir unser Selbstvertrauen noch mehr stärken.
Kannst du dich erinnern, jemals in einem Spiel sechs von sechs Dreiern getroffen zu haben?
Ja, ich glaube am Anfang in der High School mal 7 von 7 getroffen zu haben. Während des Spiels bekommt man es meistens gar nicht mit. Man nimmt so viele Würfe und realisiert es gar nicht, bis es einem nach dem Spiel mitgeteilt wird.
Du bist schon wieder einer der besten Rebounder der Liga. Deine Statistikwerte sind ähnlich wie letzte Saison, bis auf die Drei-Punkte-Würfe. Die hast du von 30 Prozent auf über 40 Prozent verbessert. Hast du das besonders trainiert?
Ja, auf jeden Fall. Das war wirklich großartig letzten Sommer. Mein Freund Cameron und ich hatten eine Mitgliedschaft erworben, bei der man in L.A. die Möglichkeit hat, Sporthallen zu benutzen und zwar 24 Stunden am Tag. Da hatte ich dann die verrückte Idee, schon morgens um 5 Uhr aufzustehen, um in die Halle zu gehen. Cameron unterstütze mich dabei und so warfen wir so viele Distanzwürfe am Tag, dass wir auf über 200 Treffer kamen. Am Anfang der Saison kam ich dann nicht mehr dazu. Aber als er mich jetzt besuchte und wir wieder zusammen trainierten, fühlte es sich gleich wieder gut an. Ich werde nicht jedes Spiel 6 von 6 machen können (lacht), aber eine gute Quote für den restlichen Verlauf der Saison ist durchaus möglich.
Du bist nach deiner starken Leistung im Spiel gegen Bernau zum Spieler der Woche vom Magazin Ballside gewählt worden. Wie viel bedeutet dir das?
Das heißt, dass wir in Itzehoe super Fans haben, die für mich gestimmt haben. Da ich leider kein Deutsch kann, bekomme ich sowas immer kaum mit. Ich weiß nur, dass die Fans sehr viel für die Eagles in den sozialen Medien tun. Ob auf Facebook oder auf Instagram, sie unterstützen mich und uns auf vielerlei Art und Weise. Wie auch in Essen, wo sie bei nicht gerade idealem Wetter die 400 Kilometer hinfahren, um dabei zu sein und ihren Teil somit dazu beitragen.
Was waren die Gründe für dich, erneut nach Itzehoe zu kommen?
Ich habe viel Vertrauen in Coach Pat. Er glaubt an uns, dass wir Spiele gewinnen und in die Play-Offs kommen. Der Beigeschmack der Play-Downs in der letzten Saison war sehr bitter, und ich habe das Gefühl meinen Job hier nicht erledigt zu haben, denn der bedeutet, einfach immer die Play-offs zu erreichen.
Du bist spät zum Team gestoßen. War es daher ein Vorteil, dass du viele Spieler sowie Trainer und Umfeld schon kanntest?
Das war es auf jeden Fall, und ich war froh, spät dazu gekommen zu sein, denn ich kenne das harte Vorbereitungstraining von Coach Pat. Es ist natürlich ein Vorteil, dass ich viele schon kannte, aber es war noch wichtiger, dass die Coaches und die Spieler wussten, was ich kann, obwohl ich meine Spielweise ein wenig geändert habe. Nick als Kapitän hatte mich auch kontaktiert, damit ich vielleicht zurückkomme, und das war auch sehr wichtig für mich.
Am Wochenende kommt Rostock nach Itzehoe. Bis kurz vor Schluss hattet ihr sie im Hinspiel gut im Griff. Am Ende gab es eine Niederlage mit 19 Punkten. Da gilt es noch was gutzumachen, oder?
Aber ganz sicher wollen und werden wir Rostock schlagen. Für unsere Fans wäre es zum Ende der Saison großartig, gerade die Heimspiele zu gewinnen.
Ein Wort an die Fans!
Nur ein Wort? Ich hätte so viele Worte (lacht). Ich schätze und liebe sie. Ich genieße es, vor ihnen zu spielen. Nach dem Spiel gegen Essen bekam ich viele Nachrichten auf Facebook, auch auf Englisch, und das macht mich glücklich, wenn ich sehe, welche Unterstützung man hier von den Fans bekommt.
Vielen Dank, Kaimyn, und viel Erfolg nächstes Wochenende!
Let’s fly, Eagles!!
Interview: Michael Bansemer
Saisonstatistik Kaimyn Pruitt 2016/17
Position Small Forward
Spiele 27
Einsatzzeit 30 Min
2 Pkt 116/224 51,8%
3 Pkt 15/53 28,3 %
FT 77/105 73,3 %
Pkt gesamt 354
Assists 81
Rebounds 288
Fouls 95
Blocks 25
Steals 71
Turnovers 75