Fabio Galiano (20) kommt aus der Nähe von Bremerhaven, hat die angolanische Staatsbürgerschaft und spielte früher erst Fußball. Als er die Möglichkeit bekam, in der JBBL aufzulaufen, sah er seine Chance im Basketball. In der Sommerpause besuchte er die Familie und trainierte im Kraftraum. Er lacht viel und gerne, und auf dem Feld sieht er seine Stärke in der Defensive sowie im Rebounden wie sein Idol Giannis Antetokounmpo von den Milwaukee Bucks. Sein größter Erfolg war der Aufstieg in die 2. Regionalliga mit der Eagles-Reserve. Er hofft, weiterhin gesund zu blieben und mit den Eagles sowie der Unterstützung der Fans in die Play-Offs zu kommen.
Fabio, den Saisonstart habt ihr euch bestimmt anders vorgestellt?
Auf jeden Fall. Es ist schwierig, sich als Team zusammenzufinden, wenn einige Spieler erst spät dazustoßen. Wir müssen es jetzt schnellstens tun, denn die Spieler, um Spiele zu gewinnen, haben wir.
Wie groß ist jetzt der Druck, das nächste Spiel gewinnen zu müssen, um einen Fehlstart zu verhindern?
Der Druck ist schon hoch, denn wir wollten von Anfang an Spiele gewinnen. Wir wollten in jedem Spiel Gas geben, doch das haben wir noch nicht bewiesen. Das wird sich im nächsten Spiel auf jeden Fall ändern. Es kann viel passieren, doch ich bin mir sicher, dass es diesmal klappt.
Im ersten Spiel waren die Rebounds ein Grund für die Niederlage. Das habt ihr gegen Wolfenbüttel schon abgestellt. Woran lag es diesmal?
Wir haben Anweisungen von Pat, die vorher besprochen wurden, einfach nicht umgesetzt. Da waren wir nicht wach genug. Als Team haben wir kurz vor Beginn der Partie noch abgesprochen, ordentlich zu rebounden. Das hat auch gut geklappt, jedoch haben wir einfache Punkte sowie die wichtigen Freiwürfe nicht getroffen. Da waren wir nicht konsequent genug. Wolfenbüttel hingegen hatte einen sehr guten Tag erwischt.
Du warst am Sonntag auch in der zweiten Mannschaft im Einsatz. Wie hoch ist diese Doppelbelastung für dich?
Ich finde es sehr gut, denn ich kann als junger Mensch eine Menge Spielpraxis sammeln, und als Führungsspieler in der zweiten Mannschaft kann ich Erfahrungen, die ich in der 1. Mannschaft mache, direkt weitergeben. Manchmal braucht man natürlich auch Regenerationspausen, aber wenn man Basketballprofi sein möchte, dann gehört es dazu.
Wie entstand für Dich der Kontakt nach Itzehoe?
Durch Bernardo Velarde kam der Kontakt zustande. Ich spielte unter ihm in der NBBL bei den Sharks in Hamburg. Nach der Saison hatte Bernardo Kontakt zu Stefan Flocken, und alles Weitere ergab sich dann.
Du bist einer von neun Spielern, die von der neuen Local Player-Regel profitieren. Bist du froh über diese neue Regel?
Darüber bin ich sehr glücklich, denn dadurch kann ich jetzt mehr Spielpraxis sammeln. Wenn man Profi werden will, sind Einsatzzeiten in einer Bundesligamannschaft schon ein wichtiger Schritt. Als junger Ausländer war es vorher sehr schwierig, da man eher der Back-up für meistens erfahrene Amerikaner war. Jetzt werde ich mein Bestes geben, um zu zeigen, dass ich mehr als nur ein Ersatz sein kann.
Was ändert sich jetzt für dich?
Die letzte Saison war schon schwer, denn es war teilweise fast demotivierend, weil du das Gefühl hattest, dein Einsatz im Training wird eben nicht mit Spielanteilen belohnt. Da kommen schon Gedanken hoch, dass es umsonst war. Aber wenn man immer weitermacht und hart arbeitet, wird man am Ende doch belohnt, wie man sieht.
Deine Einsatzzeiten haben sich schon deutlich erhöht gegenüber voriger Saison. Wo siehst du bei dir noch das größte Potenzial?
Eigentlich überall, und damit meine ich nicht die Positionen. Im Dribbling, sowie bei den Rebounds will ich mich steigern. Aber auch besonders wichtig ist die Kommunikation untereinander auf dem Spielfeld.
Am Wochenende kommt mit Stahnsdorf der Lieblingsgegner der Eagles (9 Siege/1 Niederlage) in die Lehmwohldhalle. Nach ihrem Auftakterfolg kassierten sie eine empfindliche Niederlage in Wedel. Worauf müsst ihr euch einstellen?
Wir müssen auf den neuen Amerikaner Holton achten, sowie auf den Big Man Smith. Der ist in meinen Augen stärker geworden. Wir werden sie auch nicht unterschätzen, denn die werden hungrig sein auf uns, gerade wegen des verlorenen Heimspiels in den Play Downs.
Noch ein Wort an die Fans!
Ich muss es einfach sagen, wie es ist. Ihr seid geil, echt geil. Ihr seid treue Fans, und auch wenn wir im ersten Spiel noch nicht das gezeigt haben, was ihr von uns erwartet, werden wir versuchen, alles dafür zu tun, um für euch und mit euch die Play-Offs zu erreichen. Danke!
Vielen Dank, Fabio, und viel Erfolg nächstes Wochenende!
Let's fly, Eagles!!