Regelmäßig haben jetzt in unserer neuen Interview-Reihe die Spieler das Wort. Den Anfang macht natürlich der Kapitän Konstantin Karamatskos (30), allen natürlich besser bekannt als Kosta.
Kosta, du spielst jetzt deine driitte Saison bei den Eagles. Wie fällt dein Zwischenfazit nach sieben Spielen der neuen Saison aus?
Wir hätten in Wedel und Bernau auch gewinnen können, dann wären wir ganz oben mit dabei! Aber wir sind auf einem guten Weg. Wir sind momentan unter den Top 3 und wie gesagt: auf einem guten Weg!
Mit Eintracht Stahnsdorf war der Lieblingsgegner der Eagles zu Gast. Die Bilanz wurde auf 6:1 ausgebaut, der Gegner bleibt weiterhin Letzter. Das hört sich deutlich an, ist es das auch?
Definitiv nicht! Pat hat uns gut vorbereitet, aber wir haben uns das Leben auch selber schwer gemacht. Man darf keine Mannschaft unterschätzen. Jeder kann jeden schlagen. Man muss jeden Gegner respektieren. In der Liga können alle Basketball spielen, das sieht man auch!
Vor knapp einem Jahr hast du dir deine schwere Ellbogenverletzung zugezogen. Denkst du daran heute noch?
Am Anfang war das eine harte Sache. In Videos zum Beispiel konnte ich bei harten Fouls kaum hinschauen. Im Training zieht man zurück und traut sich nicht voll durchzuziehen. Der Schalter ist aber umgelegt, da gibt es keine Angst mehr. Im Training und im Spiel fühle ich mich jetzt wieder richtig gut!
Du lieferst schon wieder im Schnitt vier Assists pro Spiel ab, bist du schon wieder bei 100 Prozent oder braucht das noch Zeit?
Man sagt, so lange man raus war, so lange braucht man auch wieder, um an 100 Prozent ranzukommen. Ich würde sagen, die Fitness ist bei 90 bis 100 Prozent. Im Spiel könnten ein paar Sachen manchmal besser laufen. Da ist noch Luft nach oben, aber es kommt! Die Assists sind nicht so wichtig, viel wichtiger für mich ist es, alle reinzubringen ins Spiel. Heißt, dass ich in der Defense mit den Jungs rede, um Impulse zu setzen. Es zählt, dass wir gewinnen. Für mich ist die Statistik nicht mehr so wichtig wie früher. Als Mannschaft erfolgreich zu sein, das zählt.
Mit Adrian Breitlauch hat eine der Säulen das Team verlassen und geht nun in der Bundesliga für Bremerhaven auf Korb Jagd. Hast du noch hin und wieder Kontakt zu ihm?
Ja, wir haben regelmäßig Kontakt. Addi ist ein guter Junge. Ich freue mich extrem, auch dass er diesen Schritt gemacht hat, um nur Basketball zu spielen. Ich gönne es ihm von ganzem Herzen und hoffe, er bekommt die Zeit, um sich zu zeigen. Er hat auf jeden Fall das Potenzial dazu, da bin ich mir sicher.
Mit Fredi Henningsen ist ein würdiger Ersatz gefunden. Hast du damit gerechnet, dass er so einschlägt?
Ich kenne Fredi schon lange. Haben schon zu meiner Bundesligazeit in Trier, als Fredi im Regionalligateam spielte, zusammen trainiert. Ich spiele mit ihm auch schon über Jahre Streetballturniere,die von K1X gesponsert werden. Wir sind echt Homies, und ich habe ein bisschen dazu beigetragen, dass er jetzt bei den Eagles ist. Es hat für ihn alles gepasst, auch im privaten Bereich, Stichwort Studium in Kiel. Er hat auch charakterlich einfach ins Team gepasst.
Fredi ist, wie die Hälfte des Teams, ein Neuzugang. Schaut man sich die Bilanz an, scheint die Integration gut funktioniert zu haben.
Coach Pat legt sehr viel Wert auf den Charakter. Das muss auch sein. Wir trainieren acht bis neun Monate jeden Tag. Da muss die Chemie schon stimmen, damit es klappt. Pat hat da ein gutes Händchen. Mit Flavio, mir und Fredi ist eine Menge Erfahrung aus Bundesliga und Jugendnationalteam am Start. Demgegenüber die jungen Amis wie Darren und Kaimyn, die noch nie auf dem Niveau gespielt haben, aber ihre Sache sehr, sehr gut machen.
Nun haben die Eagles ein sehr junges Team! Bist du als Kapitän jetzt noch mehr gefordert, das Team zu führen?
Das ist meine Aufgabe, und Pat verlangt es auch von mir, Flavio und Fredi. Das ist Leadership, und die ist gefordert. Erfahrungen und Tipps an die Jungen wie Mubi (Mubarak Salami) und Darren weiterzugeben.
Die Zuschauer zittern diese Saison nicht mehr, wenn die Eagles an die Freiwurflinie dürfen! Gegen Stahnsdorf waren es 70 Prozent, das ist auch der Saisonschnitt. Ein Geheimnis des Erfolgs?
Wir üben Freiwürfe immer wieder. Im Training vor allen anderen und dann auch mit Strafen, wenn man nicht trifft! Einmal die Woche machen wir dann noch Life-Kinetik. Ziel sollte es sein, auf 80 bis 85 Prozent zu kommen. Im Gegensatz zum letzten Jahr konnte es auch nur nach oben gehen! (lacht)
Die Halle war wieder bis auf den letzten Platz gefüllt. Ein Wort zu den Fans?
Da muss man nicht viel sagen. Die Stimmung ist GEIL!! Es ist krass, was alle Verantwortlichen dazu beitragen, dass es immer so voll ist. Die Fans sind Hammer, es fällt mir kein Spiel ein, in dem das nicht der Fall war.
Ein Ausblick: Jetzt geht es nach Quakenbrück zu den Artland Dragons, deren Bilanz steht auch bei 5:2, und in der Halle warten dreimal so viele Fans wie in Itzehoe. Beeindruckt dich das?
Ohne Frage, beeindruckend ist das schon. In Trier waren mal 8000 gegen Alba da, und die Halle in Artland ist echt klasse. Die Region lebt Basketball. Man ist da positiv aufgeregt und will das Spiel gewinnen. Aber das ist ein echter Brocken, ich kenne den Trainer. Die werden gut vorbereitet sein, wir aber auch. Ich freue mich auf das Spiel!
Vielen Dank Kosta und viel Erfolg!
Let`s fly Eagles!