Das letzte Saisonspiel der Itzehoe Eagles in der BARMER 2. Basketball Bundesliga gegen Vechta war gerade vorbei, da verkündete Patrick Elzie: Es war sein letztes als Trainer der ersten Herrenmannschaft. Der 61-Jährige soll eine neue Rolle im Verein übernehmen, seine Nachfolge ist geklärt: Der bisherige Co-Trainer Timo Völkerink (38) übernimmt erstmals das Kommando für das Zweitliga-Team.
„Er war mein Wunschkandidat“, sagt Jakob Kunert, Geschäftsführer der für den Profibereich zuständigen Eagles Management GmbH. „Timo steht für Kontinuität und Stabilität – und er hat in den vergangenen fünf Jahren bei den Eagles gezeigt, was er kann.“ Das sieht Vereinsvorsitzender Volker Hambrock ebenso: „Timo ist ein hervorragender Trainer, der seine Mannschaften sowohl im Jugend- als auch im Erwachsenenbereich enorm weiterentwickelt. Wir freuen uns sehr, dass er sich entschieden hat, die Aufgabe zu übernehmen.“ Warum das so ist und wie die Arbeit künftig aussehen wird, erklärt Timo Völkerink im Interview.
Timo, was bedeutet dir der Schritt zum ProB-Trainer?
Für mich ist dieser Posten etwas ganz Besonderes, weniger aufgrund des Niveaus, sondern viel mehr, weil ich mittlerweile fünf Jahre in Itzehoe arbeite, den Verein aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln kennenlernen durfte und diesen Schritt als große Anerkennung wahrnehme.
Worin siehst du die Hauptaufgabe nach der schwierigen Vorsaison?
Natürlich ist es aktuell nicht die leichteste Situation, der Kader wird sich extrem verändern, es muss also ein großer Umbruch her. Ein Umbruch bedeutet Veränderung, und darin liegt immer auch eine Chance. Wir sind in einer Position, in der wir erstmal wieder ein neues Fundament zusammenstellen müssen. Dafür haben wir Profile erstellt, die wir nun mit passenden Spielern besetzen wollen.
Wie soll der Kader in der kommenden Saison aussehen?
Es ist jetzt schon absehbar, dass wir ein superjunges Team haben werden, mit Sicherheit das jüngste Team, das je für Itzehoe in der ProB an den Start gegangen ist. Dementsprechend wollen wir einen sehr hungrigen, defensiv orientierten Basketball spielen und versuchen, einige Kaderplätze mit Spielern aus dem Umfeld zu besetzen – auch mit Spielern, die vielleicht noch nicht auf dem Niveau gespielt haben, aber ihre Klasse durchaus schon bewiesen haben und jetzt den nächsten Schritt gehen wollen. Sobald die finalen Gespräche geführt wurden, wissen wir, wie der Kern aussieht, mit dem wir im Idealfall mehrere Jahre unterwegs sind und alte Erfolge wieder aufbauen können.
Was wird das Saisonziel sein?
Nach so einem Jahr, wie wir es hinter uns haben, ist es wichtig, dass wir einem jungen, komplett neu zusammengestellten Team auch ein bisschen Zeit geben. Deshalb werden wir mit dem Saisonziel starten, die Playoffs zu erreichen. Sollte uns das frühzeitig gelingen, kann man jederzeit den Blick nach oben richten. Insgesamt ist es erst einmal wichtig, dass wir eine neue Rollenverteilung und neue Hierarchie im Team finden und dass wir uns als Einheit finden, um unseren Basketball über den Saisonverlauf zu optimieren. Man hat es dieses Jahr exzellent sehen können in der ProB, dass die Playoffs andere Gesetze haben. Wir wollen die Playoffs erreichen und mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Je eher wir dieses Ziel erreichen, desto besser.
Wie stellst du dir dein Trainerteam vor?
Zum Trainerteam kann ich noch nicht so viel sagen, aber ich werde voraussichtlich weiterhin auf die Erfahrungen und Expertise von Pat zurückgreifen können. Dennis Wesselkamp wird als Assistant Coach fungieren und uns im täglichen Geschäft unterstützen, und auch Jakob Kunert wird weiterhin sehr nahe dran sein und uns im athletischen Bereich unterstützen. Ob noch ein Co-Trainer dazu kommt, werden wir zu gegebener Zeit entscheiden.
Als Trainer der 1. Herren bist du Angestellter der Eagles Management GmbH. Welche Rolle nimmst du darüber hinaus im Verein ein und wie soll insgesamt die weitere Entwicklung aussehen?
Ich werde weiterhin unsere Mädels unterstützen, auch wenn meine Rolle etwas kleiner wird. Das ist einfach eine Aufgabe, die mir sehr viel Spaß macht, und die Mädels entwickeln sich sensationell. Auch die 2. Herren wird weiterhin eine große, wenn nicht sogar größere Rolle spielen. Das Modell, Spieler über die 2. Herren zu entwickeln, ist bei uns sehr erfolgreich – Erik Nyberg, Tobias Möller, Ole Friedrichs, Leon Fertig und viele mehr haben es in der Vergangenheit vorgemacht. Das wollen wir natürlich nutzen, es schafft auch nochmal eine andere Identifikation. Wir haben tolle Coaches im Verein und wollen natürlich weiterhin auf allen Ebenen wachsen. Der weibliche Bereich wird dabei ein gutes Tempo entwickeln.