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Die Herzöge kommen

Der Sieg in Bernau – ein großartiges Erlebnis für die Itzehoe Eagles. Aber es ist Geschichte, Coach Pat Elzie blickt längst voraus: „Für uns zählt jedes Spiel.“ Denn die Tabellensituation in der 2. Basketball-Bundesliga ProB ist eng, es verspricht ein sehr spannendes Rennen um die Playoff-Plätze zu werden. Der nächste direkte Konkurrent wartet bereits auf die Eagles: Sonntag um 17 Uhr treffen sie im letzten Spiel des Jahres im heimischen Sportzentrum am Lehmwohld auf die Herzöge Wolfenbüttel.

Das ist im Moment das heißeste Team der Liga“, sagt Elzie. Mit sechs Siegen in Folge haben sich die Niedersachsen bis auf den vierten Rang nach vorne gespielt. Die Eagles sind trotz des Sieges beim Dritten in Bernau weiterhin Neunter, der achte Platz muss mindestens erreicht werden für die Playoff-Qualifikation. Ein Erfolg gegen die Herzöge eröffnet den Eagles zumindest die Chance, Weihnachten auf einem Playoff-Rang zu verbringen.

Aber die Hürde ist hoch. Wolfenbüttel, Kooperationspartner des Bundesligisten aus Braunschweig, verfügt über sehr starke junge Spieler, die vom amerikanischen Aufbauspieler Demetrius Ward angeführt werden. In der jüngsten Siegesserie waren unter anderem Oldenburg, die Artland Dragons und zwei Mal die Rostock Seawolves ein „Opfer“ der Herzöge. „Wir müssen dieses Spiel mit der gleichen Einstellung angehen wie die Partie in Bernau“, sagt Elzie. Die Heimspiele müssten gewonnen werden – „und zum Fest wollen wir natürlich unseren Fans auch noch einmal etwas bieten“.

Besinnlich wird dieser dritte Advent also nicht, nur in der Halbzeit geht es ruhiger zu: Lena Kruit ist zu Gast und zeigt ihre Künste am Vertikaltuch. In einer Verlosung gibt es unter anderem Eagles-Freikarten und Freikarten für das Black Island Schwarzlicht-Minigolf zu gewinnen, außerdem einen von den Eagles signierten Ball. Tickets gibt es im Vorverkauf im Büro Jens Köhler (Itzehoer Versicherungen) am Marienburger Platz (nur Freitag), bei Vision in der oberen Feldschmiede, in der Central-Apotheke im Oelmühlengang und online auf www.ticketflair.de. Einlass ab 15.30 Uhr.

"Richtig viel Spaß"

Lars Kröger ist mit 2,11 Metern der Big Man im Team und wuchs in Hamburg-Bergedorf auf, wo er auch das Basketballspielen bei der TSG Bergedorf erlernte. Er durchlief diverse Auswahlmannschaften in Hamburg und ging nach dem Abitur für ein Jahr nach Kanada. Als der ehemalige Eagles-Coach Paul Larysz den heute 26-Jährigen fragte, ob er für die Eagles spielen möchte, wurde ihm klar, dass er auch höherklassig Basketball spielen könnte. Seine Rolle sieht er als defensiver Anker im Team, und seine Idole sind Dirk Nowitzki und Kevin Garnett. Er möchte sich im Beruf und als Spieler weiterentwickeln und ruft die Fans auf, in die Lehmwohldhalle zu kommen, um laut zu sein, damit die Eagles jeden schlagen können.

Lars, mit so einem deutlichen Sieg in Bernau habt ihr selbst nicht gerechnet, oder?

Nein, auf keinen Fall. Das Spiel haben wir als machbar gesehen, man kann in Bernau aber auch verlieren. Schließlich haben die in den letzten drei Jahren nur ein Spiel zu Hause verloren. Wir sind auch nicht in das Spiel gegangen mit dem Gedanken, dass es ein Pflichtsieg ist. Aber dass wir sie am Ende mit 20 Punkten weggehauen haben, war eine schöne Überraschung.


Wann habt ihr das Gefühl gehabt, dass es zum Sieg reichen kann?

Ich glaube, es muss so Mitte des 3. Viertels gewesen sein, als wir so 10 Punkte vorne waren. Da haben wir uns gesagt, jetzt zusammenhalten und weiter. Ende des Viertels hatten wir sie dann im Sack und haben uns dann noch in einen kleinen Rausch gespielt. Wir hatten in der Defense gute Stops, und Josh haut denen zwei Mal mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr einen Dreier rein. Das war dann der Genickbruch. Josh war da eiskalt, und KP war einfach unglaublich. Sie fanden einfach kein Mittel, ihn zu stoppen.


Ging es eigentlich in den Auszeiten am Ende des Spiels schon um den direkten Vergleich, den ihr ja letztendlich auch noch für euch entschieden habt?

Ja, genau, darum ging es. Wir haben dann am Ende die jüngeren Spieler spielen lassen, wie Erik und Scotty. Da ging es uns darum, dann die Freiwürfe reinzumachen, denn wir wussten sie würden foulen, um nochmal zurückzukommen. Mit einem Dreier waren sie ja dann auch dran. Aber Erik hat dann an der Linie die Nerven behalten.


Kommen in so einem Spiel auch nochmal Gedanken an Rostock auf?

Mitte des letzten Viertels schaute ich mal auf den Spielstand und dachte, wir seien nur neun Punkte und nicht 19 vorne. Da kamen schon Gedanken wie: Bitte, bringt das Spiel nach Hause, Jungs! Aber eigentlich war da keine Gefahr, denn das Spiel war ja bereits entschieden im Gegensatz zum Spiel in Rostock, das ja lange Zeit ausgeglichen war.

 

Hast du letzte Woche gegen Wedel eines deiner besten Spiele gemacht?

Punktemäßig auf jeden Fall. Die letzten Spiele lief es auch schon besser, wie in Rostock, wo ich dann endlich auch mal meine Korbleger sicher verwandelte. Das half auf jeden Fall. Wedel war ein tolles Spiel und hat natürlich auch Spaß gemacht.


Mit neun Punkten in Folge hast du das Team im 2. Viertel im Spiel gehalten. Bekommt man so was im Spiel eigentlich mit?

Das ist ein richtiges Glücksgefühl. Man will immer mehr, bekommt dann die Bälle und macht sie rein. Wenn man sich dann in so einen kleinen Rausch spielt, bringt es natürlich auch richtig Spaß. Ich muss aber auch sagen, dass ich von KP und Josh super in Szene gesetzt worden bin.


Wie sehr hilft es euch, dass Daniel wieder fit ist?

Das hilft uns deutlich, denn er bringt einen riesigen Erfahrungsschatz mit und einen Körper, an dem man nicht einfach so vorbeikommt. Ich kenne das ja aus dem Training. Zudem hat er auch in der Offensive unheimliche Qualitäten. Er kann passen, hat Übersicht, stellt richtig gute Blöcke und hat gute Post moves drauf.

Deine Statistiken sind ähnlich wie in der letzten Saison. Wo siehst gerade bei dir als Big Man noch Luft nach oben?

Wenn ich so weitermache wie in den letzten Spielen und die Würfe, die ich bekomme, reinmache, dann bin ich vollkommen zufrieden. Denn in der Defense arbeite ich schon ganz gut für das Team. Ich könnte natürlich ein paar mehr Würfe haben, aber dafür sind eher andere zuständig. Nur wenn die gedoppelt werden, dann muss ich da sein und scoren. Meine Hauptrolle ist aber ganz klar, in der Defense dem Team Energie zu geben.


Am Wochenende kommen die Herzöge aus Wolfenbüttel auf den Lehmwohld. Mit sechs Siegen in Folge sind sie zurzeit das heißeste Team der Liga. Was macht sie so gefährlich?

Die haben einen Mix aus sehr guten, jungen Spielern, darunter einige Jugendnationalspieler, die groß und athletisch sind, aber trotzdem dribbeln und werfen können. Mit Demetrius Ward haben sie zudem einen richtig erfahrenen, starken Point Guard. Die spielen zurzeit frei auf, mit einer gut funktionierenden Acht-Mann-Rotation. Trotzdem liegen sie uns, und ich gehe davon aus, dass wir sie schlagen.


Noch ein Wort an die Fans!

Wie die letzten Jahre auch sind die Fans großartig dabei. Mir macht es immer richtig viel Spaß. Das ist auch der Grund, warum ich diesen Stress auf mich nehme mit dualem Studium und Basketball. Denn vor diesen Fans zu spielen, macht einfach Spaß. Es kommen auch immer neue Leute dazu. Wie bei mir in der Firma, die dann sagen, lasst uns doch mal zu den Eagles gehen. Das ist eine tolle Sache für den Verein und auch für die Stadt Itzehoe.

Vielen Dank, Lars, und viel Erfolg nächstes Wochenende!

Let's fly, Eagles!

 Interview: Michael Bansemer

 

Saisonstatistik Lars Kröger 2016/17

 

Position Center

Spiele 19

Einsatzzeit 17 Min

2 Pkt 42/75 56%

3 Pkt ------ --- %

FT 13/34 38,2 %

Pkt gesamt 97

Assits 15

Rebounds 83

Fouls 49

Blocks 11

Steals 11

Turnover 20

Eagles-Gala in Bernau

Wow! Den Itzehoe Eagles ist in der 2. Basketball-Bundesliga ProB ein Paukenschlag gelungen. Beim heimstarken SSV Lokomotive Bernau gelang nicht nur ein Sieg, es war ein triumphaler Abend für die Eagles: Durch ein 95:75 (27:28, 20:21, 23:6, 25:20) nahmen sie die Punkte mit nach Hause.

Und das von einem Team, das die Eagles im Hinspiel beim 99:80 zerlegt hatte und in der Tabelle als Dritter deutlich besser da steht. Wiedergutmachung war das erste Ziel, noch besser eine Revanche. Und einer hatte sich besonders viel vorgenommen: Kaimyn Pruitt, dem sein Coach Pat Elzie eine „unglaubliche Leistung“ bescheinigte. Die ersten acht Eagles-Punkte erzielte der Amerikaner, kaum mehr als eine Minute war gespielt. Dann kam Bernau besser ins Spiel, der Rest des Viertels lief nach immer demselben Muster: Die Gastgeber legten vor, die Itzehoer konterten. Das taten sie im zweiten Abschnitt noch erfolgreicher und gingen leicht in Führung. 39:33 stand es fünf Minuten vor der Halbzeit nach einem Dreier des ebenfalls bärenstarken Josh Wilcher. Eine Auszeit brachte Bernau wieder auf Kurs, zum Wechsel lag der Tabellendritte mit 49:47 vorn.

Aus dem Hinspiel hatten die Eagles ihre Lehren ziehen wollen: Als sie in eigener Halle Druck ausgeübt hätten, seien sie den Bernauern ins offene Messer gelaufen, so Elzie. Das galt es dieses Mal zu vermeiden, die Schnellangriffe der Gegner zu stoppen und gegen die Blöcke besser zu verteidigen. In der zweiten Hälfte lief es wie geplant: „Es war von allen eine ganz tolle Leistung“, freute sich der Coach. Dank Kaimyn Pruitt übernahmen die Gäste die Führung, in der 24. Minute stand es 61:55. Und dann – keine Punkte mehr von Bernau in diesem Viertel. „Das gibt es nicht so oft, dass Bernau in einem Viertel zu Hause nur sechs Punkte macht“, sagte Elzie. Sein Team zog auf 70:55 davon.

Kurz sah es zu Beginn des Schlussabschnitts nach einer Aufholjagd aus, die Gastgeber kamen auf 60:70 heran. Doch Fabio Galiano war für die Eagles zur Stelle, beim 60:76 gut sieben Minuten vor Schluss brauchte Bernau die nächste Auszeit. Doch sie brachte nichts: Der treffsichere Wilcher streute den nächsten Dreier ein, Pruitt war weiterhin überall, der Vorsprung wuchs auf 20 Punkte. Und dieser Abstand blieb bis zum Schluss bestehen.

Das beste Saisonspiel der Eagles? „Auf jeden Fall!“, sagte der Coach. „In der zweiten Halbzeit haben wir wirklich dominiert.“ Er habe es dem Team vorher gesagt: Wenn gut verteidigt werde, laufe es in der Offensive besser, das wiederum mache es in der Verteidigung einfacher. „Ich bin überglücklich, dass wir das hingekriegt haben.“ Jetzt hoffe er, dass auch das letzte Spiel des Jahres so angegangen werde. Gespielt wird dieses Mal am Sonntag: Am dritten Advent um 17 Uhr erwarten die Eagles die Herzöge Wolfenbüttel. Tickets gibt es im Vorverkauf im Büro Jens Köhler (Itzehoer Versicherungen) am Marienburger Platz, bei Vision in der oberen Feldschmiede, in der Central-Apotheke im Oelmühlengang sowie online auf www.ticketflair.de.

Eagles: Kaimyn Pruitt (29, 3 Dreier, 20 Rebounds, 5 Ballgewinne), Josh Wilcher (23, 5 Dreier, 9 Assists, 6 Rebounds), Fabio Galiano (10), Johannes Konradt (9, 1 Dreier), Frederik Henningsen (8), Daniel Boahene (6), Nelson Kahler (5, 2 Blocks), Erik Nyberg (3), Lars Kröger (2), Nick Tienarend, Joachim Feimann, Scotty Liedtke.

 

 

Die Lok aus Bernau stoppen

Der Auftakt der Rückrunde gelang mit dem Derbysieg gegen Wedel, der Anschluss zu den Playoff-Rängen ist hergestellt. Doch jetzt wartet eine hohe Hürde auf die Itzehoe Eagles: Sonntag um 17 Uhr treten sie in der 2. Basketball-Bundesliga ProB bei Lok Bernau an.

Dass die Aufgabe schwer wird, zeigt schon eine einfache Statistik: In dieser Saison haben die Brandenburger noch nicht zu Hause verloren – und überhaupt passierte ihnen dies in den vergangenen Jahren nur einmal. Wie stark die Mannschaft des Tabellendritten ist, mussten die Eagles vor einigen Wochen erleben: In eigener Halle hatten sie beim 80:99 keine Chance. „Das Spiel war mir persönlich peinlich“, sagt Eagles-Coach Pat Elzie. Der Gegner habe nicht nur viel zu viele Punkte gemacht, es habe auch noch recht leicht ausgesehen. Das erste Ziel in Bernau lautet daher, die Ehre wiederherzustellen, noch lieber wäre Elzie aber eine echte Revanche: Trotz der Heimstärke des Kontrahenten fahre das Team dorthin, um zu gewinnen.

Allerdings warte auf die Eagles eine „sehr gute Mannschaft“, sagt der Coach. Junge Spieler wie der 19-jährige Aufbauspieler Bennet Hundt, der in dieser Saison für Alba Berlin schon im Europapokal aktiv war, hebt er ebenso hervor wie den erfahrenen Center Jonas Böhm oder den Amerikaner Dexter Werner. Bernau punkte statistisch gesehen sehr ausgeglichen und spiele die aggressivste und beste Verteidigung der Liga. Es gelte, den Rhythmus des Gegners zu stören und seine Dreier gut zu verteidigen, so Elzie. Da helfe es, dass wegen des Spieltermins am Sonntag ein Tag mehr für die Vorbereitung zur Verfügung steht: „Ich habe ein paar Ideen.“

 

 

 

 

 

Roberson nicht mehr im Kader

Lamar Roberson gehört nicht mehr zum Kader der Itzehoe Eagles. Der 32-jährige Amerikaner stand nur in zwei Spielen in der 2. Basketball-Bundesliga ProB im Aufgebot. Der schnelle Abschied habe seine Ursache nicht in den sportlichen Fähigkeiten Robersons, betont Eagles-Coach Pat Elzie. Doch er sei als Impulsgeber geholt worden zu einem Zeitpunkt, als sich die Eagles im Tief befanden, auch aufgrund diverser Verletzter. Diese Situation habe sich deutlich entspannt, einige Spieler seien früher zurückgekehrt als gedacht. Deshalb werde das ohnehin auf kurze Zeit angelegte Engagement in beiderseitigem Einvernehmen beendet. „Wir danken Lamar, dass er bereit war, uns zu helfen“, sagt Teammanager Stefan Flocken. „Für die Zukunft wünschen wir ihm alles Gute.“

Derbysieg - so gerade eben

Itzehoe Eagles gegen SC Rist Wedel – das gibt es scheinbar nur als Drama. Erneut lieferten sich die beiden Nachbarn aus der 2. Basketball-Bundesliga ProB einen harten Kampf, zum zweiten Mal in dieser Saison hatten die Eagles das bessere Ende für sich. In der randvollen Lehmwohldhalle schafften sie einen sehr wichtigen Sieg: 79:76 (18:28, 18:12, 22:19, 21:17).

Die Gäste aus dem Nachbarkreis mussten aufgrund diverser Ausfälle deutlich dezimiert antreten, vor allem hatten sie Größennachteile. Aber das nutzten die Eagles nur teilweise aus: „Wir waren manchmal nicht clever genug, den Ball nach innen zu bringen, wie wir das wollten“, sagte Coach Pat Elzie. Die Wedeler warfen alles hinein, was sie hatten – und das am Anfang im doppelten Sinne. Sie spielten schnell und mit viel Herz, und sie trafen hervorragend. Zwar wussten die Eagles um die Gefährlichkeit der Gäste aus der Distanz. Aber: „Wir wollten ihnen auf den Füßen stehen, das haben wir gleich am Anfang unglücklicherweise nicht gemacht“, sagte Elzie. Das erste Viertel dominierte so Wedel, während sich die Gastgeber sehr schwer taten. Das Positivste waren noch die ersten Punkte des lange verletzten Daniel Boahene in dieser Saison.

Auch im zweiten Abschnitt änderte sich das Bild erst wenig, bis auf 40:24 zogen die Gäste davon. Doch plötzlich zeigte die Eagles-Verteidigung Wirkung, in den letzten viereinhalb Minuten der ersten Halbzeit gelang Wedel kein Punkt mehr. Auf der anderen Seite fanden die Itzehoer unter dem Korb immer wieder Lars Kröger, der neun Punkte in Serie erzielte. So betrug der Rückstand zur Halbzeit nur 36:40.

Den besseren Start nach dem Wechsel hatte Wedel, dann traf Johannes Konradt einen Dreier, danach gelang Josh Wilcher endlich ein Korb: 44:45. Dem Führungsspieler klebte ansonsten das Wurfpech an den Fingern, dafür glänzte er als Passgeber. Jeder leistete seinen Beitrag, ob Frederik Henningsen mit wichtigen Würfen, Nelson Kahler mit drei geblockten Würfen in nur wenigen Minuten Einsatzzeit oder auch Kaimyn Pruitt als Rebounder, Punktesammler und Vorlagengeber. Aber jeder machte auch Fehler, die immer wieder Wedel in Vorteil brachten. „Das ist die ganze Saison schon so, wir stehen uns selbst im Weg“, sagte Elzie.

58:59 stand es vor dem letzten Viertel, in dem weiter fast durchgehend die Gäste knapp vorn lagen. Drei Minuten vor dem Ende verkürzte Henningsen auf 68:70, beim Stand von 71:72 gelang Wilcher eine enorm wichtige Verteidigungsaktion, als er ein Offensivfoul des Gegners provozierte. Kurz darauf stand der Australier nach einem weiteren Foulpfiff der Schiedsrichter an der Freiwurflinie und traf zwei Mal sicher: 73:72 für die Eagles. Wedel hätte von der Linie wieder in Führung gehen können, doch beide Versuche gingen daneben. Henningsen und Wilcher sicherten dann von der Linie nervenstark den Sieg.

Elzie pustete erleichtert durch: „Ein sehr hart erkämpftes Spiel.“ Über den Sieg zum Rückrundenauftakt – auch dank eines klar gewonnenen Rebound-Duells und sehr vieler Vorlagen seines Teams – sei er erst einmal glücklich, doch die anderen Ergebnisse zeigten, wie ausgeglichen die Liga sei. Und die nächste Partie wird besonders schwer: Am zweiten Advent geht es zu dem heimstarken Team von Lok Bernau.

Eagles: Frederik Henningsen (17, 3 Dreier, 6 Rebounds), Lars Kröger (13), Kaimyn Pruitt (12, 13 Rebounds, 7 Assists), Josh Wilcher (11, 10 Assists), Daniel Boahene (9, 10 Rebounds), Johannes Konradt (8, 2 Dreier), Nelson Kahler (6, 3 Blocks), Fabio Galiano (3), Lamar Roberson, Joachim Feimann, Erik Nyberg, Scotty Liedtke.

 

Weiße Wand im Derby

Zum Derby lautet das Motto „Weiße Wand“. Jeder soll mit weißer Oberbekleidung kommen – so wünscht es sich die Eagles Crew, Fanclub der Itzehoe Eagles, für das Duell mit dem SC Rist Wedel. Die Partie der 2. Basketball-Bundesliga ProB beginnt Sonnabend um 19.30 Uhr im Sportzentrum am Lehmwohld.

Der Rahmen soll passen zur Bedeutung des Spiels. Die Eagles und die Wedeler stehen punktgleich auf den Plätzen neun und zehn und damit außerhalb der Playoff-Ränge. Weil die Itzehoer vor drei Wochen das Hinspiel nach anfänglicher Dominanz am Ende knapp mit 74:72 gewannen, rangieren sie vor dem Gegner. Dieser hatte zuletzt Probleme, auch bedingt durch viele Verletzungen, und verlor fünf Mal in Folge, darunter am vergangenen Wochenende eine empfindlich hohe Heimniederlage gegen Wolfenbüttel. Und genau das macht das Aufeinandertreffen am Lehmwohld zu einem „sehr gefährlichen Spiel“, so Eagles-Coach Pat Elzie.

Dass das Derby ohnehin seinen eigenen Charakter habe, hätten die Eagles in der Vorsaison zu spüren bekommen. Die Niederlage am letzten Spieltag, die die Playoff-Teilnahme kostete, hat niemand vergessen. Es sei natürlich ein Vorteil, jetzt wieder vor den eigenen Fans zu spielen, sagt Elzie. „Das müssen wir auf jeden Fall ausnutzen.“

Es ist der Start in die Rückrunde, nachdem die Hinrunde mit nur vier Siegen aus elf Spielen sich das Etikett „nicht zufrieden stellend“ verdient hat. „Für uns ist es bis jetzt das wichtigste Spiel der Saison“, stellt der Cheftrainer fest. Einerseits gelte es, den Abstand nach unten zu vergrößern, vor allem aber müsse der Anschluss an die Playoff-Plätze gehalten werden. Dabei kann Elzie fast auf den kompletten Kader zurückgreifen: Nelson Kahler ist wieder einsatzbereit, allerdings fehlt weiterhin Kapitän Nick Tienarend mit einer Fingerverletzung.

In der Pause sorgt die Gruppe „The Movement“ aus der Tanzschule Kathrin Giesen für Unterhaltung. Da eine große Fanschar aus Wedel erwartet wird, sollte der Vorverkauf genutzt werden im Büro Jens Köhler (Itzehoer Versicherungen) am Marienburger Platz, bei Vision in der oberen Feldschmiede, in der Central-Apotheke im Oelmühlengang sowie online auf www.ticketflair.de. Einlass ab 18 Uhr.